Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

blutende Brustwarze

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: blutende Brustwarze

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Hallo Frau Heindel, ich bin echt am Verzweifeln. Mein Sohn ist jetzt 3 Monate alt und ich stille voll. Vor zwei Wochen hatte ich ein Milchbläschen auf der rechten Brustwarze, das problemlos aufging und auch nicht wiederkam. Leider habe ich seitdem beim Stillen starke Schmerzen und am Anfang kommt immer wieder Blut. Ich habe alles ausprobiert: Teebeutel, Lansinoh-Creme, Rotlicht, sämtliche Stillpositionen, Muttermilch... Dabei stille ich doch gern, aber zurzeit laufen mir dabei die Tränen. Dann verkrampfe ich halt auch und Sören wird nervös, er lässt ständig los und drückt sich immer wieder weg. Zusätzl. AUTSCH! Kann ich evtl. für ein, zwei Tage nur auf die andere Brust ausweichen? Wie mache ich dann aber auf der rechten Brust weiter? Ich will doch noch nicht abstillen... Oder sollte ich vielleicht mal zum Arzt? Vielen Dank im voraus sagt ein Nervenbündel. Tschüss sagt frischgepresst


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Liebe Frischgepresst, ich vermute, dass dieses Milchbläschen noch Probleme macht, es klingt ganz so, als ob ein Milchausführungsgang verstopft ist. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden "Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes "weißes Häutchen" oder "weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Sicherlich kannst Du auf einer Seite auch eine Stillpause einlegen. Du solltest dann allerdings regelmäßig ausstreichen oder abpumpen, um einen Milchstau zu vermeiden und um die Milchmenge zu erhalten. Es kann auch sein, dass das Kind nicht korrekt trinkt und die Brust deshalb schmerzt. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Am besten wendest Du dich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprichst deine Situation in aller Ruhe mit ihr, sie kann dich und dein Baby SEHEN und so sehr viel gezielter beraten. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. Ich hoffe, es geht dir bald besser! Herzlichen Gruß, Kristina


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