Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustwarze seit 3Wochen kaputt

Frage: Brustwarze seit 3Wochen kaputt

loona2001

Beitrag melden

Hallo, ich habe eine Frage bezüglich des Stillens. Meine Tochter ist jetzt 3Wochen alt und seither habe ich immer die linke Brustwarze kaputt. Mittlerweile hat sich eine Rhagade gebildet, die immer tiefer geht. Ich benutze täglich Multi Mum Kompressen und Wollfett. Meine Tochter muss ich 1/2 stündlich bis 2stündlich anlegen. Sie schreit auch viel. Allerdings hat sie seit Geburt(3Wochen) 630g zugenommen. Trotzdem geb ich ihr ab und zu eine Flasche Pre Milch, nicht jeden Tag. Meinr Brust schmerzt auch nach dem Stillen, ganz tief , hab fast das Gefühl bis zum Rücken strahlt der Schmerz aus, geschweige denn von meiner Brustwarze. Die rechte Seite ist vollkommen ok. Was kann ich machen, habe Angstvorm Anlegen, vor allem, wenn sie saugt, habe ich das Gefühl als würde da jemand mit Schleifpapier über meine Brustwarze gehen. Abpumpen will i h nicht, weil ich dann nur noch in der Küche stehe/sitze...ich finde das Stillen sonst echt schön und kann es auf der rechten Seite echt genießen und finde es total faszinierend, dass ich das überhaupt kann, aber ich bin sowieso am überlegen, ob ich abstillen soll, weil ich ca. 8-9 Zigaretten rauche, was für mich total schrecklich finde, aber durch den Streß komme ich davon nicht los, obwohl ich längst nicht so viel rauche, wie sonst. Bloß, da sie so unregelmäßig kommt, kann es auch sein, dass sie 5 min. nach dem Trinken wieder schreit. Dann versuche ich sie zu beruhigen,und meistens klappt das auch für eine Stunde. Was meinen Sie. Mfg


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe loona2001, es schadet deinem Kind nicht, wenn du mit wunden Brustwarzen stillst. Aber für dich ist es natürlich nicht angenehm. Die Frage ist, wie es zu den wunden Brustwarzen gekommen ist. Wunde Brustwarzen werden fast immer durch falsches Anlegen verursacht. Vielleicht macht dein Baby auch den Mund nicht weit genug auf, so dass es gar nicht genug Brust in das Mündchen nimmt beim Trinken (gibt es häufig, z.B. wenn die Geburt sehr anstrengend war). Hast du schon mal geschaut, ob es jemanden in deiner Nähe gibt, die euch anschauen könnte und gezielt unterstützen? Kann sein, dass deine Hebamme in Sachen stillen nicht wirklich viel helfen kann... Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe gut tun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll, wenn wir die neue Erfahrung des Mutterseins machen. Bis du eine Kollegin gefunden hast, hier einige Tipps in Sachen Anlegetechnik: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das du dir bei La Leche Liga herunterladen kannst: http://lalecheliga.de/images/Infoblaetter/LLL_Anlegen_und_Stillpositionen.pdf Da ist auch ein ganz tolles Infoblatt zum Thema "Wunde Brustwarzen", das dir sicher helfen wird!! http://lalecheliga.de/images/Infoblaetter/LLL_Wunde_Brustwarzen.pdf Für eine Verbesserung der Heilung kann folgendes helfen: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Natürlich ist es das Beste, wenn eine Mutter nicht raucht, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. Wenn man sich die Situation mal objektiv anschaut, wird ein Kind einer Raucherin in einem Umfeld mit Zigarettenrauchs mit all seinen Nachteilen aufwachsen. Demgegenüber stehen die Vorteile des Stillens, auch wenn die Milch mit Nikotin belastet sein wird. Nikotin tritt rasch in die Muttermilch über. Cotinin, das wichtigste Stoffwechselprodukt des Nikotins, erscheint ebenfalls rasch in der Muttermilch. Mit zunehmender Zahl gerauchter Zigaretten steigen Nikotin und Cotiningehalt in der Muttermilch an (Schwartz Bickenbach et al., 1987). Neben Nikotin und Cotinin sind weitere hochgiftige und auch krebserregende Stoffe in der Muttermilch von Raucherinnen zu erwarten. So sind z.B. die Kadmiumkonzentrationen in der Muttermilch gegenüber denen von Nichtraucherinnen deutlich erhöht (Radisch et al., 1987). Mögliche Folgen des mütterlichen Rauchens können bei der Mutter ein niedrigerer Prolaktinspiegel und beim Baby ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen, ein höheres Risiko für den Plötzlichen Kindstod und bei extrem starken Rauchen Erbrechen, Durchfall und schneller Herzschlag sein. Diese kindlichen Probleme treten aber auch bei passivem Rauchen auf. Der Plötzliche Kindstod (SIDS) kommt häufiger vor bei Babys von Rauchern. Gestillte Babys von Rauchern haben ein SIDS Risiko, das dem von nicht gestillten (nicht gestillte Babys haben ein höheres Risiko als gestillte Babys) Babys von Nichtrauchern gleich ist. Babys von Rauchern haben häufiger Atemwegserkrankungen. Diese Auswirkungen des Rauchens werden abgemildert wenn das Baby gestillt wird. Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann 7. Auflage, Juni 2006: `Stillenden Müttern ist dringend zu raten, das Rauchen einzustellen und auch darauf zu achten, dass der Säugling nicht durch andere Raucher in der Umgebung mitrauchen muss. Wenn nicht bereits während der Schwangerschaft, sollte spätestens ab der Geburt der Haushalt zur Nichtraucherzone erklärt werden. Sollte der Mutter das Einstellen des Rauchens nicht möglich sein, muss zumindest versucht werden, die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten auf 5 zu begrenzen. Ob ab 10 oder 15 Zigaretten täglich empfohlen werden sollte (Anmerkung: andere Autoren geben eine Zahl von 20 an) ist müßig zu erörtern. Es gibt keine Studien, die belegen, ab welcher Zigarettenzahl die Vorteile des Stillens von den Nachteilen des Rauchens überwogen werden. Außerdem ist nicht nur die Anzahl relevant. Das individuelle Rauchverhalten wie Inhalieren, Verwerfen von Zigarettenresten und Markenwahl beeinflusst den Toxineintrag in die Milch ebenfalls erheblich. Einige Autoren empfehlen, wenigstens 2 bis 3 Stunden vor dem Anlegen nicht zu rauchen. Dies erscheint bei Vielraucherinnen wenig praktikabel. Es mag aber als Anreiz zum Wenigerrauchen dienen." Soweit also der wissenschaftliche Hintergrund. Außerdem zitiere ich aus dem Buch "Stillen gesund und richtig" haben Gabi Eugster und Denise Both, die das Thema Rauchen nämlich auch besprochen haben und ich zitiere dir da jetzt mal aus dem entsprechenden Absatz: "Raucht eine Mutter - aktiv oder passiv - dann lässt sich Nikotin im Urin ihres Babys nachweisen. Die Folge ist, dass der kleine Liebling schlechter schläft. Säuglinge, deren Mütter kurz vor dem Stillen eine Zigarette anzündeten, schliefen 37 % weniger, als wenn die Frauen auf Zigaretten verzichteten. Kinder von Raucherinnen haben ein erhöhtes Risiko für den Plötzlichen Kindstod, bei starken Raucherinnen kann es zudem zu Erbrechen, Durchfall und Herzrasen beim Kind kommen. Passivrauchen steht in Zusammenhang mit frühzeitigem Asthma, Unruhe und Darmkoliken. In der oben erwähnten Untersuchung tranken die Babys hingegen die gleiche Menge, sie schienen sich am "Rauchgeschmack" der Muttermilch nicht zu stören. Doch genau hier liegt eines der Probleme. Allgemein gilt: Mit der Muttermilch gewöhnen sich die Kinder an die Geschmäcker der Nahrungsmittel, die Mama isst - und sie bevorzugen diese auch später. Doch keine Mutter kann ernsthaft daran interessiert sein, dass das Baby den Rauchgeschmack mag." LLLiebe Grüße, Biggi


loona2001

Beitrag melden

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das mit dem Rauchen versuche ich in den Griff zu bekommen. Meine Hebamme hat heute gesagt, ich soll die linke Brust mit Stillhütchen geben, jedenfalls für 2Tage, aber wie oft müssen sie ausgekocht werden , oder reicht es, die Milch zu säubern und dann mit heißem abgekochten Wasser, bzw. mit abgekochtem Wasser aus der Thermoskanne (wird ja kälter) abzuspülen.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi, ich würde dir gerne ein Bild von meiner Brustwarze schicken, um zu wissen, ob das "nur" wund ist oder ob noch etwas anderes hinter den Schmerzen stecken könnte. Würdest du sowas grundsätzlich ermöglichen? Vielen Dank und liebe Grüße 

