Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

chronischer Milchstau

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: chronischer Milchstau

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Hallo Frau Welter, ich habe ein 11 Wochen altes Baby, das voll gestillt wird. Die ersten 5 Wochen hat alles wunderbar geklappt und seit 6 Wochen ist nun der Wurm drin. Auf der rechten Seite habe ich einen Milchstau nach dem anderen, zudem plötzlich auftretende stechende Schmerzen (auch zwischen den Stillmahlzeiten) in der rechten Brust und schmerzende Brustwarzen (evtl. ein Gefäßkrampf). Die Beschwerden auf dieser Seite wechseln ständig und die Geschichte scheint immer hartnäckiger zu werden. Ich habe alles mögliche ausprobiert, was empfohlen wird. Ich habe schon ziemlich viele Forumsbeiträge gelesen, kenne Ihre Infos und habe auch schon Kontakt zu anderen Stillberaterinnen aufgenommen. Trotzdem komme ich nicht weiter, weil ich mittlerweile alles ausprobiert habe, was von der Hebamme, verschiedenen Stillberaterinnen und dem Arzt empfohlen wird. (Wärme vor dem Stillen, Kälte danach, UV-Licht, Magnesium gegen Gefäßkrämpfen, Verwendung von mehrfach ungesättigten Fettsäuren). Ein Pilz konnte nicht nachgewiesen werden. Auch ist das Kind anscheinend richtig angelegt. Das einzige was gefunden wurde, waren Streptokokken, die aber nach Aussage meines Arztes nichts ausmachen. Eine Stillberaterin sagte mir, dass bei mir wahrscheinlich Gefäßkrämpfe für die schmerzenden Brustwarzen beim Stillen verantwortlich seien, da weder ein Pilz sichtbar noch nachweisbar ist und die Brustwarze nach dem Stillen manchmal an einer Stelle weiß ist. Aber ich habe ja zudem auch stechende Schmerzen in der ganzen Brust, was wiederum ein Hinweis auf einen Pilz in den Milchgängen sein könnte. Diese Schmerzen kommen aber in unregelmäßigen Abständen. An manchen Tagen ständig und an anderen gar nicht. Kann dies auch mit den Gefäßkrämpfen zusammenhängen? Ich frage mich auch, ob die Milchstaus mit diesen Beschwerden zusammenhängen. Können die Milchstaus durch Gefäßkrämpfe verursacht werden? Oder falls ich doch einen Pilz in den Milchgängen hätte ... könnte dieser die Milchstaus begünstigen? Ich bin mittlerweile am Verzweifeln, da ich erstens einen riesen Aufwand betreibe und mich zudem frage, ob sich dahinter evtl. etwas ernstes verbergen bzw. entwickeln könnte, je länger ich unter diesen Bedingungen stille. Irgendwo habe ich gelesen, dass immerwiederkehrende Milchstaus an der selben Stelle auf einen Tumor hinweisen bzw. begünstigen können. Ich überlege immer wieder, was die Ursache sein könnte und komme auf keinen grünen Zweig Jedenfalls kann ich unter diesen Umständen nicht ewig so weitermachen, vor allem, wenn sich dadurch etwas festsetzen könnte und ich mir dadurch noch größere Probleme einhandle. Zu Ihrem Tipp bei wiederkehrenden Milchstaus: Wie ersetzt man alle Fette durch hochungesättigte Fette? Reicht es, wenn man statt Butter eine entsprechende Margarine und beim Kochen das Öl ersetzt? Kann man statt flüssigem Lecithin auch Granulat einnehmen? Es wäre nett, wenn Sie zu meinem Problem Stellung nehmen könnten. Mit freundlichem Gruß und danke! Ssonja


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Liebe Ssonja, ich fürchte, ich kann Ihnen aus der Ferne auch keinen entscheidenden Tipp geben. Allerdings würde mich interessieren wie man eine Pilzinfektion ausgeschlossen hat. Eine Pilzinfektion der Milchgänge zu diagnostizieren bzw. auszuschließen ist überaus schwierig, da selbst wenn eine oder mehrere angelegte Kulturen negativ waren, die Milchgänge befallen sein können. Es gibt Ärzte, die bei der von Ihnen beschriebenen Symptomatik blind auf eine Infektion der Milchgänge mit Pilz (Candida) behandeln und ein systemisch wirkendes Medikament verordnen, nach dessen Verabreichung die Probleme verschwinden (manchmal reicht eine einmalige Behandlung auch noch nicht aus). Im Nachhinein lässt sich dann sagen "ja, es war doch eine Pilzinfektion". Wenn Sie auf alle Fette verzichten möchten, wäre es sinnvoll, wenn Sie sich an eine Ernährungsberaterin wenden würden, die Ihnen Tipps geben kann. Fragen Sie einmal bei Ihrer Krankenkasse nach, ob sie dort eine Adresse bekommen können. Das Lecithin sollte flüssig sein und zusätzlich können Sie auch noch Vitamin C zusätzlich einnehmen. Wichtig ist auch, dass sofort gehandelt wird, wenn ein Milchstau beginnt. Um Ihnen die Angst vor einem Tumor zu nehmen, sollten Sie einmal einen Ultraschall beim Arzt machen lassen, er kann Sie sicherlich beruhigen! Bitte sprechen Sie noch einmal mit einem Arzt wegen einer Pilzbehandlung! Gerne können Sie mich auch anrufen, so könnten wir das Thema sehr viel gezielter besprechen! LLLiebe Grüße, Biggi


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Vielen Dank Frau Welter für Ihre ausführliche Antwort. Eventuell würde ich noch auf Ihr Angebot zurückgreifen und Sie anrufen. Liebe Grüße Sonja


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Ich hatte auch mit Milchstau zu kämpfen, ein bisschen ist noch da. Bei mir war es nicht so schlimm wie bei Dir - aber bei mir hat höchstwahrscheinlich Noni-Saft immerhin einen guten Schub zur Besserung geleistet. Wenn es Dich interessiert und Du genaueres wissen willst, kannst Du mir mailen. Liebe Grüße und Gute Besserung! Susi


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