Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Blähungen

Frage: Blähungen

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Welter, wir haben eine Tochter, die 5 Wochen alt ist. Ich stille sie aber abends, fast immer um die gleiche Zeit, schreit sie ununterbrochen. Ich vermute, dass sie Blähungen hat. Soll ich vor jedem Stillen ihr etwas Fencheltee (10 ml) zur Beruhigung geben? Danke für Ihre Antwort. Viele Grüße Uta K.


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Uta, das klingt recht typisch für ein so kleines Baby und es ist nicht sinnvoll, dann Tee zu geben. Ohnehin wollen so kleine Babys am Abend oft gehäuft gestillt werden. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: Das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist übrigens mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert oder auch abgepumpte Milch gegeben, die zu einem anderen Zeitpunkt abgepumpt wurde, gerät das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ins Wanken und es kann sogar dazu führen, dass schließlich tatsächlich die Milchmenge nicht mehr ausreicht, da die Brust ja einen falschen (zu geringen) Bedarf vorgegaukelt bekam. Doch es gibt auch noch eine andere Ursache für die am Abend auftretende Unruhe. Zu anderen Zeiten kann das Baby gut gelaunt sein, und es scheint keinen besonderen Grund und keine Gegenmittel (außer der Zeit) für diese Unruhephasen zu geben. Das Baby scheint sich nicht so unbehaglich wie bei Koliken zu fühlen, ist aber unzufrieden. Ist das bei euch auch so? Im Volksmund wird das die „Omastunde" genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für Sie und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme, die ausgeruht sind und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht können Sie dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für sich tun. Anschließend, wenn Sie etwas „Luft" für sich hatten, können Sie mit „neuer Kraft" in die nächste Runde des abendlichen „Marathonstillens" gehen. Denken Sie auch daran, dass durch dieses gehäufte Stillen am Abend, die Prolaktinausschüttung angeregt wird und damit Ihre Milchmenge gut aufrecht erhalten bleibt. Wenn niemand da ist, der einspringen kann, kann ein ausgiebiger Spaziergang mit Kind im Tragetuch sehr hilfreich sein. Einfach mit dem Kind raus, die Gedanken baumeln lassen und dabei frische Luft tanken. Die Unruhe und das Weinen sind nicht selten darin begründet, dass das Kind Probleme hat, sich in seinem neuen Leben außerhalb des Bauches zurecht zu finden. Als Mutter ist frau dann bemüht alles Mögliche zu tun, um das Kind zu beruhigen und genau dieses „alles Mögliche" kann die Falle sein. Oft ist weniger hier deutlich mehr. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder eben die oben erwähnte Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Probieren Sie es mal aus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Meine Tochter, inzwischen 13 Wochen alt, hatte das gleiche Problem. Hier ein paar Tipps -Lefax oder Saab Simplex Tropfen -Carum Carvi Kinderzäpfchen -Viburcolzäpfchen -Fliegertragegriff -Baden im Tummy Tub Badeeimer -Tragen im Tragetuch oder Glückskäfer -Bauchmassage mit Windsalbe oder Kümmelöl -Verzicht auf Zyamfluor -Verzicht auf Stilltee und Fencheltee -Verzicht auf Kohlensäurehaltige Getränke -Verzicht auf Hülsenfrüchte und alle Lebensmittel mit blähenden Eigenschaften -Für wenigstens 2 Wochen Verzicht auf Milchprodukte -Auf korrektes Anlegen achten Ich hoffe, eine Sache wird helfen. Aber mit 3 Monaten ist es meißt überstanden kea und die kleene Neele


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