Hallo ihr Lieben,
unser mittlerweile 21 Monate alte Sohn wird von mir noch nach Bedarf gern und oft gestillt. Bisher aber nie zur Beruhigung wenn er sich weh getan hat oder ähnliches weil er es dann auch nicht einfordert.
Nun hatten wir öfter kleine "Trotzanfälle" weil irgendetwas nicht so lief wie er es gern hätte oft wenn er schon müde war. Er tobt dann weint und kann sich durch nichts beruhigen lassen. Wenn ich ihm dann die Brust anbiete-beruhigt er sich durchs Nuckeln sofort und schläft teilweise binnen Minuten an der Brust ein.
Nun meine Frage: ist das okay so?
Ich habe irgendwie Angst ihm dadurch ein falsches Signal zu setzten. Ich bin selbst eine "Kummer-und Stressesserin" und möchte ihm nicht vermitteln "wenn mal etwas nicht so gut läuft-iss mal etwas und alles ist vergessen"!
Ich hoffe ihr wisst was ich meine. Klar ist die Milch nicht nur Nahrung sondern auch Nähe aber ich hab irgendwie Angst,dass er sich später auch so wie ich mit Essen beruhigt!
Was meint ihr dazu,gibt es vielleicht Studien oder so?
Wäre euch sehr dankbar wenn ihr mir helfen könntet denn ich möchte nicht falsch machen.
Vielen lieben Dank und schöne Ostertage
Eure Franziska
von
Franziska27
am 23.03.2016, 21:58
Antwort auf:
Beruhigung an der Brust
Liebe Franziska27,
ich bin sicher, dass manche Mutter gelegentlich versucht, das Kind mit der Brust zu beruhigen, einfach, weil es jetzt gerade praktisch und bequem wäre, aber das funktioniert in den allermeisten Fällen nicht solange das Kind nicht will, weil das Kind nicht gegen seinen Willen an die Brust gebracht werden kann. Die (weiche) Brust, kann nicht einfach in den Mund gesteckt werden wie zum Beispiel eine Flasche oder ein Schnuller (der ja sogar im Mund festgehalten werden kann).
Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen.
Leider verstehen manche Menschen (vor allem diejenigen, die selbst nicht oder nur sehr kurz gestillt haben) nicht, dass Stillen all das, was ich oben beschrieben habe und noch viel mehr bedeutet. Sie erkennen nicht, dass ein entsetztes, wütendes oder verletztes Kind an der Brust wieder den Weg zu sich selbst zurück findet und dabei auch noch sein Gesicht wahren kann. Es wird von der Mutter nicht bloßgestellt, sondern angenommen und kann sich in der sicheren Geborgenheit des Stillens wieder erholen und beruhigen.
Ganz wichtig: das Stillen bietet in dem Alter der ersten Ablösung wichtige emotionale Hilfe Ihr Kind kann immer wieder den "Heimathafen" ansteuern, wenn etwas beängstigend ist.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.03.2016