Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Danny will über eine Stunde an der Brust bleiben und trinkt auch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Danny will über eine Stunde an der Brust bleiben und trinkt auch

annana

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Hallo Mein Baby (heute 5 Wochen alt) will über eine Stunde an der Brust bleiben und trinkt auch mindestens 50 Minuten. Die ersten 30 Minuten sogar sehr zügig (ich höre ihn schlucken). Er ist eher dünn und nimmt nicht soooo gut zu. Außerdem hat er bisher erst 1x selbstständig kot abgelassen. (2x hat die Hebamme durch eine sehr heftige bauchmassage und Stimulation des Afters kot herausgedrückt, was ich zukünftig NICHT MEHR zulasse). Meine Hebamme war bisher auch meine stillberatung. Die ist absolut gegen Bedarfsstillen und empfiehlt den kleinen alle 2-4 Stunden für insgesamt 20 Minuten an die Brust zu lassen. So ist es passiert dass er nur alle 4 Stunden kam und ich ihn nach 20 min trinken abgedockt habe (er wollte nie von alleine aufhören). Dann kam es soweit dass er einmal gar nicht zugenommen hatte weshalb die Hebamme mir sagte ich solle ihn alle 2-3 Stunden stillen aber wieder nur 20 min. Kurz darauf gab es einen Milchstau. Danach hat sie mir (nach erneuter nicht so guter Gewichtszunahme) empfohlen pre Milch dazu zu füttern, was ich auch 3x täglich tue (nach dem stillen 40 ml im Fläschchen). Ich habe aber nun heimlich ohne ihr Wissen angefangen nach Bedarf zu stillen (und zwar immer dann wenn er danach kein Fläschchen bekommt) und festgestellt dass er ewig an der Brust trinkt (etwa alle 3-4 std, manchmal über eine Stunde jedoch einem ewig langen Kampf (mit weinen) um ein Bäucherchen (mit Erbrechen) zu machen. Es geht ihm also nicht so gut nach dem stillen. Ich frage mich nun, ob ich weiter nach Bedarf stillen sollte (und ggf evtl. sogar das fläschchen noch mal weglassen kann) oder ob es ihm nicht gut tut so lange zu trinken, da er danach so oft würgt und weint bis er dann irgendwann erbricht. (Kot hat er immer noch nicht gelassen. Auch nicht mit Beifahrern seit nun 7 Tagen). Außerdem habe ich Sorge, dass er in den vergangenen Wochen nie richtig satt wurde und sich deshalb jetzt immer „maßlos überfirnisst“ weil er Angst hat wieder nicht genug zu bekommen… ich habe Angst dass ich nun schon einiges „kaputt“ gemacht habe. Generell ist er nicht das zufriedenste Kind und weint viel … (trotz wunderschöner Schwangerschaft und traumhafter hausgeburt; es heißt ja oft dass schreikinder schon in der Schwangerschaft und bei der Geburt Traumata erlebten, was bei ihm eher nicht der Fall ist) Vielleicht könnten sie mir ja ihre Meinung sagen und mir mit ein paar Tipps helfen, mich sicherer beim stillen zu fühlen, besonders, weil ich mittlerweile glaube, dass die Tipp meiner Hebamme nicht alle immer so komplett richtig sein müssen… Viele Grüße


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Liebe annana, in den ersten Wochen sollte ein Baby TÄGLICH Stuhlgang haben und ich rate Dir dringend dazu, das Baby zum Arzt zu bringen. Was wog es bei der Geburt, was wiegt es heute? Bitte schreibe mir die genauen Daten. Ich befürchte, dass Dein Baby an der Brust nicht korrekt schluckt, weil es durch die Flasche saugverwirrt ist. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Oft ist es dann so, dass ein Baby „stundenlang“ saugt und nicht satt wird. Bitte wende Dich schnellstmöglich an eine Beraterin vor Ort und geh zum Arzt, wenn Dein Baby nicht ausreichend zunimmt! Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß Biggi


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