Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brauch nen Tipp: Sinnvolles Abpumpen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brauch nen Tipp: Sinnvolles Abpumpen

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich stille meinen Sohn, 4,5 Monate noch voll und möchte ihn auch gerne noch die vollen 6 Monate stillen. Jetzt fahren wir demnächst nach Hamburg, um ins Musical zu gehen. Meine Trauzeugin wird Lennart in der Zwischenzeit beaufsichtigen. Da wir mit dem Auto gute sechs Stunden fahren müssen und dementsprechend auch Pausen zum Stillen und frische Luft schnappen einkalkuliert haben, bin ich nun am Überlegen, wie ich den Nachmittag am sinnvollsten organisieren soll, wenn Lennart während der Musicalaufführung Hunger hat. Ich habe mir von Avent eine Handmilchpumpe angeschafft. Wie kann ich die nun einsetzen, wenn ich sie zu Hause im Vaprotisator sterilisier, ist sie ja nur drei stunden in dem Gerät steril und 24 Stunden in einem Kühlschrank. Toll! Dachte mir, dass ich Lennart dann gegen 13.30 Uhr stille, denn um 15 Uhr beginnt das Musical. Drei bis vier stunden muss ich einkalkulieren, bis ich wieder bei meinem Sohnemann bin, also fällt auf jeden Fall eine Milchmahlzeit an. Wann pump ich denn da am besten ab? Wenn ich ihn stille, kann ich doch nicht im Anschluß noch abpumpen oder? Und unterwegs im Auto kann ich ja auch nicht vorzeitig pumpen, wegen Sterilität. Versteht ihr mich? Mann oh Mann, ich hoff ihr habt einen Tipp für mich, bin echt schon soweit, dass ich keine Lust hab, die Vorstellung zu besuchen, obwohl ich mich sooo gefreut hab. PS: Ich hab zu Hause schon mal abgepumpt und Lennart mit der Flasche gefüttert. Ein langer Kampf, denn er ist ein richiges Brustkind :) Die arme Trauzeugin tut mir jetzt schon leid Danke im Voraus und liebe Grüße Tanja mit Lennart


Biggi Welter

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Liebe Tanja, Du kannst doch im Auto abpumpen und die Milch dann in eine Kühltasche mit Kühlakkus geben. Oder aber Du streichst einfach aus, dann sparst Du dir das Gezerre mit der Pumpe. Hier einmal eine Beschreibung der "Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch: 1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen. \plaino Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich. o Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein "C" bildet. o Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen. o Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen. 2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken. o Die Finger nicht spreizen. o Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken. 3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen. o Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen. o Auf die Position der Fingernägel achten. 4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen. 5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen. Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter. Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes Du solltest: Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren. o Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen. o Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust. o Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. o Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen. o Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt. o Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei. Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen. Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden: o das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann. o an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können. o mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hi Also ich würde mir das einfacher gestalten und bei allem Respekt Biggi gegenüber finde ich die Version "Milch ausstreichen" auf der Fahrt ziemlich realtitätsfern. Du willst doch dieses Nachmittag dann auch mal wirklich genießen und nicht vorher und währenddessen "Milchstress" haben, denn so automatisch funktioniert dieses Ausstreichen nun auch nicht. Ich würde bis zu Eurem Termin einfach täglich etwas Muttermilch abpumpen (am besten direkt in diese Avent-Via-Muttermilchbehälter) und einfrieren und das ganze dann ab in die Kühltasche und das gibts Du dann der Betreuungsperson, die kann das dann unter warmen Wasser warm machen. Dann mußt Du unterwegs gar nicht pumpen und brauchst auch nix mit Sterilität beachten und hast keinen Stress, ob Du auch Milch rauskriegst usw. Kannst also schön entspannt zuhause vorbereiten. Und vor allem auch genug Milch mitgeben, das ist dann schon ein beruhigendes Gefühl. Die Avent-Via-Becher kosten bei uns 10 Stück 12,- Euro. Kann man wieder verwenden, auch später noch zum Aufbewahren von Babynahrung oder Müsli oder für den Kindergarten mit Äpfelchen und so, also kein rausgeschmissenes Geld. Wünsche Euch einen schönen Tag, Vio


Mitglied inaktiv

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Hi Vio, wenn sie nicht ausstreicht oder abpumpt bei einem voll gestillten Baby, da ist der Milchstau vorprogrammiert. Marion


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