Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brauche Hilfe! Stillberaterin

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brauche Hilfe! Stillberaterin

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, habe ein, oder mehrere Probleme/Schwierigkeiten mit meiner Tochter, die jetzt fast 5 Wochen alt ist. Leider habe ich mit Flachwarzen zu kämpfen. Wobei es in letzter Zeit sehr gut geklappt hat. Seit vielleicht 3 Tagen, verschluckt sie sich häufiger, zieht an der Brustwarze, schimpft, verkrampft sich, stösst sich weg.(Auffallend am Tag) Sie nimmt jedoch sehr gut zu, der Kia ist zufrieden. Leider bekomme ich mittlerweile schon Panik wenn sie aufwacht und Hunger hat. Während dem Stillen klickt es manchmal und es hört sich an, als ob sie Luft mitsaugt. Weiß nicht mehr weiter, möchte so gerne Stillen wegen Allergien. Schaue immer, dass sie genügend Brustwarze/ Vorhof im Mund hat. Dummerweise hat mir meine Hebamme einen Schnuller empfohlen da es bei der Verdauung helfen soll (sie kämpft mit starken Blähungen). Jetzt hat sie sich so sehr daran gewöhnt. :-( Habe schon versucht ihn wegzulassen jedoch ist sie nicht mehr zu beruhigen. Vielleicht können Sie mir/uns helfen? Über eine Stillberaterin in meiner Nähe wäre ich sehr dankbar! Herzlichen Dank schon im Voraus! Meine Postleitzahl 78628 Rottweil


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Liebe Rose2, das war leider kein guter Rat, denn Ihr Baby zeigt die klassischen Anzeichen einer Saugverwirrung. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Ein Schnuller ist kein zwingend notwendiger Bestandteil der Babyausstattung (ebensowenig wie die Flasche). Es ist auch nicht das Baby, das den Schnuller braucht, sondern es sind die Eltern, das sollte sich jede Mutter und jeder Vater bewusst machen. Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird. Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein: o Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen. o Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann. o Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen. o Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen. o Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen. o Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein "schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet. Wenn schon Schnuller, dann wirklich überlegt, wie ein Medikament überlegt eingesetzt werden sollte und auch mit Blick auf die Zukunft und nicht nur auf den momentanen "Vorteil" Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an. Schnuller sind auch nicht "kiefergerecht", wie es immer wieder behauptet wird. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe. Wenden Sie sich bitte an Frau KESSLER Gudrun, Tel.: 07732 942112, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi, vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe! Werde auf jeden Fall alles versuchen um meine Kleine wieder an die Brust zu gewöhnen und werde ihr den Schnuller langsam abgewöhnen. Wollte meine Hebamme nicht schlecht machen, aber das hat mich schon verunsichert. Werde auch mit ihr sprechen. Heute abend setze ich mich mit Frau Kessler in Verbindung. Alles Gute für Sie! LG Anja


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