Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustverweigerung

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Frage: Brustverweigerung

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrte Frau Welter, da Sie mir schon bei meinem letzten Problem so gut helfen konnten, wende ich mich heute wieder an Sie. Ich bin ein bißchen verzweifelt. Seit einigen Nächten und nun auch schon stellenweise am Tage verweigert meine Tochter die Brust. Sie schreit wie am Spieß. Nur mit einem Trick - ich geb ihr den Nuckel zieh ihn nach dem Ansaugen raus und steck ihr schnell die Brust rein, gelingt es mir, Sie zum Trinken zu bewegen. Allerdings durchschaut sie jetzt auch schon stellenweise diesen Trick. Am Tage besteht die Möglichkeit, daß sie noch nicht hungrig ist, allerdings schläft sie nachts stellenweise 5 Stunden und macht dann auch so ein Theater. Es ist richtig frustrierend. Ich habe meinen Sohn 6 Monate vollgestillt und bis zum 10. Lebensmonat teilweise. Sowas kannte ich nicht von ihm. Zumindest nicht über so einen relativ langen Zeitraum und zumal bei mir der Eindruck entsteht, daß es immer schlimmer wird. Meine Nachsorgehebamme denkt, Nathalie hätte nur Durst und ich solle ihr Tee geben. Allerdings spricht dagegen, daß sie - wie beim Hunger - intensiv an ihrem Nuckel saugt. Bloß dann kann man ja bald gleich eine Flasche kochen. Zumal mir durch ihr "Brust-Anschreien" immer die Milch einschießt und daß ist dann auch schmerzhaft. Also Milch ist m. E. genug da. Mir graut es schon vor jeder Nachtmahlzeit. Das ist dann ein Teufelskreis, denn ich denke Nathalie merkt das auch. Ich wollte mir nun eine zweite Meinung einholen. Was soll ich nur machen????? Im Voraus vielen Dank. Lieben Gruß Berit


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Berit, auch Ihnen muss ich leider sagen, dass das nach einer Saugverwirrung klingt. Die lässt sich mit Sicherheit nicht durch die Gabe von Tee aus der Flasche beheben, im Gegenteil, das wird sie noch weiter verstärken und außerdem ist es ohnehin nicht ratsam, einem voll gestillten Baby Tee zu geben, auch nicht im Hochsommer. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In schwerwiegenderen Fällen kann aber mehr notwendig sein, um das Kind an die Brust zurückzuführen (z.B. ein Saugtraining). Deshalb kann ich Ihnen nur wärmstens ans Herz legen, sich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind sich an der Brust verhält und Ihnen gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können, um Ihr Baby wieder zum ruhigen Trinken an der Brust zurückzubringen. Lassen Sie Ihr Baby vorsichtshalber auch noch von der Kinderärztin anschauen, um sicher zu sein, dass ihm nichts fehlt. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, vielleicht hat sie eine Saugverwirrung. Auf jeden Fall solltest Du keinen Tee geben. Die Kinder stillen auch ihren Durst über die Muttermilch...Tee braucht kein vollgestilltes Kind! AUßerdem zählt Tee schon als Beikost. Das wird Dir Biggi noch genauer schreiben lg Käferchen


Mitglied inaktiv

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Hallo Käferchen, danke schon einmal für Deine Antwort. Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Ich würde ja abstillen. Aber es täte mir wirklich leid, da ich ja genug Milch habe. Wenn dies nicht der Fall wäre, hätte ich gar kein schlechtes Gewissen. Grußlis Berit


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Welter, schon einmal vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Auf Saugverwirrung hab ich auch schon getippt. Ich hab schon im Stillforum geschrieben, daß ich auch noch einen 4jährigen Sohn habe, der im Moment schon unter meiner Gereiztheit zu leiden hat. Am liebsten würde ich, der Nerven und Yannic zu Liebe, abstillen. Aber das täte mir in der Seele leid, da ich genug Milch habe. Heute Nacht hätte ich schon weinen können, als sie den Tee aus der Flasche getrunken hat (da kommen mir gleich wieder die Tränen) und aus meiner Brust tropfte die Milch. Wenn ich nur wüßte, wie ich Nathalie ohne Nuckel beruhigen könnte. Sie weint viel und auch durch Rumtragen oder Kuscheln läßt sie sich nicht beruhigen. Ich denke schon, auch wenn es kindisch und albern klingt, sie kann mich nicht leiden. Sie ist übrigens 8 Wochen alt. Ich zweifele schon an meinen Mutterfähigkeiten. Mein Yannic war auch nicht einfach, aber bei ihr fühle ich mich richtig abgelehnt. Was soll ich machen, wenn sie weint und weint und nicht in den Schlaf kommt? Sie steigert sich richtig rein. Ich kann doch nicht immer am Körbchen ruckeln. Nehm ich sie dann abends ständig wieder raus, ist sie total überdreht und findet gar nicht mehr in den Schlaf. Wir wohnen in einem sehr hellhörigen Mietshaus, das trägt auch nicht gerade zu meiner Gelassenheit bei. Ich bin im Moment richtig geknickt. Danke trotzdem!!! Lieben Gruß Berit


Mitglied inaktiv

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Liebe Berit, Ihr Baby lehnt ganz bestimmt nicht SIE ab, es weiß einfach nicht, wie es richtig trinken kann und ist durcheinander und spürt auch Ihre Unsicherheit. Sie müssen sich entscheiden, was Sie nun tun werden und dann ganz und gar dahinter stehen, denn die jetzige Situation ist belastend für alle. Sie müssen sich bewusst sein, dass sich durch das Abstillen ihr Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Sie diese Vorstellung haben sollten, könnten Sie eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben. Nichtstillen bedeutet eher mehr Arbeit, denn Sie müssen die Milch erst herrichten, dann die Flaschen säubern, etc. Außerdem spüre ich, dass Sie ja eigentlich stillen möchten und eigentlich "nur" Hilfe brauchen, Ihre Kleine wieder an die brust zu bekommen. Wenn Sie nun weiterstillen möchten, sollten Sie wirklich möglichst bald Kontakt zu einer Beraterin vor Ort aufnehmen, die Ihnen zeigen kann, wie Sie Ihr Baby wieder an die Brust bekommen. Es ist möglich ein saugverwirrtes Baby wieder an die Brust zurückzuführen. Mit viel Geduld, Beharrlichkeit und nach Möglichkeit der Unterstützung durch eine Stillberaterin lassen sich die Babys meist wieder an die Brust bringen. Wenn Ihre Kleine dann wieder korrekt trinkt, werden Sie Zeit für Ihren Sohn haben und werden die Stillzeit genießen können. Zwei Kinder können anstrengend sein, doch es kann auch ohne größere Probleme gehen. Das Stillen ist dabei nur eine geringere Sorge. Für die "Großen" ist das neue Baby ein absoluter Eindringling, der Mama vollkommen in Beschlag nimmt. Also wird oft alles versucht, um die Aufmerksamkeit der Mutter zu bekommen und sie von diesem neuen Baby wegzubringen. Häufig richtet sich das auffällige Verhalten des größeren Kindes auch gegen die Mutter oder den Vater und dem Baby gegenüber ist das größere Geschwisterkind sogar ganz liebevoll und rührend besorgt. Aus meiner Erfahrung (ich habe ja auch drei Kinder) sind die folgenden Tipps hilfreich: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). Wenn das Kind es mag und die Mutter kein Problem damit hat, spricht nichts dagegen, dass das größere Kind auch wieder einmal versucht an der Brust zu trinken. o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Bitte wenden Sie sich an eine Kollegin vor Ort, sprechen Sie mit ihr, vielleicht hilft Ihnen auch schon ein Gespräch weiter. Kopf hoch, diese anstrengende Zeit geht vorbei und ich bin sicher, dass es bald viel besser klappt, wenn Nathalie korrekt trinken kann! LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Berit, Ihr Baby lehnt ganz bestimmt nicht SIE ab, es weiß einfach nicht, wie es richtig trinken kann und ist durcheinander und spürt auch Ihre Unsicherheit. Sie müssen sich entscheiden, was Sie nun tun werden und dann ganz und gar dahinter stehen, denn die jetzige Situation ist belastend für alle. Sie müssen sich bewusst sein, dass sich durch das Abstillen ihr Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Sie diese Vorstellung haben sollten, könnten Sie eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben. Nichtstillen bedeutet eher mehr Arbeit, denn Sie müssen die Milch erst herrichten, dann die Flaschen säubern, etc. Außerdem spüre ich, dass Sie ja eigentlich stillen möchten und eigentlich "nur" Hilfe brauchen, Ihre Kleine wieder an die brust zu bekommen. Wenn Sie nun weiterstillen möchten, sollten Sie wirklich möglichst bald Kontakt zu einer Beraterin vor Ort aufnehmen, die Ihnen zeigen kann, wie Sie Ihr Baby wieder an die Brust bekommen. Es ist möglich ein saugverwirrtes Baby wieder an die Brust zurückzuführen. Mit viel Geduld, Beharrlichkeit und nach Möglichkeit der Unterstützung durch eine Stillberaterin lassen sich die Babys meist wieder an die Brust bringen. Wenn Ihre Kleine dann wieder korrekt trinkt, werden Sie Zeit für Ihren Sohn haben und werden die Stillzeit genießen können. Zwei Kinder können anstrengend sein, doch es kann auch ohne größere Probleme gehen. Das Stillen ist dabei nur eine geringere Sorge. Für die "Großen" ist das neue Baby ein absoluter Eindringling, der Mama vollkommen in Beschlag nimmt. Also wird oft alles versucht, um die Aufmerksamkeit der Mutter zu bekommen und sie von diesem neuen Baby wegzubringen. Häufig richtet sich das auffällige Verhalten des größeren Kindes auch gegen die Mutter oder den Vater und dem Baby gegenüber ist das größere Geschwisterkind sogar ganz liebevoll und rührend besorgt. Aus meiner Erfahrung (ich habe ja auch drei Kinder) sind die folgenden Tipps hilfreich: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). Wenn das Kind es mag und die Mutter kein Problem damit hat, spricht nichts dagegen, dass das größere Kind auch wieder einmal versucht an der Brust zu trinken. o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Bitte wenden Sie sich an eine Kollegin vor Ort, sprechen Sie mit ihr, vielleicht hilft Ihnen auch schon ein Gespräch weiter. Kopf hoch, diese anstrengende Zeit geht vorbei und ich bin sicher, dass es bald viel besser klappt, wenn Nathalie korrekt trinken kann! LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Frau Welter, noch einmal vielen Dank für Ihre Tipps. Mein Sohn ist ja überhaupt kein Problem. Deshalb plagt mich ja mein schlechtes Gewissen um so mehr. Er ist absolut lieb und macht es mir hier wirklich leicht. Er ist überhaupt nicht eifersüchtig und liebt seine Schwester sehr. Seine Begeisterung läßt auch nicht nach. Er will nach wie vor so oft wie möglich beim Wickeln dabei sein. Er ist wirklich ein ganz Lieber. Wenn aber Nathalie z. B. so doll weint, bin ich halt gereizt, weil ich sie nicht oder nur schlecht zur Ruhe bekomme und dann schimpfe ich mit ihm, wo es absolut gar nicht nötig ist. Nichts geht mir schnell genug etc. Dabei ist er so vernünftig. Selbst wenn ich Nathalie baden will und ihn bitte eine Viertelstunde eher ins Bett zu gehen, macht er das, zwar mit Murren, aber machts. Ich schweife ab..... Hach, *seufz*. Nun sind ein paar Tränchen bei mir gekullert. Jetzt geht es schon wieder. Eben hat sie auch ganz super getrunken. Abstillen will ich auf gar keinen Fall. Das schlechte ist aber auch die Umwelt. So richtig Mut macht einem keiner. Jeder meint, bei diesem Theater würden sie sofort abstillen, das würde man sich nicht antun. Ab wann kann man denn davon reden, daß diese Phase der Saugverwirrung überstanden ist? Wie lange dauert das in etwa? Hat es denn mal gar nicht geklappt, diese zu beheben? Wie immer ganz lieben Dank für Ihre ausführlichen Tipps. Seien Sie gegrüßt von einer geknickten Berit


