Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin es mal wieder mit ein paar Fragen. Momentan sieht es so aus, dass meine Kleine (fast 8 wochen) nachmittags sehr unruhig wird und mit ihrem Bäuchlein kämpft. Wenn ich sie dann an die Brust nehme, kann ich zumindest verhindern, dass sie irgendwann zu schreien anfängt. Allerdings heißt das für mich, dass ich zwischen 14 und 21 Uhr eigentlich ständig beim Kind bin (klar sind da immer mal Pausen, aber die sind relativ kurz). Kurz und gut - das schlaucht und ich sehne mich danach mein Kind auch mal anders zu beruhigen... dazu kommt, dass es meine brüste strapaziert und ich mich inzwischen ziemlich verspannt fühle (trotz dass ich immer mal wieder im liegen stille) allerdings stellt sich dann für mich die frage: wie erkenne ich richtigen hunger? mit ihrem bäuchlein kämpft sie eigentlich fast immer mehr oder weniger wenn sie wach ist. und dann macht sie auch suchbewegungen, wenn ich sie hochnehme... ich möchte ja auch den schnuller vermeiden, aber inzwischen fängt sie auch an ihre fingerchen zum mund zu führen, wenn die brust nicht da ist... eine weitere schwierigkeit im moment sind die nächte. sie schläft prima 4 stunden bis zur ersten nachtmahlzeit. die nimmt sie auch super ein. kein gehampel sondern zügiges ausgiebiges trinken und dann schläft sie auch relativ gut wieder ein. rund 3 stunden später wird sie wieder unruhig, aber wenn ich sie dann stillen will, fängt sie an zu zappeln und zu hampeln und kämpft mit dem bäuchlein... nur trinken mag sie scheinbar gar nicht unbedingt.... das kommt dann erst eine stunde später. ich frag mich, ob ich irgendwas tun kann, damit sie bis zum nächsten hunger schläft... ich fühl mich jedenfalls morgens immer sehr zerschlagen - vor allem, weil ich wach bin ohne was für meine tochter tun zu können... bin für alle tipps dankbar! Yeza
Kristina Wrede
Liebe Yeza, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Im Regelfall ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Das Verhalten, das deine Kleine zeigt, ist also im Prinzip absolut normal. Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass dein Baby durch den Stillmarathon deine Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Vielleicht ist deine Maus gerade an diesem Punkt, dann wäre der "Spuk" auch bald vorbei und sie wird auch abends wieder etwas zufriedener. Es ist natürlich auch nicht immer reiner Hunger, der die Kleinen so häufig an die Brust treibt, doch in diesem Alter ist es fast egal, ob Hunger, Beruhigung, das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit... deine Brust IST der Ort, an dem dein Kind alles findet, was es braucht. Darum ist "Brust" durchaus auch die richtige Antwort auf ihre Unruhe. Falsch machen kannst du damit nichts! Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass ihr wirklich immer korrekt anlegt, damit du keine wunden Brustwarzen bekommst. Und wenn es dir doch zuviel ist, kannst du es mit einem Tragetuch probieren. Viele Babys, die unruhige Phasen haben, mögen das gern - vor allem, wenn du bzw. der tragende Papa) dann auch noch einen schönen Spaziergang machst, sie schlafen ein und genießen die körperliche Nähe, Wärme und den Duft der vertrauten Person. Mit den Koliken ist das eine umstrittene Sache. Wie und wann sie auftreten, und wodurch sie verursacht werden... Und was sich dagegen machen lässt... Korrektes Anlegen ist wichtig, damit die Kleinen beim Stillen keine Luft schlucken. Tragen im Tuch ist auch gut, da es Wärme und eine gewisse Form von "Bauchmassage" für das Kind bringt. Streicheln und Ruhig bleiben wirkt auch extrem gut, auch wenn es banal klingen mag. Wenn der Darm weiter gereift ist und nicht mehr so empfindlich reagiert, löst sich das Thema von allein. Die unruhigen Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. Lass deine Kleine in der Nacht so nah wie möglich bei dir schlafen, und schau, ob du schlafen kannst, während eine deiner Hände auf ihr ruht. Du kannst sie im Halbschlaf, wenn sie unruhig wird, aber noch bevor sie richtig wach ist, sanft "schuckeln", und auch das hilft vielen Babys, leichter auch ohne Brust wieder tiefer zu schlafen. Und viele Mütter machen auch gute Erfahrungen damit, wenn sie ihr unruhiges Baby auf sich legen, seinen kleien Popo mit den Händen halten und das Kind ganz sanft schaukeln. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
- sie spuckt fast immer mehr oder weniger milch nach dem trinken - meine brüste sind voll genug, mehr milch könnte für mich in der nacht schwierig werden - kann man das mit ihrem bäuchlein auch als "3-monatskoliken" sehen? eigentlich stelle ich mir ja unter einer kolik etwas vor, wo sich das kind nicht so leicht beruhigen läßt, weil es eben bauchschmerzen hat. meine heult ja selten richtig doll sondern hampelt und kämpft und ist immer kurz davor zu heulen oder weint los, aber eben selten richtig heftig. ich hab halt die vage hoffnung, dass ihre bauchkämpferei dann mit 3-4 monaten ein ende hat... das wäre zumindest ein lichtblick.
