Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby 9,5M trinkt nur noch nachts gut an Brust

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby 9,5M trinkt nur noch nachts gut an Brust

Kathrinj

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Hallo liebe Frau Welter,   ich bin etwas verzweifelt. Unser kleiner erhält mittlerweile mittags, nachmittags und abends seinen Brei. Mi 5/6 Monaten fing es bei ihm an, das ich mich meist zum stillen zurück ziehen musste, wenn wir Besuch hatten, da er sonst zu abgelenkt zum trinken war. Das ging dann aber gut. Jetzt, mit 9,5 Monaten trinkt er selbst daheim schlecht. Er dockt an, sieht etwas und dockt dann direkt wieder ab und will irgendwo hin roppen... das geht eben vormittags so und auch abends. Normalerweise stille ich noch einmal kurz vor dem zu Bett gehen. Aber auch hier ist nichts zu machen. Erst wenn er in der Nacht erwacht ( was er leider noch recht häufig tut) geht er an die Brust. Wobei ich auch hier sagen muss, dass ich ihm dafür zumindest ab und an auch aktiv den daumen aus dem Mund nehmen muss... ich weis nicht genau was ich falsch mache. Habe Angst, dass sich seine Mahlzeiten nun auf die Nacht verschieben da er gerade morgens/vormittags so gut wie nichts an Milch zu sich nimmt... haben sie hier einen Rat? Und kann er, wenn wr nachts ordentlich trinkt, dann wirklich schon nach 2h wieder aufwachen und Hunger haben?   Liebe Grüße Kathrin 


Biggi Welter

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Liebe Kathrin, es gibt Babys, die sich wirklich schnell ablenken lassen und sich in der Nacht ihre Milchration holen. Es könnte jedoch auch einfach so sein, dass dein Baby sowieso aufwachen würde, weil es nicht nur Hunger hat, sondern Nähe und Geborgenheit sucht. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Wichtig ist auch, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. Du kannst natürlich trotzdem versuchen, die Situation etwas zu verändern. Hast du es mal mit dem "Kinn-Trick" probiert? Der ist oft sehr hilfreich bei Babys, die die Brust fast ein wenig aus Gewohnheit im Mund haben wollen beim Schlafen. Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen... Das geht auch, wenn das Kind im Schlaf oder Halbschlaf wieder zu "suchen" beginnt: Man drückt ganz sanft sein Kinn nach oben. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Manche Mütter berichten, dass es sogar geholfen hat, wenn sie ein kleines Kuscheltier ans Kinn des Kindes gelegt haben... da ist es natürlich wichtig darauf zu achten, dass die Atemwege nicht blockiert werden! Ansonsten kannst du tagsüber auch ein paar Tipps befolgen, die bei einem Stillstreik gegeben werden. Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Liebe Grüße Biggi


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