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Berit, Ihr Baby trinkt doch noch an der Brust, das ist doch klasse! Viele Babys verweigern sie total und müssen es komplett neu lernen, das ist bei Ihnen nicht der Fall. Ich kann Ihnen nicht sagen, dass es xxx Tage dauern wird, bis die Kleine wieder ordentlich trinkt, Kinder sind verschieden. Was ich Ihnen aber ganz sicher sagen kann ist, dass Sie wirklich komplett auf künstliche Sauger verzichten sollten, damit Ihre Kleine lernt, die Brust wieder zu akzeptieren. Hören Sie nicht auf Ihre Umwelt, denn SIE WISSEN, dass Sie Ihrem Baby mit Ihrer Milch den besten Start gönnen, den es haben kann! Es lohnt sich, dafür zu kämpfen! Ausgiebige Untersuchungen haben ergeben, dass Stillen und Muttermilchernährung zahlreiche Vorteile für das Baby, die Mutter, die Familie und die Gesellschaft haben. Stillen und Muttermilchernährung verringern das Risiko einer Vielzahl von akuten und chronischen Krankheiten. Studien in den USA, Kanada, Europa und anderen Industriestaaten zeigen eindeutig, dass Muttermilch das Auftreten und/oder den Schweregrad von Durchfallerkrankungen, Erkrankungen der unteren Atemwege, Mittelohrentzündungen, Bakteriämie, bakterieller Meningitis, Botulismus, Harnwegsinfektionen und Nekrotisierender Enterokolitis verringern. Es gibt mehrere Studien, die einen möglicherweise durch Muttermilch hervorgerufenen Schutz vor dem Plötzlichen Kindstod (SIDS), insulinabhängiger Diabetes Mellitus, Morbus Crohn, allergischen Erkrankungen sowie weiterer chronischer Erkrankungen des Verdauungssystemes belegen. Außerdem schützt längeres Stillen das Kind vor späterem Übergewicht. Auch die Frau profitiert vom längeren Stillen (u.a. ein geringeres Osteoporoserisiko). Ich hänge Ihnen noch einen Artikel einer Kollegin an, in dem ebenfalls einige der Vorteile des Stillens und der Muttermilchernährung aufgeführt werden. Bitte wenden Sie sich wirklich an eine Kollegin, mit einer kompetenten Hilfe an Ihrer Seite wird diese belastende Zeit bald vorbei sein. LLLiebe Grüße Biggi Neue Empfehlungen von WHO und UNICEF zur Säuglingsernährung zusammengefasst von Denise Both, IBCLC Stillen gibt Babys den besten Start ins Leben. Schätzungsweise mehr als eine Million Kinder sterben jedes Jahr an Durchfall, Atemwegserkrankungen und anderen Infektionen, weil sie nicht angemessen gestillt werden. Viele weitere Kinder leiden an Krankheiten, die nicht aufgetreten wären, wenn diese Kinder gestillt würden. Wie ein Baby in den ersten Tagen und Monaten seines Lebens ernährt wird, hat eine entscheidende Bedeutung für sein späteres Leben. In dieser wichtigen Zeit wächst das Kind sehr schnell, braucht ein Höchstmass an Schutz vor Krankheiten und Infektionen sowie Mangelernährung, die Mutter Kind Bindung entsteht und die Grundlage für eine gesunde Lebensweise wird gelegt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Weltkinderhilfswerk UNICEF empfehlen daher: Ausschließliches Stillen während der ersten sechs Monate Muttermilch ist die natürliche erste Nahrung für Babys und Babys sollten sechs Monate lang ausschließlich gestillt werden. Muttermilch enthält alles, was ein Baby für ein gesundes Wachstum braucht und bietet zusätzlich durch ihre antiinfektiösen Eigenschaften Schutz vor Durchfall und anderen Infektionen. Aufgrund der Ergebnisse von Expertengesprächen über ausschließliche Muttermilchernährung empfiehlt die WHO volles Stillen für die ersten sechs Monate und anschließendes Weiterstillen mit zusätzlicher, angemessener Beikost bis zum Alter von zwei Jahren oder darüber hinaus. Auch unter schwierigen Bedingungen (z.B. Notfallsituationen, geringes Geburtsgewicht, HIV Situationen) sollte das Stillen unbedingt in Betracht gezogen werden. Muttermilch hat die folgenden Vorteile für das Baby sie enthält exakt die Nährstoffe, die ein Baby für sein Wachstum und seine Entwicklung braucht sie ist leicht verdaulich und wird vom Organismus des Babys optimal verwertet sie schützt das Baby vor Infektionen Stillen generell hat die folgenden Vorteile es kostet weniger als künstliche Säuglingsnahrung es hilft Mutter und Kind beim Bonding – das bedeutet, eine enge und liebevolle Beziehung zu entwickeln es unterstützt die Entwicklung des Kindes es kann dazu beitragen eine erneute Schwangerschaft hinauszuzögern es schützt die Gesundheit der Mutter. Stillen unterstützt die Rückbildung der Gebärmutter, dadurch verringern sich die Blutungen und es wird einer Anämie vorgebeugt. Stillen verringert auch das Risiko für Eierstockkrebs und möglicherweise das Brustkrebsrisiko bei der Mutter. Unterschiede zwischen Muttermilch und Tiermilchen Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die das Baby braucht. Tiermilchen unterscheiden sich von Muttermilch im Gehalt und der Qualität der Eiweisse, dem Gehalt an Fettsäuren, Vitaminen und Eisen. Muttermilch ist nicht nur eine Nahrung für Babys, es ist eine lebendige Flüssigkeit, die weisse Blutkörperchen enthält und hilft, das Baby vor Infektionen zu schützen, solange sein Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Um das Stillen zu fördern haben WHO und UNICEF im Jahre 1992 die Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus" gegründet. Die Grundlage dieser Initiative sind die „Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen", die zusammen mit weiteren Informationen unter http://www.stillfreundlich.de/index.html nachgelesen werden können.


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