Mitglied inaktiv
Hallo! Ich weiß, daß dieses Thema nicht in dieses Forum passt, aber ich hoffe, daß sie mir auch ein bißchen weiterhelfen können. Ich hab das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen " gelesen. Nun hab ich wirklich versucht meine Baby (mittlerweile 6 Monate alt), im eigenen Bettchen einschlafen zu lassen. Meist hat sie protestiert und ich hab sie herumgetragen. Schreienlassen wollte ich sie nie. Ich hab mir gedacht, wenn sie größer wird, wirds schon besser werden. Ich hab sie meist so lange herumgetragen, bis ihr fast die Augen zugefallen sind (meist nur 5 min), und sie ist dann doch im Bettchen eingeschlafen. Seit sie letzte Woche Fieber hatte, lasse ich sie in meinen Armen einschlafen. Jetzt " kann" sie glaube ich wirklich nicht mehr alleine einschlafen. Eigentlich müßte es mit 6 Monaten doch schon besser gehen oder? Kaum lege ich sie rein brüllt sie los - nehm ich sie auf den Arm schläft sie auch schon. Haben sie einen Rat für mich? Ist es o.K. so, oder trainiere ich da wirklich eine Schlafstörung? Wie kann ich ihr das "schonend - ohne Gebrüll" abgewöhnen - obwohl ich sagen muß, daß es mich eigentlich gar nicht so stöhrt. Danke Michi
? Liebe Michi, unsere Babys kommen mit dem gleichen genetischen Programm zur Welt wie bereits die Babys in der Steinzeit und für die Kinder in der damaligen Zeit war es absolut überlebensnotwendig im ständigen Kontakt mit der Mutter zu sein. Alleine bleiben konnte innerhalb von Minuten tödlich enden. Genau das wird ja auch in dem vielbeachteten Buch beschrieben, doch das ist auch schon so ziemlich die Einzige Gemeinsamkeit, die ich mit diesem Buch teilen kann. Ein Baby ist mit sechs Monaten noch lange nicht reif genug für Überlegungen wie „ich lebe nicht mehr in der Steinzeit", ja selbst mit einem Jahr ist es noch nicht so weit, dass es eine solch weitreichende kognitive Leistung erbringen kann. Warum sollten Sie also jetzt etwas tun, was ganz offensichtlich niemanden wirklich nutzt, noch dazu, wo Sie sich ja auch nicht durch die derzeitige Situation belastet fühlen. Ich hänge Ihnen einmal einen Text von einem österreichischen Arzt an, der sich mit dem Thema „Schlaf" sehr eingehend befasst hat. Ich denke dort finden Sie eine Antwort auf das, was Sie zur Zeit bewegt. LLLiebe Grüße Biggi Welter Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Prim. Dr. Franz Paky, Leiter der Schreiambulanz (Ambulanz für Schreien und Schlafstörungen) der Kinderabteilung des LKH Mödling Schlafen, Alleinsein, Finsternis Für ein Kind gibt es nichts Schlimmeres, als den Schutz und die elterliche Geborgenheit zu verlieren. Mit der Finsternis der Nacht reißt die Gewißheit ab, dass der elterliche Schutz gegeben ist. Nichts ist leichter verständlich, als dass sowohl das Einschlafen als auch das nächtliche Aufwachen für ein Kind mit Angst verbunden ist. Es ist ebensowenig verwunderlich, dass viele Methoden entwickelt wurden, den Übergang vom Wachzustand in den Schlaf für das Kind zu erleichtern. All diesen Riten ist gemeinsam, dass sie die elterliche Gegenwart in den Schlaf hinein zu erhalten suchen (Wiegenlied, Gute-Nacht-Geschichte, Gute-Nacht-Kuß, Kuscheltier als Übergangsobjekt usw.). Schlafen - Loslassen Nicht nur für das Kind ist mit dem Einschlafen eine Trennung von den Eltern verbunden. In ähnlicher Weise erleben die Eltern das Einschlafen des Kindes als Trennung. Insgeheim stellt sich die Frage: Wird das Kind ohne unsere Hilfe einschlafen? Wird sich das Kind ohne weiteres (?) von mir trennen? Wird es auch wieder von selbst wach? Zwei Arten von guten Schläfern - die echten und die resignativen Nicht alle Kinder, die unkompliziert einschlafen und