Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustwarze tut weh

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Brustwarze tut weh

Arwen_79

Beitrag melden

Halli Biggi, war beim Doc und der sagt ich habe eine Rhagade. Ist kein Riss sondern ein Bläschen wo sich Muttermilch darunter angesammelt hat. Soll mit Heilwolle und Brusthütchen arbeiten. Hast du auch 'nen Tipp? Vielen Dank und Gruss


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Arwen_79, kann es sich um einen Milchpfropf handeln? Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Zusätzlich kannst Du dir auch Lymphdrainagen verschreiben lassen, die auch oft erstaunlich gut helfen. LLLiebe Grüße Biggi Geschrieben von la-floe am 29.01.2014 Mein Sohn (6 Monate) will partout keine Beikost Hallo, mein Sohn (3tes Kind) ist nun am 23.sten 6 Monate alt geworden und seit einigen Tage biete ich ihm von Familientisch Brot, Kartoffel, Obstmus an. Ich hab ihm auch Reiswaffeln gekauft. Meine anderen Kinder waren zumindest interessiert am Essen, dieses Exemplar hier schert sich nicht drum...aber lacht und juchzt, wenn ich die Bluse aufmache ;-) Nun, dann stille ich ihn eben bis zum 18.ten LJ. Nee, im Ernst, wie nun weiter? Einfach immer wieder am Familientisch anbieten? Ich bin ein wenig verunsichert, obwohl es schon mein 3tes Kind ist aber die anderen Kinder haben sich wenigstens fürs Essen interessiert. Außerdem will ich diesmal keine Breie kochen sondern nach BLW verfahren. Wann interessieren sich denn auch die letzten Essensverweigerer durchschnittlich so fürs Familienessen? Wie lange könne wir "ohne" weitermachen? Er nimmt auch, wie seine ältere Schwester, weder Flasche noch Schnuller, das ist aber mehr als okay für mich. Dank und Gruß la-floe Liebe la-floe, es gibt viele Gründe, warum ein Kind sich weigert zu essen und die Brust bevorzugt. Es kann sein, dass es eine Krankheit ausbrütet, es kann sein, dass die Zähne Probleme machen, es kann sein, dass es gerade eine neue Fertigkeit lernt und all seine Energie darauf verwendet, es kann sein, dass es gerade dabei ist die große weite Welt zu entdecken und dringend den ruhigen Hafen Mutterbrust braucht, es kann sein ... So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach bitte keinen Kampf ums essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Lass dich leiten von deinem Kleinen, er WEISS genau, was er braucht. Wenn er nichts oder nur wenig essen mag, dann lass ihn. Sonst erzeugst du nur einen Stress, der keinem von Euch gut tut. Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". Sei getrost, dass er solange du weiter stillst bekommt was er braucht. Vielleicht ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ich zitiere dir noch aus einem Artikel, den Denise Both IBCLC geschrieben hat: "Das am heißesten gehandelte Thema, wenn es um Mangelerscheinungen bei gestillten Kindern ist das Eisen. Stillende Frauen dürfen sich immer wieder anhören, dass Muttermilch ja nur wenig Eisen enthält und dass die Eisenspeicher des Kindes nur bis etwa sechs Monate ausreichen und dann sei es unabdingbar Beikost einzuführen, um einen Eisenmangel abzuwenden. Es stimmt, dass Muttermilch im Verhältnis zu Kuhmilch oder künstlicher Säuglingsnahrung nur wenig Eisen enthält, demgegenüber steht jedoch die bessere Bioverfügbarkeit des Muttermilcheisens für das Kind. Dennoch kann es zu einem Eisenmangel bei gestillten Kindern kommen. Besonders gefährdet dafür sind Frühgeborene, Kinder deren Mütter in der Schwangerschaft einen Eisenmangel hatten und Kinder, deutlich länger als sechs Monate jegliche feste Nahrung ablehnen. Man muss zwischen Eisenmangel und einer Eisenmangelanämie unterscheiden. Eisenmangel lässt sich nicht unbedingt an einem niedrigen Hämoglobinwert (Hb) erkennen. Es reicht also nicht, beim Kind regelmäßig den Hb zu bestimmen, um einen Eisenmangel auszuschließen, sondern es muss zusätzlich auch noch der Serum Ferritin Wert bestimmt werden. Ein Eisenmangel im Kindesalter kann wirklich schwer wiegende und vor allem nicht immer wieder behebbare Folgen für die geistige und körperliche Entwicklung haben und sollte deshalb nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Dazu kommt, dass sich ein unguter Kreislauf entwickeln kann, wenn das Kind erst mal in eine Mangelsituation geraten ist: Der Eisenmangel macht das Kind appetitlos, das Kind mag erst recht keine Beikost essen, der Eisenmangel verschärft sich. Deshalb ist es sinnvoll, dass bei einem Kind, das lange jegliche Beikost verweigert, Hämoglobin und Ferritin bestimmt werden, um rechtzeitig eingreifen zu können, falls sich ein Mangel bestätigt. Der Pieks für die Blutuntersuchung ist weniger traumatisch für das Kind, als ein unentdeckter Eisenmangel. Eine vegetarische Ernährung ist übrigens nicht gleichzusetzen mit einer zu geringen Eisenzufuhr. Vegetarisch lebende Familien sollten jedoch unbedingt auf eine bewusste Zusammenstellung ihrer Ernährung achten, denn das Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln wird nur zu 3 bis 8 Prozent verwertet, also deutlich weniger als das hämgebundene Eisen aus Fleisch, dessen Verwertbarkeit bei etwa 23 % liegt." Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach einmal aus. LLLiebe Grüße, Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich hatte gestern schon geschrieben wegen Blut auf dem Leintuch. Danach habe ich mir die Brustwarze nochmal genauer angeschaut und festgestellt, dass sie sich nach dem Stillen im unteren linken Teil ganz seltsam anfühlt. Wie als würde ein Stück fehlen.. die Brustwarze ist dort ganz weich und ich spüre keinerlei Widerstand, wie an anderen ...

