Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikostverweigerung

Frage: Beikostverweigerung

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Bis vor ca. 2 Wochen hat das Stillen in Kombination mit der Beikostfütterung sehr gut funktioniert. Unsere 8 Monate alte Tochter hat um 8 und 11 Uhr an der Brust getrunken , um 13 Uhr ihr Gemüsegläschen mit Begeisterung gegessen, um ca. 16 Uhr nochmal die Brust gemocht und abschließend am Abend einen Reisbrei mit Obst regelrecht verschlungen. Evtl. dann nachts nochmal eine Stillmahlzeit. Aber wie gesagt, seit ca. 14 Tagen verweigert sie sowohl das Mittagsgläschen als auch den Abendbrei( habe schon verschiedenes Gemüsesorten und Breie ausprobiert). Wenn ich ihr jedoch die Brust anbiete trinkt sie sich richtig satt. Meine Frage ist nun, wie ich am besten mit diesem Verhalten umgehe, und ob dies normal ist? Wie mache ich ihr das Essen wieder schmackhaft, da ich eigentlich nicht so gerne wieder voll Stillen möchte? Bei Fingerfood fängt sie übrigens an zu würgen, funktioniert also nicht. Ansonsten ist sie ein aufgewecktes vergnügtes Kind, welches ständiges Interesse an ihrer Umwelt zeigt. Danke schon einmal im Voraus Nicole mit Hannah, die wieder einmal ihren Kürbis verweigert hat.


Biggi Welter

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Liebe Nicole, es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Baby die Beikost ablehnt und statt dessen wieder häufiger oder mehr gestillt werden will. Dafür gibt es viele Gründe von einer sich ankündigenden Erkältung über Zahnungsprobleme oder einfach nur einem zu hektischen Tag. Das Abstillen ist ohnehin kein kontinuierlich verlaufender Prozess, dass gibt es immer wieder einmal kleinere oder größere Rückschritte. Wichtig ist, dass aus dem Thema "Essen" kein Kampf gemacht wird. Einen solchen Kampf verlieren die Eltern sehr schnell und viele Essstörungen haben ihre Ursache in der ganz frühen Kindheit, wenn das Baby zum essen gezwungen werden sollte. Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Du es beschreibst kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickelt und das Kind ist so weit, dass es sich nur noch mit "Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit soviel Kampf und Druck erreichst Du genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. Versuche es wirklich einmal auf einem anderen Weg. Vermeide es, dein Kind mit Gewaltkuren zum Essen zwingen zu wollen, ja lass das Thema ganz sein. Stille dein Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist und probiere es dann erneut. Sicher ist auch für dich das nun neu auf deutsch erhältliche Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Nicole, meine kleine Maus (sie wird jetzt 8 Monate) hat sich eine Zeitlang bereitwillig füttern lassen und dann auch plötzlich die Beikost verweigert. In der Annahme, sie habe vorerst kein Interesse mehr an fester Nahrung, habe ich sie dann einfach wie immer gestillt und in unregelmäßigen Abständen Versuche unternommen, sie wieder zu füttern - ohne Erfolg. Sie presste die Lippen aufeinander und drehte den Kopf zur Seite. Dann bin ich dahinter gekommen, dass sie allein essen möchte. Nun mampft sie jeden Tag bereitwillig ein halbes Gläschen und ist ganz glücklich und stolz, dass sie mit ihrem Löffelchen hantieren darf! Es geht zwar noch einiges daneben, aber wenn man den Boden unter dem Stuhl mit Zeitung auslegt und alte Sachen anzieht, ist das halb so wild. Es macht sogar richtig Spaß, ihr bei ihrem Gematsche (sie patscht natürlich auch manchmal mit den Händchen in den Brei und verschmiert ihn anschließend genüsslich auf dem Tisch) zuzuschauen, einfach, weil sie so glücklich dabei ist. Falls Du bisher immer gefüttert hast, probier's doch auch einfach mal aus. Liebe Grüße & alles Gute Coco


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