Mitglied inaktiv
Liebes Stillteam, meine 6,5 Monate alte Tochter hatte vor 2 Monaten eine MIttelohrentzündung, was bei mir zu einem Milchstau in der rechten Brust geführt hat (mit Fieber und allem). Seit dem laviere ich so mit der Brust rum, es tut oft beim und nach dem Stillen weh, so dass ich immer Quark und Retterspitz abgewechselt habe, je nach dem, was mir besser geholfen hat. Zwischendurch wurde es dann immer besser, so dass ich dachte, dass es endlich vorbei ist, und dann kam ein neuer Schub Schmerzen. Fieber hatte ich nur noch einmal ein bißchen, jetzt sind aber chronische Schmerzen geblieben. (Trotz homöopathischer Behandlung) In der Nacht von Samstag auf Sonntag konnte ich dann nach dem Stillen vor Schmerzen nicht schlafen, und am MOntag habe ich nur noch heulend bei meiner Nachbarin gesessen, woraufhin die mich dann vehement zu einer Gynäkologin geschickt hat. Die wiederum hat mich zum Ultraschall ins Brustzentrum geschickt, nachdem sie gesagt hat, dass die Brust leicht geschwollen und das GEwebe verdichtet ist. Der Brustultraschall hat dann ergeben, dass ich keinen Abszess und keinen Tumor habe, aber dass die Brust entzündet ist, was er aus dem verdichteten Gewebe und der starken Durchblutung geschlossen hat. Die Brust ist auch immer noch rot und geschwollen. Die Gynäkologin hat mir ein Antibiotikum verschrieben, welches ich seit Montag nehme. Der Arzt, der den US gemacht hat, meinte, dass das schon sinnvoll sei, nach so langer Zeit. Montag nachmittag hat mich nochmals die Professorin des Brustzentrums angerufen, die dem Antibiotikum skeptisch gegenüber stand, weil sie Zweifel daran hatte, dass das ganze bakteriell ist. Jetzt hatte ich heute morgen einen fiesen Rückfall. Ich bin ziemlich am Ende nach der langen Zeit und weiß überhaupt nicht mehr, was ich noch machen soll. Wie kann ich "brustfreundlich" abstillen? Die MIttagsmahlzeit ist schon ersetzt, abends isst sie Gemüse-Getreide-Brei, weil sie kein Obst mag, danach stille ich nochmal. Dann stille ich sie einmal in der Nacht, morgens und nachmittags. Ich hätte gerne noch weiter gestillt, aber ich weiß mir nicht zu helfen, der ganze Familienfrieden leidet unter dieser Sache. Habt ihr villeicht einen Tipp? Viele Grüße von Henriette
Liebe Henriette, im Moment würde ich Ihnen nicht zum Abstillen raten, da die Milch am Fließen gehalten werden muss. Die beste Therapie bei einem Milchstau ist weiterstillen. Abstillmedikamente sollten nur gut überlegt eingesetzt werden. Angesichts möglicher Risiken für die Mutter sollten dann physikalischen Maßnahmen wie Kühlung (Quark oder Eiswickel) den Vorzug gegenüber Ergotaminpräparaten erhalten. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat aufgrund der mütterlichen Risiken die Zulassung für Bromocriptin ("Pravidel") zum Abstillen zurückgezogen (Herings et al., 1995). Außerdem kann es vorkommen, das es nach dem Absetzen der Tabletten zu einem erneuten Milcheinschuß kommt. Es gibt auch homöopatische und naturheilkundliche Methoden, um die Milch zum Versiegen zu bringen. Wenn Sie sich dafür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine Hebamme oder einen Arzt. Aber wie bereits gesagt, ein Milchstau ist kein Abstillgrund. Wichtig ist, dass Sie bei den allerersten Anzeichen eines Milchstaus zu handeln beginnen, damit daraus keine Brustentzündung oder gar ein Abszess wird. Gerade, wenn bei Ihnen das Warnzeichen Fieber fehlt (und es gibt fieberfrei oder mit nur geringer Temperaturerhöhung verlaufende Brustentzündungen), sollten Sie wirklich auf die allerersten Anzeichen achten und mit einer Behandlung beginnen Sie können die gestaute (ev. schmerzende) Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Sie können auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen und nicht bei bekannter Allergie gegen Kuhmilch anwenden) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, sollten sie jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Sie sollten alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. In manchen Fällen kommt es auch zu chronisch gestauten Milchgängen. Viele Mütter haben dann die Erfahrung gemacht, dass sich diese Milchstaus lösen, wenn sie alle Fette die sie zu sich nehmen, durch hochungesättigte Fette ersetzen und zusätzlich pro Tag einen Esslöffel flüssiges Lecithin einnehmen. Die Einnahme von Vitamin C kann ebenfalls helfen. Außerdem sollten Sie sich möglichst viel Ruhe und Entspannung gönnen. Die Brust einer stillenden Frau reagiert nicht selten auf Stress und Belastung. Weitere gezielte Hilfe kann Ihnen eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Liebe Grüße, Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Könnte ich vielleicht eine Seite abstillen? Vielen Dank und viele Grüße von Henriette
Liebe Henriette, im Allgemeinen ist einseitiges Stillen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Ähm, also, mein Problem ist nicht mehr ein Milchstau, sondern eine daraus resultierende chronisch entzündete Brust. Der Milchflussreflex funktioniert, nur das Problem ist, dass die Brust durch das Stillen so stark gereizt wird, dass sie halt immer entzündet bleibt. Behandlungen wie Quarkwickel und Retterspitz etc. habe ich quasi immer nach dem Stillen durchgeführt, und das über Monate, allerdings ohne den Erfolg, dass sich die Brust mal vollständig beruhigt hat. Dass es kein chronischer Milchstau ist, hat der Ultraschall auch ergeben, das habe ich zumindest so verstanden. Kennen Sie solche Fälle? Soll ich auch ohne Milchstau mal das mit dem Lecithin probieren? Viele Grüße von Henriette
Liebe Henriette, Sie sollten auf alle Fälle das Lecithin und Vitamin C nehmen, schaden kann es Ihnen keinesfalls. Außerdem ist es sicherlich auch ratsam, noch eine Meinung wegen dem Antibiotika einzuholen, vielleicht wäre es doch hilfreich. Es könnte auch sein, dass ein Milchausführungsgang verstopft ist. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes "weißes Häutchen" oder "weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten dann warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Es wäre bestimmt gut, wenn Sie sich an eine Kollegin vor Ort wenden könnten, die Ihnen beim Stillen zuSEHEN kann und so sehr viel gezielter beraten kann. Eine Stillberaterin in Ihrer Nähe finden Sie im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo! Ich stille meine Tochter (8 Monate) und sie bekommt zusätzlich seit 2,5 Monaten Beikost. Wir sind derzeit in Kroatien im Urlaub und seit 2 Tagen habe ich einen roten Fleck an der rechten Brust; warm und schmerzhaft. Das stillen war auf dieser Seite auch etwas unangenehm. Gestern ging es mir plötzlich relativ schlecht, heißt Kopfschmerzen ...
