Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Eifersucht vorbeugen?!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Eifersucht vorbeugen?!

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Liebe Biggi, hier bin ich wieder. Ich bin wieder schwanger und bekomme im Oktober mein zweites Kind. Meine Tochter ist dann fast vier. Ich habe sie etwas über zwei Jahre gestillt. Noch heute hat sie eine ziemlich "enge Beziehung" zu den "Nanas", d.h. sie spricht mit ihnen, sie streichelt sie und Einschlafen mit mir geht nur, wenn sie Hautkontakt zum Busen hat (Wenn mein Mann sie ins Bett bringt, ist das allerdings kein Thema und sie macht das auch ohne "Theater".) Meine Frage: Ich habe etwas Bedenken, wie sie es aufnimmt, wenn das zweite Baby da ist und gestillt wird. Hast du eine Idee, wie ich ihr über die Anfangszeit helfen kann? Besten Dank vorab und viele Grüße Karin


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Liebe Karin, fang vielleicht vier bis sechs Wochen vor der zu erwartenden Geburt an, deine Große darauf vorzubereiten, dass bald ein Geschwisterchen kommt. Mir persönlich gefällt das Buch "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren für diesen Zweck sehr gut. Ein neues Buch, das sich vor allem auch mit dem Thema Stillen beschäftigt und mit liebevoll gezeichneten Bilder aus der Sicht des größeren Bruders vom Auf die Welt kommen, dem Stillen und Tragen erzählt ist "Busi sagte Henriette" von Edith Seitz. "Busi sagt Henriette bekommst Du im Buchhandel (Edition buntehunde, ISBN 3 934941 03 6) oder auch über den Stillshop hier auf der Seite. Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Ich habe immer versucht , meinen Großen überall mit einzubeziehen, z.B. erzählte ich ihm Geschichten, wenn ich stillte oder ließ ihn Windeln holen beim Wickeln oder ihn die Wäsche ausräumen oder Gemüse schneiden. Ich erzählte ihm x mal am Tag, wie es war, als er so klein war und schmücke das äußerst aus :-). Ich erzählte ihm, daß ich mit ihm zu gar nichts kam, daß er viel mehr getragen werden wollte usw., so war er immer ganz stolz, wenn ich sagte, was für eine große Hilfe er mir doch ist. Mein Großer hat schnell verstanden, dass nun die Kleine Milch braucht, weil sie ja noch nichts anderes essen kann. Manchmal hat er sie richtig bedauert, weil sie ja gar nicht weiß, wie gut Gummibärchen sind :-). Ich wünsche eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und nur Mut, auch der (Still)Alltag mit zwei kleinen Kindern ist meisterbar.. LLLiebe Grüße Biggi


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