Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

bin so unsicher

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: bin so unsicher

Mitglied inaktiv

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hallo biggi, ich bin total unsicher, was das stillen betrifft, obwohl ich jetzt eine dreifach mami bin. aber das stillen der ersten beiden klappte nur mässig. beim ersten kind sagte mir die stillberaterin (!) im kh, dass ich nie ein kind voll stillen könnte und so habe ich meinen sohn zwiemilch ernährt. mit sohn nr.2 kam ich früh in eine kinderklinik und dort die oberärztin unterstütze mich und so wurde ich nach einer woche mit einem vollgestillten kind entlassen. leider hielt das glück nur kurz an, denn der kleine schrie und schrie und ich begann zuzufüttern. doch wie sichdann herausstellte wurde das schreien nicht besser. er war ein schreikind, aber aus dem zufütterkreislauf schafften wir es nicht mehr heraus. nun bei nr3 wollte ich es besser machen. mein sohn ist jetz 10,5 wochen und vollgestillt. leidernimmt er nicht gut zu. bis zur letzten woche waren es im durschnitt 125g pro woche. das wäre ja okay, habe ich gelesen. aber seit letzter woche zeigt die waage kaum mehr. vorgestern wog er 4.920 g. heute früh waren es nur noch 4.880g. heute ist er auch total unruhig und will dauernd an die brust. nun habe ich ihn eben nochmal gewogen und diesmal zeigte die waage gar nur noch 4.790g. ich mach mir echt sorgen. dabei ist mein sohn sonst so ruhig und ausgeglichen. in den letzten tagen hatten wir einen stillrhytmus von 3-3,5 stunden, nachts hält er 6-7 stunden durch. die windeln sind auch immer nass, stuhlgang hat er nicht jeden tag, aber muß er als stillkind auch nicht, oder? all das sind ja eigentlich gute zeichen. muß ich dennoch zufüttern oder kommt auch so irgendwann eine bessere gewichtzunahme? da ich an neurodermitis leide würde ich so gerne 6 monate voll stillen und würde alles dafür tun! lg maike


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Liebe Maike, ein Gewichtsverlust oder Gewichtsstillstand ist immer ein Alarmzeichen. Es muss nicht gleich etwas Bedrohliches sein, doch bei einem so kleinen Baby sollte in JEDEM Fall festgestellt werden, warum es nicht zugenommen hat. In Absprache mit dem Kinderarzt und in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin vor Ort, wäre es der erste Schritt, festzustellen, wodurch die geringe Gewichtszunahme verursacht wurde und ob es notwendig ist sofort zusätzliche Nahrung zu geben und dabei gleichzeitig daran zu arbeiten die Milchmenge der Mutter zu erhöhen oder ob zunächst noch abgewartet werden kann mit der zusätzlichen Nahrung und die Mutter mit geeigneten Maßnahmen ihre Milchproduktion ankurbeln kann. Aus der Distanz kann ich dir jetzt keines Falls sagen, was in deinem Fall erfolgen sollte. Am besten setzt Du dich mit einer Stillberaterin in deiner Nähe in Verbindung und sprichst nochmals mit dem Kinderarzt (oder holst die Meinung eines zweiten Kinderarztes ein), ob es möglich ist, zunächst zu versuchen, das Kind durch ausschließliches Stillen weiter zu ernähren oder ob sofort Handlungsbedarf also die zusätzliche Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung besteht. Ist es notwendig zusätzliche Säuglingsnahrung zu geben, dann sollte diese Nahrung möglichst nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode nach dem Anlegen gegeben werden (z.B. Becher). Gleichzeitig sollte durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen versucht werden, die Milchmenge der Mutter zu erhöhen und das Kind zu häufigerem Trinken an der Brust anzuregen. Die Maßnahmen zur Steigerung der Milchmenge gelten auch dann, wenn keine Zusatznahrung erforderlich ist. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, die dich sicher bei deinem Problem im direkten Kontakt unterstützen wird. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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liebe biggi, vielen dank für deine ausführliche antwort. ich habe meinen kleinen mann heute abend nochmals gewogen, dabei zeigte die waage einen aufwärtstrend. es waren wieder 4.890g. wenn er trinkt, habe ich schon das gefühl, das er gut milch bekommt, sobald ich merke, dass er nur nuckelt nehme ich ihn von der brust weg. dafür ernte ich dann oft geschrei, aber anschließend trinkt er wieder gut. bei meinem kinderarzt hatten wir vergangenen dienstag termin, da war der arzt der meinung, das die gewichtzunahme zwar nicht hoch ist, aber ausreichend und der allgeimeinzustand sehr gut ist von dem kleinen. hier in der stadt gibt es eine stillgruppe, die allerdings von der stillberaterin geleitet wird, die mir damals gesagt hat, dass das stillen nie klappen wird bei mir. zu der frau hab' ich nun kein vertrauen (sie ist nicht von derLLL). ich würde mich sehr freuen, wenn es einen stillberaterin von der LLL in meiner nähe gibt. ich wohne in 38642 goslar lg maike


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Liebe Maike, das hört sich doch gut an :-). wende dich einmal an Frau KONÉ LAAB Sonja, Tel.: 05361 8481383, sie kann dir sagen, wer die nächste Beraterin für dich ist. LLLiebe Grüße, Biggi


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