Liebe Frau Welter, ich habe vor fast 4 Wochen entbunden und hatte gleich in der zweiten Woche auf beiden Seiten einen Milchstau und auf einer Seite im Anschluss eine Brustentzündung. Die Schmerzen gingen leider nicht recht weg. Die Brust ist weich, schmerzt aber sehr vor und nach dem Stillen. Es zieht von der Brustwarze bis in die Achsel. Auch d ...
Liebe Frau Welter! Mein Baby wird nächste Woche 9 Monate alt. Von Geburt an bis jetzt wurde er ohne Probleme voll gestillt. Er isst auch brav Beikost, zusätzlich stille ich ihn am Vormittag, Nachmittag und am Abend zum Schlafengehen. Ich stille ihn vorwiegend mit der rechten Brust, da er vor allem nachts auf dieser Seite bei mir im Bett trinkt; ...
Hallo Biggi, Ich war gestern in der Klinik weil ich Fieber und Schüttelfrost+ Harte Brust hatte. Der Ultraschall hat eine leichteEntzündung gezeigt und die Blutwerte waren erhöht. Ein Milchstau konnte der Arzt aber nicht sehen. Ich habe Antibiotikum bekommen. Die Brust ist immer noch von 7-9 Uhr sehr rot und vor allem hart. Ich gehe aber ...
Hallo Frau Welter, war heute beim FA und wurde Ultraschall gemacht, ich habe eine Brustentzündung, rot, geschwollen, heiß und alles voller Eiter sagte er. Muss jetzt 2 Antibiotikum nehmen cefurax und Arilin. Da ich letzten Monat auch eine brustentzündung auf der anderen Seite hatte, meinte er ich soll abstillen irgendwann bekomme ich sonst ...
Liebe Biggi, ich habe seit Montag eine Brustentzündung. Zuvor hatte ich bereits einige Tage leichte Schmerzen in der Brust, Montag bekam ich dann Schüttelfrost und über 39 Grad Fieber. Am Dienstag war ich bei der Ärztin, die einen Ultraschall gemacht hat, keinen Abzess gesehen hat, aber eine Brustentzündung. Sie meinte, wir probieren es erstmal oh ...
Hallo seit 6 Wochen tue ich voll Stillen. Seit ca 2,5 Wochen ist meine rechte Brust rundherum gerötet und auch wärmer als die andere. Ich habe jedoch keine Schmerzen und kein Fieber. Es ist kein Milchstau dies wurde von meiner Hebamme und von meiner Frauenärztin mit dem Ultraschall ausgeschlossen. Der Verdacht war bei einem Keim weswegen ich eine ...
Hallo Frau Welter Ich bin grad im Krankenhaus mit einer brustentzündung Ich habe mich dafür entschieden abzustillen und bekomme Salbei Tabletten und soll viel Salbei Tee trinken Brust ausstreichen oder bisschen abpumpen und viel kühlen Habe gefragt ob es okay ist wegen der brustentzündung jetzt abzustillen sie meinte das ist kein Proble ...
Liebe Biggi Ich habe schon ein bisschen in dem forum gelesen. Ein Schwimmbad Besuch führt natürlich nicht zwangsläufig zu einer Brustentzündung, nur habe ich im letzten Jahr folgende Erfahrungen gemacht... In 3 von 4 Fällen habe ich nachdem wir schwimmen waren eine brustwarzen entwickelt. Ich bin da leider generell anfällig und habe die a ...
Liebe Frau Welter, ich stille meine Tochter, 9 Monate, noch sehr häufig. Ich hatte vor 2 Tagen, wie schon öfters, ein Milchbläschen welches ich geöffnet habe. Normalerweise ist die Sache damit erledigt. Nun hatte ich vorgestern Nacht aber Fieber und Krankheitssymptome. Seit gestern Früh ist das Fieber wieder weg, aber ich habe gesehen, dass ...
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu