Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Blockierte Milchgänge

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Blockierte Milchgänge

ApriljungeL

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Hallo liebe Stillexperten, Sicherlich ist das Thema hier schon behandelt worden, nur leider ist ja jeder etwas anders, somit auch jedes Problem. Daher verzeiht die wiederkehrende Frage. In folgender Situation befinde ich mich: Baby ist 7 Wochen alt und nimmt gut zu. Seit der 3.ten Woche habe ich immer wieder Probleme mit dem stillen. Sobald ich Stress habe blockiert etwas in der Brust und ich bekomme schmerzende Knoten, die teilweise 1/4 der Brust einnehmen. Nach einer gewissen Zeit und Bearbeitung (feuchte Wärme, anlegen, kühlen) löst es sich, aber ich würde gerne dem Grundproblem zu Leibe rücken wollen anstatt immer wieder nur Syndrome zu lindern. Dazu nehme ich nun lizithin in Kapselform, esse weniger Fleisch und tierische Produkte, achte auf genügend Schlaf... einmal die Woche bekomme ich jedoch leider dieses brustproblem... toi toi toi bisher bekomme ich dazu „nur“ Gliederschmerzen... gibt es evt noch eine andere Ursache? Oder gibt es noch einen anderen tip den sie mir geben können? Kann es mit einem Sprung Zusammenhängen? Oder evt auch mit dem warmen Wetter (er trinkt schon merklich häufiger)...? Über eine Rückmeldung und Hilfe freue ich mich sehr! Viele Grüße


Biggi Welter

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Liebe ApriljungeL, das hört sich für mich eher nach einem Milchstau an und nicht nach verstopften Milchgängen. Einen Milchstau kann man sehr schnell bekommen, oft reicht es schon, wenn man einmal eine Mahlzeit überspringt, wenn das Baby anfängt durchzuschlafen, man zu enge Kleidung trägt, der BH schlecht sitzt oder der Gurt im Auto schlecht lag. Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Keine Pumpe der Welt saugt so gut wie ein Baby und ich persönlich würde lieber das Kind „turnen“ lassen ;-). Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. LLLiebe Grüße Biggi


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