Hallo, mein Sohn ist 5 Wochen alt. Ich habe an der linken Brust eine zweigeteilte Brustwarze. Beim stillen kommt sie nicht komplett raus. Ich habe beim stillen an dieser Brust schmerzen beim stillen.  Ich habe Stillhütchen im Krankenhaus bekommen. An dercrechten Seite klappt es gut. Hier hab ich keine Schmerzen. Das Stillhütchen lasse ich hier ...

Liebe Biggi, meine Tochter ist 9 Monate alt und wird neben der Beikost noch ca. 3-4 mal am Tag und nachts (häufiger) von mir gestillt. Heute Nacht war eine sehr penetrante Mücke in unserem Schlafzimmer und hat mich tatsächlich auf der Brustwarze, direkt neben dem Nippel gestochen. Es juckt, ist aber nicht wirklich schlimm. Nun frage ich mich, o ...

Guten Tag,  Ich habe folgendes Problem. Seit ein paar Wochen reißt mein Baby (11Monate, 5 Zähne) beim abdocken von der Brust mit den Zähnen an meiner Brustwarze. Das ist für mich extrem schmerzhaft. Wir haben vor ein paar Tagen alle künstlichen Sauger verbannt, falls es an einer Saugverwirrung liegt, leider bisher kein Erfolg. Nachts beißt sie ...

Hallo Frau Welter,  mein kleiner Sohn (11 Monate) war vor einigen Tagen recht stürmisch beim Anlegen und hat leicht in die Brust gebissen. Trotzdem habe ich jetzt einen kleinen Riss, der blutet und nässt. Ich stille weiter, aber es schmerzt. Was kann ich tun, um die Wundheilung zu unterstützen? Ich reinige mit warmen Wasser, lasse es an der Luf ...

Hallo 😊 Ich stille mein 1 Monat altes Baby und seit paar Tagen juckt meine linke Brustwarze leider sehr.. Während dem Stillen ist es angenehmer und kurz danach und dann fängt es wieder an.. Andauernd.. Jetzt kam mir der Gedanke... Könnte da eventuell was sein? Pilz etc? Habe mir Tage lang nix dabei gedacht aber heute kams mir in den Sinn... ...

Wenn Brustwarze entzündet ist, darf ich abpumpen und dem Kind Milch geben?   

Hallo,  wie oben beschrieben habe ich auf einer brustwarze mehrere kleine wirklich mini Bläschen die bei Berührung schmerzen und eben vorallem beim stillen wenn mein baby ansaugt. Diese bläschen sind kaum erhaben und sind mit klarer Flüssigkeit gefüllt (so sieht es zumindest aus) und haben innen einen wirklich mini weißen Punkt. Was kann das ...

Hallo,  ich stille meine 13 Mo alte Tochter noch sehr viel. Heute Nacht hat mich eine Mücke neben die Brustwarze gestochen und ich bin durch das Jucken wachgeworden. Meine Tochter ist zeitgleich wachgeworden und wollte an die Brust. Der Stich war also noch recht frisch, als sie trank. Mache mir große Vorwürfe. Kann das meiner Tochter geschadet ...

Liebe Biggi! Ich habe seit ein paar Tagen so einen Knubbel auf der Brustwarze. Es schmerzt sehr stark, wenn meine Tochter trinkt. Meine Hebamme dachte zuerst, dass eine Milchdrüse verstopft sei. Sie wollte es mit einer Nadel probieren. Jedoch kam nur Blut und keine zähe Milch.. Wenn ich rund um den Brustwarzenvorhof drücke tut es nicht weh. ...