Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Das abstillen, bzw der liebe schlaf

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Das abstillen, bzw der liebe schlaf

Gretababy2

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Hallöle, mein kleiner ist im Oktober ein Jahr geworden, ich stille noch abends und nachts und manchmal am Tag, wenn er das unbedingt möchte. Ich habe seit seiner Geburt keinen Abend mehr mit meinem Mann verbracht, weil der kleine ständig wach wird. Er schläft inzwischen mit meiner mittleren in einem Bett, zum Anfang, später nehm ich ihn rüber und sie kommt dann auch irgendwann. Bei Greta war das ähnlich, da bin ich dann auf Flasche umgestiegen, habe diese langsam verdünnt bis es nur noch Wasser war und dann immer kälteres Wasser und dann lies der Bedarf nach. Allerdings nahm sie auch einen Schnuller: Jonathan bekommt seit ein paar Monaten abends die Flasche, trinkt manchmal nichts, manchmal alles und danach will er an die Brust Nachts verweigert er jede Flasche oder Schnuller komplett, tragen führt zu Wutanfällen… in guten Zeiten bin ich nachts vier mal wach, in schlechten eher achtmal… ich hab versucht es auszusitzen, aber ohne Brust schreit er, nach einer halben Stunde gebe ich auf, weil er nur lauter wird Mir fällt nichts mehr ein langsam und ich bezweifle irgendwie, dass es von alleine besser wird


Biggi Welter

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Liebe Gretababy2, Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es Dich noch so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich Dein Kleines weiter entwickelt! Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der Du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Dein Baby muss jetzt noch gar nicht alleine schlafen und fühlt sich an Deiner Seite sicher und geborgen. Vielleicht möchtest Du ein Buch zum Thema lesen? Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Wenn Du jedoch wirklich abstillen möchtest, dann sprich mit Deinem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeige ihm, dass Du es selbstverständlich noch genau so lieb hast wie schon immer. Du entziehst ihm die Brust aber nicht Dich selbst und Deine Liebe. Dazu kannst Du die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst Dein Kind eine kleine Weile stillen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Wenn Dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Dir, Euer Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Es wird einige harte Nächte geben, aber Dein Kind wird lernen, ohne Brust zu schlafen. Wichtig ist, dass Dein Kind weiterhin Deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. Liebe Grüße Biggi Welter


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