durchschlafen, sind zu beneiden. Wenn Babys spüren, dass ihr Schreien in der Nacht die Eltern unter keinen Umständen auf den Plan rufen kann, geben sie auf und schlafen den Schlaf der Resignation. Auf diesem Mechanismus beruht der scheinbare Erfolg der älteren Generation, ein Kind beim Einschlafen unbegrenzt schreien zu lassen. Die Entwicklung des Babys und das Schlafproblem Um das sechste Lebensmonat erweitern Babys ihren sozialen Horizont beträchtlich. Sie lernen zwischen ihren vertrauten Eltern und fremden Menschen zu unterscheiden ("Fremdeln"). Die Angst, die damit einhergeht ("Achtmonatsangst"), führt nicht selten zu einer Störung des Schlafes. Kinder, die in den ersten Lebensmonaten zur Freude ihrer Eltern bereits durchgeschlafen haben, beginnen dann nachts mehrmals wach zu werden. Oft brauchen sie nicht mehr als die Versicherung, dass alles in Ordnung ist. Ein kurzes Nuckeln an der Brust oder allein der Zuspruch einer vertrauten Stimme genügen, dass das Kind weiterschläft. Häufig führt aber die Schlafstörung zur Sorge der Mutter, dass das schon größer gewordene Kind mit ihrer Milch nicht mehr genug hat. Dann erhält das Kind an Stelle des Trostes, den es braucht, mehrere Mahlzeiten, die eigentlich überflüssig sind. Welcher Erwachsene, der gut schlafen will, würde sich absichtlich zu diesem Zweck den Bauch voll schlagen? Das Schlafparadoxon Wenn wir den Schlaf dringend herbeisehnen, stellt er sich am zögerndsten ein. Eine ganz ähnliche Erfahrung machen wir mit unseren Kindern. Wenn wir am wenigsten darauf angewiesen sind, schläft unser Kind am leichtesten ein. Brauchen wir dagegen unseren eigenen Schlaf dringend, weil wir am nächsten Tag früh aufstehen müssen oder einen schwierigen Termin haben, dann spielt das Kind nicht mit. Es will und will nicht einschlafen. Und noch weniger gönnt es uns einen ununterbrochenen Schlaf. Man gewinnt fast den Eindruck, als würden wir das Kind mit unserer Aura des Schlafzwanges am Schlaf hindern. Wenn sich ein Vater, der sein Kind mit allergrößten Mühen zum Einschlafen gebracht hat, auf leisesten Sohlen vom Bett fortschleicht, weckt er das Kind mit seiner Angst, dass es wieder wach werden könnte, tatsächlich auf. Dieses Phänomen zwingt uns dazu, über den eigenen Schatten zu springen. Wir müssen uns nach dem Rhythmus des Kindes richten und aufhören, ihm unsere Bedürfnisse aufzuzwingen. Individueller Schlafbedarf Jedes Kind braucht - wie übrigens erwachsene Menschen auch - eine individuelle Zahl von Schlafstunden. Die Spannbreite liegt bei Kindern im zweiten Lebenshalbjahr bei 9 bis 14 Stunden (Largo Kinderjahre 1999, S. 27). Behinderung der Selbstregulation Groß ist die Gefahr, dass sich Eltern - in guter Absicht - in Vorgänge einmischen, über deren Ablauf das Kind selbst bestimmen soll. Als Beispiele seien das Essen und das Trinken, die Kleidung und die Kontrolle von Stuhl- und Harnausscheidung genannt. Die Selbstregulation über diese Vorgänge wird vom Kind im Lauf seiner normalen Entwicklung übernommen. Greifen die Eltern allerdings in diese Entwicklung ein, wird die Selbständigkeit nicht erreicht. Den Eltern bleibt damit die Bürde der Kontrolle erhalten, und das Kind bleibt in Abhängigkeit. In typischer Weise tritt dieser Mechanismus beim Schlaf auf. In der Meinung, dass die Eltern die volle Verantwortung für die Tiefe und die Dauer des Schlafes ihres Kindes tragen, wird dem Kind seine Selbständigkeit verwehrt und die Eltern zerbrechen an der Bürde der Kontrolle, die sie selbst nicht abgeben können. Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen Auf übermüdete und erschöpfte Eltern wirkt es vermutlich zynisch, wenn ich davon spreche, dass es bei der Kunst, sein Kind schlafen zu lassen, um die eigene Gelassenheit und das Loslassen des Kindes geht. Nach allem, was man schon versucht hat, sollte es gerade mit dem Loslassen funktionieren, wo man doch weiß, dass nichts schwerer ist im Leben als das Loslassen. Vertrauen in die Selbstregulation des Kindes ist der Schlüssel zum Loslassen und damit auch zum Schlafenlassen des Kindes. Wenn man dieses Vertrauen erwirbt, wird man sich vom Kind für die Zeit des Schlafes trennen können, ohne den Kontakt ganz zu verlieren. Das Kind wird auch in einer unruhigen Umgebung und ohne großes Geschrei einschlafen können. Vor allem wird es möglich sein, das Kind im Elternbett schlafen zu lassen und auf diese Weise das Stillen nach dem natürlichen Bedarf von Mutter und Kind beizubehalten. Jedes Kind kann schlafen lernen Weil es schwierig ist, diese Zusammenhänge bewußt zu machen, erfreuen sich Bücher, die sich auf ein Training bzw. auf eine Dressur des kindlichen Verhaltens beschränken, großer Beliebtheit. Am populärsten sind zur Zeit wohl Methoden der dosierten Frustration. Anstatt bei sich selber anzufangen, läßt man das Kind etwas länger schreien, so lange, bis es davon überzeugt ist, dass man als Nachtwächter oder Tröster nicht in Frage kommt. Der Erfolg stellt sich scheinbar ein, indem das Kind den Schlaf der Resignation schläft. Die Chance, dass sowohl die Eltern als auch das Kind aus dem Problem des gestörten Schlafes etwas lernen und auch für sich gewinnen, wird damit aber vertan. Wir sollten die Chance wahrnehmen, die darin liegt, die Kunst zu erwerben, sein Kind schlafen zu lassen.
Mitglied inaktiv
Ich bin schon auf die Antwort gespannt. Habe solche ähnliche Frage an Biggi gestellt. Schön zu lesen das ich nicht die einzige bin, Dir ihr Kind nicht schreien lassen möchte um es zum schlafen zu bringen. Mein Mann und Ich lehnen diese Methode ebenfalls ab. Unsere Tochter ist nun 7 Monate und schläft meist bei uns im Bett und ich stille sie zwecks einschlafen. Wir bekommen unsere Tochter ebenfalls nach einer Erkältung mit Fieber nicht mehr in ihr Bett. Sie schläft nachts höchstens 4 Stunden durch, aber nur im Ehebett, sonst kommt sie alle 1 - 2 Stunden. HAben uns auch schon gefragt ob es nicht eine schonende Möglichkeit gibt, das Kind zum schlafen zu bringen, außer umherzutragen.
Mitglied inaktiv
Liebe Michi, ich kenne dein Problem und mag dir gerne berichten wie es uns ergangen ist, vielleicht kannst Du damit etwas anfangen. Auch ich habe das Buch gelesen gedacht das ich Leonie nicht schreien lassen kann. Sie ist immer in meinem Arm beim stillen eingeschlafen. Je älter sie jedoch wurde-umso länger auch ihre wachphasen - und dann schlief sie wirklich nur noch mit der "Einschlafhilfe" Brust und Arm. Ich dachte, das macht uns beide abhängig, wie soll sie jemals alleine ohne mich ins Bett kommen? Ich habe den Entschluß gefasst das für uns alle zu verbessern-und habe daran nicht gezweifelt. Du - als Mutter bist der Chef und Dein Kind spürt sehr genau wo deine Grenze ist undwas da noch machbar ist. Sei konsequent und Du hilfst Dir und ihr!! Also, ich legte sie dann abends alleine, wach in ihr Bett - und sie hat geschrieen. Verständlich. "Warum ist das jetzt so anders" es war doch die ganze Zeit so schön gemütlich, das will ich weiterhin" Ich bin immer zu ihr hin, habe mit ihr geredet, es ihr erklärt und sie schrie. Ich habe gesehen, das es ihr aber an nichts fehlt. Es war ein Protest-Schreien, kaum war ich da, hörte sie auf und fing an zu lachen. Das haben wir dann 40min praktiziert. Ich war konsequent-es war nicht einfach. Dann ist sie ein geschlafen. Die nächste Nacht - ich konnte es nicht glauben - legte ich sie