Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Eine Stillmahlzeit fix, täglich mit pre Milch ersetzten?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Eine Stillmahlzeit fix, täglich mit pre Milch ersetzten?

soulbubble

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Hallo! Ich habe ein 4 Wochen altes Baby, dass seit Geburt immer spätestens 20min. nach dem Stillen schreit, mit hochroten Kopf, schrillem Schrei, strampelt und zwickt mich auch unterm stillen tut sie das gelegentlich. Ich denke unsere kleine hat Koliken und wenn wir es nicht schaffen sie ordentlich aufstoßen zu lassen hat sie nach dem trinken starke Bauchschmerzen. Ich bemühe mich sehr sie zwischen dem stillen und beim Brustwechsel aufstoßen zu lassen damit wir ihr die Krämpfe ersparen können. Aber in der Nacht (03:00 Uhr Mahlzeit) schläft sie immer beim trinken ein und stoßt nicht auf. Kurz darauf wird sie wach von den Bauchschmerzen und schreit. Bis wir wieder ins Bett können und sie schlafen kann vergeht oft über eine Stunde. Also mit stillen und beruihgen sind dann mal 2 Stunden rum und wir kommen erst wieder um 05:00 ins Bett! Ich hab überlegt ob Sie wie meine große Tochter eine LACTOSEUNVERTRÄGLICHKEIT haben könnte und ob ich mit einer spezielen Flaschennahrung ZB von HIPP lactosereduziert ihr helfen könnte. Aber da ich nicht reskieren möchte abzustillen wenns nicht wirklich sein muss, möchte ich nicht herumexperimentieren ohne fachlichen Rat. Ich hab mir auch gedacht eventuell zuerst mal die 03:00 Uhr Mahlzeit mit dieser Hipp Anfangsmilch (gegen Koliken und lactosereduziert) zu ersetzen um zu sehen ob das Hilft und sonst normal weiter zu stillen! Glauben Sie das wäre einen Versuch wert, oder denken Sie ich reskiere damit komplett abzustillen? Bin wirklich froh um deine Meinung bzw Rat! Mit lieben Grüßen, Simone


Biggi Welter

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Liebe Simone, eine Laktoseunverträglichkeit im Säuglingsalter ist extrem selten und hätte in früheren Zeiten das Todesurteil für ein Baby bedeutet. Es gibt eine seltene Stoffwechselkrankheit, die Galaktsosämie, bei der das Kind keine Laktose verstoffwechseln kann und dann auch nicht (oder in manchen Fällen eingeschränkt) gestillt werden kann. Im Allgemeinen ist es so, dass sich die Unfähigkeit Laktose zu verstoffwechseln erst mit zunehmendem Alter und der immer weiter abnehmenden Bildung von Laktase entwickelt, wie wir es von vielen Bevölkerungsgruppen gerade in Asien kennen. Selten ist dies jedoch vor dem fünften Lebensjahr der Fall. Eine vorübergehende Laktoseintoleranz kann sich im Säuglingsalter nach schweren Magen-Darm-Infekten entwickeln, so dass ein Baby in diesen (ebenfalls seltenen) Fällen dann vorübergehend mit einer Spezialnahrung ernährt werden muss. Laktoseintoleranz zeigt sich meist in Durchfällen, Gedeihstörungen und einem schlechten Allgemeinzustand. Ich glaube wirklich eher an eine ungute Anlegetechnik oder eine Saugverwirrung. Ich würde deshalb keine Flasche und auch keinen Schnuller geben, denn diese können dazu führen (bzw. dazu geführt haben), dass das Kind nicht korrekt trinkt und deshalb viel Luft schluckt. Kann es sein, dass Ihr Baby die Flasche und/oder einen Schnuller bekommt? Wenn ja, kann es sein, dass Ihr Kind saugverwirrt ist. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zum Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


soulbubble

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Liebe Biggi! Vielen Dank für deine Antwort, auch ich habe heute ebenfalls schon an diese Möglichkeit der SAUGVERWIRRUNG gedacht weil Durchfall hat sie ja nicht, sie hat nur 1 mal die Woche Stuhl, aber flüssig und reichlich). Sie dreht nehmlich wirklich den Kopf hin und her und wird ärgerlich und lässt immer wieder die Brust los um dann ungeduldig und hastig wieder anzudocken. Sie schwitzt und regt sich auf, aber nichtt bei jeder Mahlzeit, eher dann wen die Brust schon angetrunken war und leerer wird bzw wenn Sie innerhalb kurzer Zeit oft getrunken hat und die Brust sich weich und leer anfühlt! Manchmal hilft es die Brust zu wechseln wenn denn die andere noch genug ab gibt sonst hab ich das selbe Theater dort auch. Ja ich gab ihr den Schnuller von Geburt an,sie war so sauggierig und wollte nur an meiner Brust sein. Nahm ich sie ab schrie sie und saugte alles an. Meine Brüste waren nach 2 Tagen offen und blutig, die Hebamme gab mir Stillhütchen zu stillen, die ich nach abheilen wieder weg ließ. Ichhabe mir auchin der Apotheke eine MUTTERMILCHFLASCHE gekauft(MEDELA CALMA) um sie früh genug auchdaran zu gewöhnen, damit auch der Papa mal abgepumte Milch geben kann.Haben das 2-3 mal bisher probiert hat gut geklapt. Aber wie du sagst wahrscheinlich war das zu früh und nicht gut. Dachte wenn ich es später erst einführe die Muttermilchflasche nimmt sie diese vielleicht nicht an! Also, werde ich eine Stillberaterin aufsuchen und die Flasche weglassen und den Schnuller so gut es geht weglassen (sie nimmt ihn ohnedies schon viel weniger) Danke nochmals für die super Antwort!!!


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