Picaflora
Mein Sohn (7 Monate alt) schläft nur beim stillen ein. (Tagsüber auch im kinderwagen oder im Auto. Tagsüber kann ich mich dann aber nicht mal weg schleichen. Ich muss dann dabei bleiben.) Bis jetzt hatte mich das noch nicht so sehr gestört, aber mittlerweile kommen so viele Dinge hinzu, sodass es mich stört und ich das so nicht mehr will. (Seit einigen Tagen graut es mich schon, wenn es zeit wird ihn ins Bett zu bringen. Es ist einfach nicht mehr schön und eher wie ein Kampf..) Ich habe ihn abends im Elternbett gestillt und habe mich dann heraus geschlichen, wenn er eingeschlafen war. Mein kleiner blieb dann in der Mitte vom Bett liegen. Später als er so langsam anfing zu robben, habe ich ihn halb in seinem Beistellbett liegend gestillt, um dann einen Herausfallschutz zu haben. Das geht nun so aber nicht mehr, da er krabbeln kann und überall klettern will und sich zum stand hochziehen will. Wir haben nun sein Beistellbett herunter gestellt, sodass er nicht mehr herausfallen kann. Ich habe versucht ihn im Elternbett zu stillen und dann herüber zu legen, aber er wachte sofort auf. Genauso auf dem arm Stillend.. Also nochmal von vorn. Und nochmal und nochmal.. (3h sind vergangen, bis ich ihn endlich in sein Bett legen konnte. Der Abend war gelaufen.) Dann habe ich versucht ihn auf einer Matratze auf dem Boden zu stillen. Als er sich meldete, fand ich ihn an unserem Bett stehend und an der Decke ziehend vor. (Wenn er sich irgendwo in den Stand zieht, fällt er noch sehr oft um und kann sich noch nicht gut abfangen. Wenn er fällt, dann immer auf den Kopf..) also ist dies absolut keine Lösung für uns! Auch habe ich versucht ihn in den Schlaf zu wiegen und tragen. Aber hier hat er sich so ins brüllen herein gesteigert, um sich geschlagen und sich von mir weg gedrückt, kaum noch Luft bekommen, sodass dies auch nicht in frage kommt. Das ins Bett bringen dauerte schon von Anfang an, trotz vorhandener Müdigkeit um die 1-1,5 h. Nun dauerte es aber um die 3- 3,5 h. Zudem schläft er dann auch nur eine knappe Stunde, bis er sich wieder meldet. (Dann wieder stillen etc.meist dauert dies dann aber wenigstens "nur" 30-45min..) Das ist absolut kein Zustand.. ich habe keine zeit mehr für mich. Gemeinsame Abende mit meinem Mann fallen regelmäßig aus. Ich habe absolut nichts dagegen, ihn in den Schlaf zu begleiten. Meinetwegen auch eine Stunde. (Wenn es nicht so unharmonisch läuft wie in den letzten Wochen, wo er kurz gestillt hat und dann durchs Bett gekrabbelt ist..) Aber 3h mit Geschrei, rumkrabbeln etc.? Ich will auch gar nicht unbedingt, dass er durch schläft oder sowas. Es wäre nur schön, wenn er sich zum schlafen in sein Bett legen lassen würde nach dem stillen. (Schon allein aus Sicherheitsgründen..) kann man da etwas machen, was sanft abläuft? ("Schlafen statt schreien" scheitert schon daran, dass er sich im Halbschlaf nicht abdocken lässt. Entweder er wird wach, oder er saugt sich so doll fest, dass es mir sehr weh tut.) der abendliche Ablauf ist auch immer gleich. Ich wäre für jeden Tipp dankbar.
Kristina Wrede
Liebe Picaflora, ich kann gut nachvollziehen, dass du allmählich am Limit läufst. Es IST ja auch extrem anstrengend, wenn man 24/7 gefordert wird und trotz liebevoller Hingabe keine Ruhe einkehrt. Meine erste Tochter war ganz ähnlich wie dein Sohn, und mir hat geholfen (ok, das habe ich erst später erkannt) als eine Freundin mich fragte: "Und warum muss sie um 8 ins Bett?" Ich habe dann immer wieder meine Glaubenssätze in Sachen Umgang mit und Erziehung von Kindern hinterfragt und bin oft bei neuen, kreativen Lösungen gelandet. Warum kann das Kind nicht auf bleiben? Warum trage ich sie nicht bequem im Tragetuch, statt mich stundenlang abzumühen, sie zum (alleine) schlafen zu bewegen - wo doch offensichtlich war, dass sie einfach noch nicht reif dafür war. Was ich sagen will: Es gibt keine Geheimtipps, keine Tricks, mit denen wir das Wesen unserer Kinder ändern könnten (ohne ihnen damit zu schaden). Sie sind, wie sie sind, und brauchen, was sie brauchen. Und gedeihen am besten, wenn sie das auch zeitnah bekommen. Klar ist das mühsam, aber es wird leichter, wenn WIR unsere Gewohnheiten oder Glaubenssätze ändern. Wenn wir unseren Kleinen WIRKLICH Raum in unserem Leben schaffen, um ihren Platz zu finden genau so, wie sie sind. Vielleicht hilft dir diese Anregung auch, einen Weg zu finden, der für euch passt. Auf dem du dich nicht ständig verbiegen und zum Opfer werden musst, auf dem aber auch dein Kind SEIN darf mit all seinem Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit, das er offensichtlich noch hat. Wo ihr beide Raum habt und Luft...? Ich möchte dir auch den Besuch einer Stillgruppe ans Herz legen. Wenn du siehst, dass andere Frauen ähnliche Sorgen, Fragen und Nöte haben wie du, wird es gleich leichter. Und deren Lösungen können auch dir gute Impulse geben... Eine Stillberaterin, die Gruppen anbietet, findest du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina
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