Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einschlafstillen/Durchschlafen/nächtliche Milchmahlzeit

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Einschlafstillen/Durchschlafen/nächtliche Milchmahlzeit

jil-sydney

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Hallo! ich brauche mal Hilfe zu einer Sache, die mich momentan ein wenig belastet, Meine Tochter ist heute genau 9 Monate alt, bekommt abends Brei, dann mach ich Sie bettfertig, dann im Bett Einschlafstillen, danach direkt noch eine Flasche (ca. 100-120ml - ich stille nur noch morgens und abends, aber anscheinend reicht die menge nicht) und dann leg ich sie schlafend/halb schlafend in ihr bettchen. Gg. 23/24Uhr wird sie meist noch mal wach, bekommt noch ein fläschen mit ca 120ml und schläft direkt weiter bis morgens 6:30/7Uhr. soweit sogut. ich frage mich jedoch nun, ob es "gut", "richtig" ist, dass sie nachts gegen Mitternacht noch die Flasche PRE bekommt. Sollte sie nciht langsam ohne Essen durchschlafen können?? Sie hat aber definitiv hunger, keinen durst. Tee bringt nichts, hab ich probiert. Auch hab ich versucht, sie ohne eine flasche wieder zum schlafen zu bringen - geht nicht, sie ist stundenlang wach und meckert, quengelt ohne unterlass, schläft kurz ein und ist direkt wieder wach. bekommt sie die flasche, leert sie die und schläft sofort. Das muss doch hunger sein oder nicht???? Die Sache ist nun, dass ich zwiegespalten bin. ZUm einen ist da diese "richtige" Verhaltensweise: Nicht trinken udn schlafen verbinden, nicht einschlafstillen und wach ins bett legen, dann wird das kind auch nachts besser schlafen und allein wieder einschlafen können (übrigens ist meine tochter nachts auch öfter mal wach und quatscht ein wenig; wenn sie keinen hunger hat schläft sie auch alleine wieder ein ohne dass ich zu ihr gehe). Das fühlt sich für mich aber falsch an... ich will und kann nicht auf unser abendlcihes kuschel-stillen-trinken-ritual verzichten und will es auch nicht. meine tochter genießt es auch sehr, man sieht ihr an, wie sehr sie das braucht und wie sehr sie kuscheln will (sie kettet sich regelrecht an mich); andererseits habe ich auch angst, dass ich sie zu sehr an mich kette (hört sich blöd an, ich hoffe, ihr wisst, was gemeint ist) und dass sie "nie" alleine einschlafen wird, wenn sie ein größeres kind ist. was meint ihr; würde sie besser schlafen, wenn ich auf dieses "nicht trinken und schlafen verbinden"-ding hören würde? (das sagen nämlich arzt und pekip-frau). Ich will ncihts falsch machen; aber gerade das fühlt sich für mich falsch an! ich danke herzlich, jil


Biggi Welter

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Liebe jil, der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Bich ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. LLLiebe Grüße, Biggi


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