hin - und sie ist eingeschlafen, einfach so. Wenn sie jedoch etwas hat, schnupfen oder so, dann nehme ich sie auf den Arm und wiege sie auch in den Schlaf. Ich denke Kinder danken einem das man konsequent sein kann und ihnen Liebe und Zuversicht gibt. Wenn ich heute den Punkt ihrer Müdigkeit übersehe, nörgelt sie auch im Bett, aber das ist relativ kurz und eher ein Zeichen das der Körper dringend Schlaf braucht. Vielleicht konnte ich Dir helfen, ihr schafft das bestimmt. Erkläre ihr auf alle Fälle was Du tust. Im übrigen, ich kenne wirklich Eltern die ihr Kind nachts im Auto durch die Stadt fahren weil es sonst nicht schläft. Ich verbringe meine Nacht lieber in meinem Bett. Lieben Gruß die Conny
Mitglied inaktiv
Liebe Michi, ich bin es nochmal, was ich vergaß. Meine Tochter ist jetzt 5 1/2 Monate und ich habe damit angefangen als sie 10 Wochen alt war. Wenn Du mich dazu noch etwas fragen magst oder austauschen, dann würde ich mich sehr freuen. Lieben Gruß
Mitglied inaktiv
Sorry, da bin ich schon wieder. Ich habe nun auch Veras Beitrag gelesen und mir nochmal Gedanken gemacht. Jedes Kind ist einzigartig und was für das eine Kind gut ist funktioniert bei dem anderen aber nicht. Und das ist auch gut so - denn sonst wären wir Menschen alle gleich. Jeder Beitrag und Erleben kann vielleicht inspirieren, muß aber nicht funktionieren- kann aber. Ich freue mich wenn jeder für sich und sein Kind eine gute Lösung findet. Und bin selbst immer sehr froh wenn ich wieder etwas über oder von meiner Tochter gelernt habe. Gute Nacht, lieben Gruß
Mitglied inaktiv
Liebe Michi, ich kann dich sehr gut verstehen, auch ich habe als mein Kind 2 Monate alt war ein Buch gelesen, das eine Anleitung zum Schlafen war und ich hab mich total verrückt damit gemacht. Ich dachte immer, das kann doch nicht wahr sein, die "Anleitung" erscheint doch in dem Buch so einfach. Nach einer Woche habe ich alles vergessen was in dem Buch steht und bin nur noch nach meinem Gefühl gegangen und damit lebe ich einfacher. Das sagte mir nämlich ganz deutlich, ich will mein Kind nicht schreien lassen, es braucht gerade beim Einschlafen meinen Geruch, meine Wärme und mich.Irgendwann ist es reif dafür auch alleine in seinem Bett zu schlafen.Die Zeit kommt. Mittlerweile ist mein Sohn 11 Monate alt und er schläft immer noch an der Brust ein, ich muß mir schon immer anhören, welche Probleme da auf mich zukommen, wenn er die mal nicht bekommt. Deine schönste Bestätigung das sich dein Baby wohl bei dir fühlt ist doch, wenn es auf deinem Arm einschläft, genieße diese Augenblicke. Ich hab noch eine 14 jährige Tochter und die ist dann auch irgendwann alleine eingeschlafen. Die Zeit geht so schnell rum, irgendwann braucht dich dein Kind nicht mehr. Aber ich find es einfach schön, dem Baby das zu geben was es braucht und es signalisiert ja,was es braucht.Höre einfach auf deine inneren Gefühle, dann kann nicht so viel dabei schiefgehen. Ich wünsch dir alles Gute Sabine
Mitglied inaktiv
Liebe Michi, das Buch ist der Renner, und verspricht einfache Lösungen für komplexe Probleme. Wenn das so einfach wäre, dann wäre schon viel früher jemand drauf gekommen - die Natur nämlich. Die Natur tut nichts ohne Grund, und sie gibt den Babies dieses Schlafverhalten ebenfalls aus gutem Grund. Frau Kast-Zahn stellt es dar, als ob ein nicht durchschlafendes Kind ein schlimmer Zeitgenosse ist, der uns nur um unsere Schlaf bringen möchte. Und sie erliegt mehreren folgenschweren Irrtümer mit ihrem "Jedes Kind kann schlafen lernen" Buch: * dass etwas funktioniert, heisst noch lange nicht, dass es auch gut ist. * dass die Kinder meist keine Schäden zeigen, heisst noch lange