Mitglied inaktiv
Meine zwei Wochen alte Tochter schläft über Tag wie ein Murmeltier. Ich muss Sie nach 3-4 Stunden wecken da Sie sonst wohl noch länger schlafen würde. Abends will Sie dann aber leider nicht ins Bett. Über Tag schläft Sie im Stubenwagen im Wohnzimmer. In ihrem Kinderzimmer steht ein Kinderbettchen. Mag sie das Bett einfach nicht? Oder ist es ihr im Kinderzimmer zu ruhig? Soll ich den Stubenwagen nach oben ins Kinderzimmer stellen? Was raten sie mir. Wenn ich sie anlege wird sie ruhig. Aber ich kann sie ja nicht jede Stunde anlegen, sonst bekommt sie hinterher noch Bauchweh. Schnuller habe ich noch nicht probiert. Neulich hat die kleine uns von 19 bis 2 Uhr wachgehalten. Hab auch schon überlegt ob ich sie abends immer baden soll (wir haben diesen Badeeimer, das findet sie ganz klasse). Was raten Sie mir?
Liebe Virus, ich verstehe Ihre Verzweiflung, aber Ihr Baby ist erst zwei Wochen alt und es hat noch überhaupt keine Vorstellung davon, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt. Sie müssen sich vorstellen, dass Ihr Baby bis vor zwei Wochen Tag wie Nacht ununterbrochen Nahrung bekommen hat, ganz gleich wieviel Uhr es war. Es war immer gleichmäßig warm und die Geräusche um es herum hatten auch eine gewisse Monotonie. Nun plötzlich ist alles anders und an diese riesige Veränderung muss Ihr Kind sich erst gewöhnen. Das braucht seine Zeit und zwei Wochen sind viel zu wenig Zeit, um diese Umstellung einfach zu bewältigen. Geben Sie sich und Ihrem Kind die Zeit, die ihr beide braucht, um euch an das neue Leben zu gewöhnen. Denken Sie daran, dass Sie jetzt Wöchnerin sind. Leider ist es in unserer Kultur nicht (mehr) so sehr verbreitet darauf Rücksicht zu nehmen, dass eine Frau, die gerade ein Kind geboren hat, Zeit braucht. Zeit zur Erholung, Zeit zum gemeinsamen Kennenlernen des neuen Menschleins, Zeit ums sich an die ganze Veränderung, die so ein kleiner Erdenbürger mit sich bringt zu gewöhnen. Scheuen Sie sich jetzt nicht, jede Hilfe, die Sie bekommen können anzunehmen, so lange diese Hilfe nicht darin bestehen soll, Ihnen Ihr Kind abzunehmen. Nutzen Sie die Zeit, die Ihen Ihr Kind während des Tages lässt zum Ausruhen und Schlafen und nicht für den Haushalt, der kann gut und gerne einige Zeit auf Sparflamme laufen. Lassen Sie die nächtlichen Stillzeiten so ruhig und "langweilig" wie möglich verlaufen. Wenn Ihr Baby nicht die Windeln voll hat (oder sie so nass sind, dass es ausläuft), dann müssen Sie nachts auch nicht wickeln. Lassen Sie Ihr Kind in Ihrer unmittelbaren Nähe schlafen und geben Sie ihm tagsüber immer wieder Anregung in seinen Wachphasen. In ein paar Wochen wird Ihr Baby langsam bemerken, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt und Ihr Leben wird wieder einfacher werden. Menschenbabys sind von Natur aus nicht dazu konzipiert alleine (einzu)schlafen. Sie sind Traglinge, die den engem Körperkontakt mit der Mutter (oder auch dem Vater) brauchen. Lassen Sie den Schnuller bitte weg, gerade in diesem Alter. Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non?nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non?nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Sie schreiben, dass Sie Ihr Baby nicht dauernd stillen möchten, da es sonst Bauchweh bekäme. Das stimmt nicht! Eine Kollegin von mir hat gerade einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, den ich Ihnen anhänge. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL?Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom "Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC "Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." "Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" "Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten "damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die "Frische Milch auf halbverdaute Milch?Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 - 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung "Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch "Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde - wie so oft - einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
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