Mitglied inaktiv
Hmm, okay, aber eine ganz dumme Frage: Wie kann man dann als Eltern Struktur in den Alltag der Kinder bringen? Es ist ja schon wichtig dem kleinen Kinderleben einen Rahmen zu geben. Die einzige Struktur momentan ist unser Bettritual, was ziemlich gut klappt und die Tatsache, dass wir immer mit dem Papa aufstehen. Ich möchte nur nicht verpassen, meinem Kind einen geregelten Tagsablauf anzugewöhnen. Klar - hier steckt schon wieder das Wort "Regeln" drin - aber Vertrautes bringt ja auch Sicherheit für die Kinder... (geht jetzt vielleicht ein wenig über das Thema Stillen hinaus, aber mir wird es gerade hier im Moment nahegelegt nicht immer dem Kind die Brust zu reichen um zu verhindern, dass es später mal das Gefühl hat "Mama springt immer wenn ich was will...") Viele Grüße, Yeza
Kristina Wrede
Liebe Yeza, mit 8 Wochen brauchst du dir über das Thema "Struktur" noch keine Sorgen zu machen. Dein Kind ist noch eine Weile lang beschäftigt genug damit, sich an das Leben außerhalb deines Körpers zu gewöhnen. Es ist eine physiologische Frühgeburt (alle Menschenkinder sind das), und Darm, Immun- und Nervensystem werden erst in den nächsten Monaten soweit fertig reifen, wie andere Säugetiere es schon bei Geburt sind. Darum wäre dein Baby einfach total überfordert, wenn du jetzt schon mit "Erziehungsansätzen" beginnst. Das kommt später, und glaub mir, es kommt ganz von allein. Noch seid ihr im Stadium "Stillen nach Bedarf", das ist wichtig und gut, denn es garantiert eben genau, dass die Entwicklung, die JETZT passiert, optimal verlaufen kann. Und dazu braucht ein Menschenkind auch ziemlich viel Mama!! Bis dein Kind soweit ist, dass es dich manipulieren möchte, werden noch einige Monate vergehen, und bis dahin baust du eine Vertrauensbasis auf die GERADE darauf gründet, dass dein Kind die Erfahrung macht: "Wenn ich Mama brauche, ist sie da. Ich bin gut aufgehoben". Ja, viele Menschen, vor allem ältere und Frauen, die ihre Kinder nicht oder nur kurz stillen, versuchen uns immer wieder reinzureden und Angst zu machen, dass wir unsere Kinder verziehen, verwöhnen, verderben. Doch ich sag dir was: Ich habe La Leche Liga Familien gesehen, die sich eben NICHT davor gefürchtet haben, und die ihre Kinder mit liebevoller Aufmerksamkeit (und später dann auch mit liebevollen Grenzen) erzogen haben, und diese Kinder haben mich zutiefst beeindruckt! Es sind selbstbewusste, gesunde und starke Persönlichkeiten geworden. Ein Kind, das man schon von klein auf als "Gefahr" betrachtet, dessen Bedürfnisse man lieber nicht zu schnell befriedigt damit es nicht zum Tyrannen wird, laufen viel eher Gefahr, später dann mal einen Therapeuten zu benötigen um sich klar zu werden, warum das Selbstwertgefühl so schwach ist. Das klingt jetzt vielleicht etwas extrem, doch Bindungspsychologen bestätigen das immer wieder... Und natürlich MUSS "Mama" nicht gleich "Brust" sein, doch es ist das natürlichste, eben das, was die Natur für dein Kind in diesem Alter vorgesehen hat, und alles andere wäre zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Ersatzbefriedigung. Die nur mit viel Aufwand ein guter Ersatz sein kann... Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Herzlichen Dank für Deine Antwort! Ich weiß, dass ich einen leichten Hang zum Perfektionismus habe und deswegen zu viel Angst irgendwas falsch zu machen. Mit Deiner Antwort bin ich sicher, dass es mir und meiner Tochter gut tut, wenn ich alles ein bisschen gelassener angehe. :-) Liebe Grüße, Yeza
Kristina Wrede
Liebe Yeza, keine Bange, damit bist du nicht allein auf der Welt. Ich zählte mich früher auch dazu, aber mit meinen beiden Kindern habe ich gelernt, dass das Leben auch im Chaos wunderbar sein kann, und dass wir die meisten Dinge wirklich gelassen angehen können. Unsere Kinder verfügen zum Glück über ein angeborene Ur-Weisheit, der wir vertrauen dürfen. Wirklich erst viel später machen meist wir selbst dies kaputt bei ihnen, vor allem weil wir irgendwelchen Schemata folgen wollen, die aber im Grunde gar nicht auf unser Kind passen. Ich wünsch dir ein schönes Wochenende, und viele wunderbare Erfahrungen beim "Loslassen"... :-) Kristina
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