Hallo,
meine Tochter ist inzwischen 16 Wochen alt und mit dem Stillen will es oft nicht so recht klappen. Ich stille seit Beginn mit Stillhütchen, die mir gleich im Krankenhaus gegeben wurden. Damit bin ich überhaupt nicht glücklich. Ich habe schon oft versucht, sie ohne Hütchen zu stillen, aber sie findet die Brustwarze einfach nicht.
Das Problem am Hütchen ist, neben der Umständlichkeit und Sauerei, dass es immer einige Nuckler bedarf, bis meine Kleine die Milch bekommt. Da sie sehr ungeduldig ist, gibt es bei uns eigentlich so gut wie keine Stillmahlzeit ohne Geschrei. Das belastet mich schon ziemlich, da ich meine Tochter ja nicht unnötig quälen möchte.
Die Flasche verweigert sie oft, aber wenn sie mal abgepumpte Milch aus der Flasche trinkt, dann ist das meist in einer viertel Stunde erledigt und das OHNE Geschrei! Das gibt mir schon zu denken...
Sie hat inzwischen schon ihr Geburtsgewicht mehr als verdoppelt, was für mich bedeutet, dass sie trotz ihres schwierigen Trinkverhaltens genug abbekommt.
Ich denke, es lohnt sich nicht mehr, ihr das Hütchen abzugewöhnen, da es sie nur unnötig verwirren würde. Oder?
Kann ich denn jetzt schon versuchen ihr mittags einen Brei anzubieten oder ist es dafür noch zu früh?
Wir sind auch in ein paar Wochen auf eine Hochzeit eingeladen, wo ich meine Tochter nur ungern mitnehmen möchte, da ich gemerkt habe, dass sie zur Zeit in fremden Umgebungen übermäßig gestresst reagiert und gar nicht trinken will. Vor allem wenn viel los ist und es etwas lauter ist. Aber wie kann ich sie bei ihrer Oma lassen, wenn sie sogut wie gar nicht aus der Flasche trinkt? Oder gibt es da eine andere Möglichkeit, um eine Saugverwirrung zu vermeiden?
Fragen über Fragen...
Vielen Dank für Ihre Hilfe!!!
Mitglied inaktiv - 24.05.2011, 08:03
Antwort auf:
Breikost und abstillen?
Liebe Mukal,
hast du mal geschaut, ob es in deiner Umgebung eine Stillberaterin gibt, die dir bei einem persönlichen Treffen, z.B. im Rahmen einer Stillgruppe, dabei helfen kann, dein Baby auch ohne Hütchen anzulegen? Das Entwöhnen eines Babys von Stillhütchen erfordert einige Geduld und Beharrlichkeit, aber es ist möglich, auch nach 16 Wochen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Wenn du nicht stillen MÖCHTEST, dann musst du das auch nicht, das ist klar. Andererseits klappt es ja trotz der Hütchen so gut, dass deine Maus wunderbar gedeiht. Auch das mit der Hochzeit ist im Grunde kein Anlass, sie abzustillen. Und da sie mit Hütchen trinkt und auch jetzt schon ab und zu die Flasche bekommt ist die Gefahr, dass plötzlich eine Saugverwirrung auftritt, recht gering. Mal davon abgesehen, dass dein Kind so oder so deine Nähe braucht, egal wie es ernährt wird. Trennungssituationen sind in diesem Alter nicht so unkritisch. Es wird also nicht so gut sein für sie, wenn du z.B. plötzlich das ganze Wochenende weg bist, auch wenn die Oma sicher jetzt schon eine sehr liebevolle Beziehung zu deiner Kleinen hat, und gut auf ihre Bedürfnisse eingeht.
Im Grunde ist es ja so, dass die Kinder nicht einfach verhungern. Sie beschließen vielleicht, eine längere Pause erträglicher zu finden als die Flasche, und dann trinken sie eben, sobald die Mama zurück ist, umso mehr. Du kannst aber auch versuchen, ob diese Tipps es der Oma leichter machen, die Flasche zu geben:
Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln.
Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt:
o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist
o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln
o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut
o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen
o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren
o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen
o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern
o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel)
Übrigens verweigern viele Babys die Flasche, wenn sie von der Mama kommt, und zwar aus diesem Grund:
Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt".
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 24.05.2011