nicht, dass sie auch keine davongetragen haben. Blaue Flecke und Wunden auf der Seele sind lange Zeit unsichtbar. Deswegen sind ja auc alle Eltern so froh, wenn sie diese " Behandlung" (als ob ein Kind krank wäre...) durchführen und danach sein Verhalten wenig verändert ist. Die Gesetze der menschlichen Seele besagen aber, dass Schäden sich erst lange Zeit später zeigen. Dann aber zu einem späteren Zeitpunkt, an dem kein Mensch mehr an dieses ignorante und grausame Schrei-Programm denkt, das ein Kind in seinem Vertrauen in seine Eltern schwer erschüttert. Allerdings lässt sich mit einem solchen Buch viel Geld machen, denn viele Eltern habe "Schlafprobleme", weil ihre Kinder nicht durchschlafen. Und (ich bin aus der Marketing-Ecke) ein prägnanter Titel wie "Jedes Kind kann schlafen lernen" verspricht ja auch eine feine Lösung für JEDES Kind. Frau Kast-Zahn würde nicht zugeben, was sie längst weiss: es bilden sich die ersten Selbsthilfegruppen von Eltern, deren Kinder nach Anwendung dieser Methode nicht mehr aufgehört haben zu schreien, Eltern von Kindern, die das nicht so (scheinbar) gut weggesteckt haben und die von fröhlichen Kindern zu ängstlichen Wesen geworden sind. Wenn es Dich interessiert, schreib mir an meine Email dorozwei@hotmail.com (auch andere sind eingeladen, ich verteil gute Infos gerne). Ich kann Dich gerne mit reichlich Hintergrundinformationen versorgen, die Dir helfen werden, solche unmenschlichen Programme zu vermeiden, und zu anderen Lösungen zu finden, die mehr Respekt vor dem Kind haben. Die Texte sind von Spezialisten der unterschiedlichsten Fachrichtungen, und sie haben alle eines gemeinsam: sie warnen davor, die Kinder mit einer vermeintliche "Konsequenz" (die in wirklichkeit eine qualvolle Methode ist für ein Kind, das kognitiv nicht versteht, warum man ihm das antut) seelisch zu brechen. Das ARgument, Du als Mutter bist der Chef, ist ein bedenkliches. Wer von uns hat gerne eine Chef, der seinen willen (und Egoismus) durchsetzt, auf Kosten seiner Mitarbeiter, ohne sie zu überzeugen, sondern lediglich durch Ausübung seiner Macht? Niemand. Jeder von uns will respektiert werden, und einen Vorgesetzten, der mit Argumenten kommt und nicht partout seinen Willen durchsetzt, nur damit jeder weiss, wer der Herr im Haus ist. Nicht anders ist das mit den Kindern: sie gehören uns nicht, sie sind uns auf Zeit anvertraut und (leider) völlig von uns abhängig. das ist eine schwere Verantwortung, und manche Eltern versuchen das zu bewältigen, in dem sie den Kindern den Willen brechen, damit die doch bitte möglichst schnell (und am besten in einem alter, in dem sie es überhaupt nicht begreifen können) sic ihrem Willen fügen. Traurige Gesellschaft, in der Kinder als Übel betrachtet werden, dem man zeigen muss, wer das sagen hat. Meine Tochter ist 14 Monate alt, sie schläft nicht durch (hat dies aber schon früher getan), und sie hat mal gute Nächte mal schlechte Nächte. Der Preis, ihr Vertrauen innerlich für immer zu verlieren, nur damit ich einfachere Nächte habe, der ist mir entschieden zu hoch. Mir tut jedes Kind leid, dem seine Eltern dies antun. Professor Ferber, auf dessen "Forschung" die Methode von Frau Kast-Zahn beruht, hat 1. dies für Kinder älter als 1 Jahr, die WIRKLICHE Schlafprobleme haben, entwickelt. Schlafprobmleme ist aber nicht, wenn ein Baby ein ganz normales Schlafverhalten zeigt, sprich:es schläft nicht durch und braucht nicht nur Zuwendung bei Tag, sondern eben auch bei Nacht. (Tun wir das nicht alle?) 2. hat er widerrufen, er sagte, wenn er gewusst hätte, dass seine Methode missbraucht würde, um unschuldige Babies gleich welchen Alters zum schlafen zu nötigen, die keine