Hallo Biggi, vielleicht hast du noch eine Idee. Meine Brustwarze auf der linken Seite ist gefühlt dauerhaft kaputt. Ich habe immer an der gleiche Stelle einen Punkt der irgendwann gelblich wird oder sich auch öffnet und blutet. Als mein Sohn 11 Monate vorgestern getrunken hat, ist danach ein richtiges kleines "Horn" an der Stelle rausgestanden ...

Hallo Biggi, ich würde dir gerne ein Bild von meiner Brustwarze schicken, um zu wissen, ob das "nur" wund ist oder ob noch etwas anderes hinter den Schmerzen stecken könnte. Würdest du sowas grundsätzlich ermöglichen? Vielen Dank und liebe Grüße 

Hallo, mein Sohn ist 5 Wochen alt. Ich habe an der linken Brust eine zweigeteilte Brustwarze. Beim stillen kommt sie nicht komplett raus. Ich habe beim stillen an dieser Brust schmerzen beim stillen.  Ich habe Stillhütchen im Krankenhaus bekommen. An dercrechten Seite klappt es gut. Hier hab ich keine Schmerzen. Das Stillhütchen lasse ich hier ...

Liebe Biggi, meine Tochter ist 9 Monate alt und wird neben der Beikost noch ca. 3-4 mal am Tag und nachts (häufiger) von mir gestillt. Heute Nacht war eine sehr penetrante Mücke in unserem Schlafzimmer und hat mich tatsächlich auf der Brustwarze, direkt neben dem Nippel gestochen. Es juckt, ist aber nicht wirklich schlimm. Nun frage ich mich, o ...

Guten Tag,  Ich habe folgendes Problem. Seit ein paar Wochen reißt mein Baby (11Monate, 5 Zähne) beim abdocken von der Brust mit den Zähnen an meiner Brustwarze. Das ist für mich extrem schmerzhaft. Wir haben vor ein paar Tagen alle künstlichen Sauger verbannt, falls es an einer Saugverwirrung liegt, leider bisher kein Erfolg. Nachts beißt sie ...

Hallo Frau Welter,  mein kleiner Sohn (11 Monate) war vor einigen Tagen recht stürmisch beim Anlegen und hat leicht in die Brust gebissen. Trotzdem habe ich jetzt einen kleinen Riss, der blutet und nässt. Ich stille weiter, aber es schmerzt. Was kann ich tun, um die Wundheilung zu unterstützen? Ich reinige mit warmen Wasser, lasse es an der Luf ...

Hallo 😊 Ich stille mein 1 Monat altes Baby und seit paar Tagen juckt meine linke Brustwarze leider sehr.. Während dem Stillen ist es angenehmer und kurz danach und dann fängt es wieder an.. Andauernd.. Jetzt kam mir der Gedanke... Könnte da eventuell was sein? Pilz etc? Habe mir Tage lang nix dabei gedacht aber heute kams mir in den Sinn... ...

Wenn Brustwarze entzündet ist, darf ich abpumpen und dem Kind Milch geben?   

Hallo,  wie oben beschrieben habe ich auf einer brustwarze mehrere kleine wirklich mini Bläschen die bei Berührung schmerzen und eben vorallem beim stillen wenn mein baby ansaugt. Diese bläschen sind kaum erhaben und sind mit klarer Flüssigkeit gefüllt (so sieht es zumindest aus) und haben innen einen wirklich mini weißen Punkt. Was kann das ...