Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, seit 6 Jahren begleitet nun dein Forum mein 3. Stillkind. Deine Tipps waren immer sehr hilfreich. Nun stehe ich vor einem großen Problem. Emma meine Jüngste wurde am 5. April 7 Monate. Seit 3 Wochen bekommt sie Mittags Karotten- Kartoffelbrei ( selbstgekocht). Seit vorigem Sonntag (vor Ostern) verweigert sie die Brust, bekommt Schreianfälle, wenn ich sie nur in die Nähe der Brust führe. Zureden, streicheln kuscheln wecken ihr Interesse nicht, sie wird eher stinksauer und weiß gar nicht mehr, wie Stillen geht, habe ich das Gefühl. Auch im Halbschlaf oder umhergehen funktioniert dies nicht. Das schmerzt mich sehr, wo wird doch eine sehr schöne lange intime und vertrauensvolle Stillphase hatten. Ich weiß nicht woran ihre Abneigung liegt, ich habe sie doch über 6 Monate voll gestillt ohne jeglichen Zusatz von anderen Flüssigkeiten. Ich habe meinen Speiseplan nicht geändert, so dass der Geschmack der Milch eigentlich wie immer ist. Die Brust ist auch wie immer und es ist genug da. Ich pumpe nun 3 mal am Tag ab und biete ihr immer wieder die Milch an in Schnabeltasse mit weichem Aufsatz, aus Becher, vom Löffel, aber ich komme vielleicht auf ein paar Tropfen, aus Neugier und dann dreht sie sich weg und ist verärgert. Dann habe ich es mit Kräutertee, pures Wasser, Tee mit Apfelsaft und Apfelsaft mit Wasser versucht, ab und zu ein paar Tropfen und das war es. Abends habe ich nun einen Milchbrei eingeführt (Griesflocken von Alnatura) mit Muttermilch angerührt, den mag sie. Ich habe Angst, dass sie zu wenig Milch und Flüssigkeit bekommt. Zum Frühstück wollte ich ihr nur Milch geben, aber die verweigert sie ja, will lieber Banane in Stücken und am Brötchen herumkauen. Ich bin verzweifelt, Essen soll doch Spass machen und ich will sie nicht zwingen, aber die Flüssigkeitsmenge die sie zu sich nimmt ist meines Erachtens viel zu wenig. So geht es ihr gut, Stuhlgang funktioniert, könnte aber weicher sein (Karnickelkullern). Sie isst zwischendurch puren Apfelmus, den sie sehr mag und gierig verschlingt. Zähne scheinen sie vielleicht zu quälen, aber es ist noch nichts zu sehen, sie hat auch noch keinen. Was kann ich noch tun, dass sie vielleicht wieder Lust an meiner Milch hat, ich will das Stillen noch nicht aufgeben. Oder wie bekomme ich sie zum Trinken. Habe meine anderen beiden Kinder 8 Monate und 14 Monate gestillt und daran liegt mir sehr viel. Ich nehme auch das Pumpen auf mich, jedoch wäre es doch viel schöner ohne diesen vielen Abwasch und Nervensache. Milch ist doch so wichtig, warum mag sie diese nicht? Ich hab mir auch schon das Buch „ B(r)eikost und Fingerfood ab 6. Lebensmonat“ von EUGSTER geholt, aber sie gehen immer davon aus, dass das Kind genug trinkt. Ich hoffe auf einen Tipp von dir! Verzweifelte Anne mit Emma
Liebe Anne, für einen Stillstreik kann es viele Ursachen geben. Bekommt das Baby Zähne? Hat es eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, ao dass es beim Trinken behindert wird? Hat es Ohrenschmerzen, so dass ihm das Stillen wehtut? Wurde kontrolliert, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt? Ist die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht? Babys reagieren auf die Gefühle ihrer Mutter. Gab es beim Stillen einen unliebsamen Zwischenfall? Wurde zum Beispiel gestillt während das Baby untersucht wurde und ist es dabei erschrocken? Kurz: Gab es irgendwelche einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen Manchmal lässt sich die Ursache auch nicht herausfinden und der Streik endet ebenso unvermittelt, wie er begonnen hat. In jedem Fall ist es sinnvoll, das Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen, um sicher zu sein, dass keine medizinische Ursache für die Verweigerung vorliegt. Bei einem Stillstreik weigert sich das Kind die Brust anzunehmen, es macht sich steif, drückt sich weg, vielleicht saugt es auch an und wendet sich dann ab. Ein Stillstreik kann einige Stunden aber auch tagelang dauern, manche Kinder streiken sogar über ein bis drei Wochen. Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass dein Baby wieder an deiner Brust trinkt, solltest Du dich darauf einstellen, dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich deinem Kind zu widmen. Wenn Du es viel im Arm hast, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und lässt sich dazu bewegen, wieder bei dir zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu `bündelnA. Beim Bündeln wickelst Du das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein `CA aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: o im Umhergehen stillen, o in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, o im Halbdunkeln stillen, o im Halbschlaf stillen, o das Baby mit der Brust spielen lassen, o unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, o alle künstlichen Sauger vermeiden, o das Baby massieren, o viel Körperkontakt (Haut auf Haut), o und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Wie sieht der Urin denn aus? Mit zunehmendem Alter ist es normal, dass die Häufigkeit des Wasserlassens nachlässt. Wichtig ist daher wie der Urin aussieht. Ist er klar und fast geruchlos oder dunkel, konzentriert und mit scharfem Geruch? Solange der Urin deines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Lass deine Kleine wirklich auch mal von der Kinderärztin/arzt anschauen. Vielleicht tut ihr etwas weh beim Trinken. Außerdem solltest Du viel Obst geben oder eine Suppe anbieten. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut). Ich hoffe sehr, dass es bald wieder klappt und würde mich wirklich freuen, wenn Du dich in ein paar Tagen noch einmal melden würdest, wie es dir und Emma dann geht!!! LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich danke dir sehr für deine ausführliche Antwort. Emma geht es an sich sehr gut, sie ist ausgeglichen, sehr neugierig an ihrer Umwelt ( kein Wunder bei 2 älteren Geschwistern, schläft in der Nacht durch und lacht. motorisch sehr fit. Scheinbar will sie einfach die Brust nicht, wir waren den Samstag nur in einem Einkaufszentrum,( was dringend notwenig war) vielleicht zu viel Stress, ( obwohl sie im Tragetuch sehr zufrieden war) das wäre der einzige Grund, da wir so etwas sehr sehr selten machen. Sie kuschelt auch sehr gern, jedoch wenn sie nur die Brust sieht meckert sie, sie probiert nicht einmal, geschweige denn die Brust in den Mund zu nehmen, sie tut, so als ob sie noch nie gestillt wurde. ( 7 Monate rund um die Uhr gestillt sonst). Ihr Urin sieht klar aus, riecht auch nicht, Stuhlgang ist nach gabe von Apfelmus recht breiig. Sie spielt mit der Schnabeltasse viel rum, trinkt aber nicht wirklich, ich versuche immer wieder zu stillen ohne mich zu stressen, aber tief im Inneren bin ich halt sehr sehr traurig darüber, zum Glück habe ich noch genug Milch, die ich ihr auch an den Mittagsbrei unterrühre. Vielleicht klapppt es ja mit dem Strohhalm, ich habe aber nicht das Gefühl, dass sie krank wäre, hat aucvh keinen Schnupfen, der Bauch ist nicht hart, denn sonst würde sie nicht so gierig am Tisch essen. Vielleicht ist es jetzt einfach dran und SIE bestimmt ihr Abstillen. Für mich jedenfalls viel zu zeitig. Ich werde aber auf jeden Fall an den Stillvarianten dran bleiben, vielleicht klappt es ja, dass sie sich wieder zurückerinnert. Jedes Kind ist halt anders. Im Moment habe ich halt auch sehr viel Stress, da ihre Geschwister auch erst 6 und 3 sind. Vielen Dank und herzliche Grüße von Anne und Emma
Liebe Anne, in diesem Alter stillt sich ein Kind normalerweise noch nicht von alleine ab, ich denke schon eher an einen Streik. Wichtig ist wirklich, dass Du die Ruhe behälst und keine künstlichen Sauger anbietest (Schnuller, Flaschen) und vielleicht doch vorsichtshalber einen Kinderarzt hinzuziehst. Versuche es auch wirklich, dass Du nachts die Brust anbietest, oft klappt das am besten. Hast Du eine beraterin vor Ort, mit der Du einmal sprechen kannst? Ich wünsche dir wirklich, dass es bald klappt, bitte meld dich wieder! Ganz lliebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, eine Beraterin vor Ort habe ich nicht. Muss ehrlich gestehen, dass ich zu denen nicht so viel Zutrauen habe und ich weitaus mehr Erfahrung habe, ohne Überheblich zu sein. ( im Krankenhaus waren die keine richtige Hilfe und meine Hebamme hat erst ihr 3. Kind gestillt und weiß da auch nicht mehr als ich) Nachts schläft sie durch, da würde ich sie ungern wecken wollen, ich versuche es immer wieder, aber sie will die Brust ignorieren. Sie will ja die Milch nicht mal aus einem Becher oder vom Löffel, nur wenn ich sie abends mit Gries ( alnatura) anrühre, dann ist sie diesen Brei. Ich freie im Moment die Milch ein, dann kann sie wenigstens darin baden. Da muss ich wohl nun durch. Ganz liebe grüße von Anne und Emma
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