Schlafprobleme haben, dann hätte er das nie veröffentlicht. Langer Rede kurzer Sinn: Michi, handel nach Deinem Instinkt, er sagt Dir, schreienlassen ist gemein und grausam. Und Dein Instink hat recht. Die Natur hat uns Müttern die Instinkte gegeben ebenfalls aus gutem Grund: zur GESUNDEN Erhaltung der Art, und immer, wenn der Mensch seine Instinkte niederknüppelt und unnatürliches tut/zulässt, (z.B. wenn Mütter ihr Kind schreienlassen, das wird mir ewig unverständlich sein), dann wird nichts gutes daraus. Das wissen wir nicht erst seit Hormonskandalen und Rinderwahn. Michi, die Zeit vergeht so schnell mit den Kleinen, und auch Dein Kind (und auch meins) wird irgendwann durchschlafen. Gönn Deinem Baby, dass es sich wie ein Baby verhalten darf. Es geht vorüber...und wenn es Dich nicht stört, dann leg Dir gleich ein dickes Fell zu wegen der Einflüsterungen der anderen. Was gehts die an? aufmunternde Grüße von Doro, die sich auch auf die erste durchschlafende Nacht freut. Allerdings ohne ihrem Kind seelisch Gewalt anzutun. P.S. Michi, Du wirst immer mehr begeisterte Eltern treffen, die das Programm angewendet haben, und alle rühren die werbetrommel dafür. Ist ja auch klasse, das Kind schläft endlich durch. Und wenn möglichst viele Leute das Programm machen und es "normal" geworden ist, seinem Kind das anzutun, dann braucht man sich nicht Gedanken zu machen, ob man dem Kind vielleicht doch Schaden zugefügt hat. Es spielt ja doch tagsüber so fröhlich, da kann doch nichts passiert sein. ODER DOCH??
Mitglied inaktiv
Liebe Comama, Dein armes Kind - mit 10 Wochen... Professor Ferber, der die Methode entwickelt hat (Frau Kast-Zahns Programm beruht darauf) warnte davor, das mit Kinder UNTER einem Jahr zu machen. Mittlerweile warnt er davor, das überhaupt durchzuziehen. Comama, sei froh,wenn Dein Kind wirklich keinen Schaden davongetragen hat. Aber bitte sei auch so gut, und empfiehl das nicht weiter. Experten warnen davor (Auch Professor Ferber), nur Frau Kast-Zahn verdient viel Geld damit. Selbsthilfe-Gruppen versuchen Eltern zu helfen, die das gemacht haben und deren Kinder offensichtliche Schäden davongetragen haben. Bitte verzichte also auf die Empfehlung , sei so gut. Das Argument mit dem Chef finde ich schlimm: willst Du einen Chef, der dich nicht respektiert, sondern SEINEN willen durchsetzt, ohne überhaupt auf Deine Bedürfnisse einzugehen, nur damit Du weisst, wo der Weg langführt, wo Grenzen sind, und wer der Herr im Haus ist? Ich nicht. Ich hab Gott sei Dank keinen solchen Chef, und ich bin für meine Mitarbeiter keine solche Vorgesetzte. Und TROTZDEM tanzen sie mir nicht auf der Nase rum. Bei meiner Tochter ist das ähnlich. übrigens: meine Tochter schläft auch nicht durch, und ich arbeite auch noch, sprich: ich muss tagsüber hochkonzentriert, obgleich unausgeschlafen, eine hohe Leistung bringen. Und trotzdem tue ich das meinem Kind nicht an, ihm seelisch Gewalt anzutun. Da verstehe ich das bei Müttern, die diese zusätzliche Belastung nicht haben, erst recht nicht. nix für ungut... und alles Gute für Deine Kleine... Doro
Mitglied inaktiv
Also seit mir bitte nicht böse, aber ich finde es schon sehr, sehr traurig! Wo kommen wir denn hin wenn wir uns jetzt schon Bücher kaufen müssen um mit unseren Babys klarzukommen? Was ist mit unseren Instinkten? Ist unsere Gesellschaft wirklich schon so krank?? Ich dachte immer es geht bei Eltern & Kind um ein MITEINANDER und nicht um ein GEGENEINANDER?? Sorry, aber das musste einfach sein. Alles liebe Uschi (die mit Paul im selben Bett schläft und es gar nicht schlimm findet wenn er nachts 10 x nuckeln will)
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