Stellina16
Guten Morgen, mein nun 6 Monate alter Sohn hat bis vor kurzem wenig Interesse an Brei gezeigt (hate es ab ca. 5.5 Monaten alle paar Tage mal probiert) aber dann von einem Tag auf den anderen hatte er den Dreh raus. Weil er das so super gemacht hat habe ich ihm nun ueber die letzten paar Tage sogar 3 mal am Tag Brei ( Gemuesebrei mittsgs gegen 11:30 und Reisbrei gemischt mit Muttermilch morgens gegen 8:30 und abends gegen 18:00) angeboten, in kleinen Mengen - das hat er freudig alles gegessen, danach habe ich ihn dann immer noch ein bischen gestillt bis er satt war. Ansonsten bekommt er ausserhalb der oben genannten Zeiten weiterhin volle Stillmahlzeiten). Jetzt habe ich gerade erst gelesen das die Beikosteinfuehrung normalerweise so geht dass man die Anzahl der Mahlzeiten ueber mehrere Wochen steigern soll, (nicht gleich mehrmals am Tag Brei ). Ist sein kleines Verdaungssystem mit 3 Breimahlzeiten "auf einmal" im Alter von 6 Monaten ueberfordert, oder kann ich davon ausgehen dass wenn er es freudig alles verputzt, regelmaessigTag Stuhlgang hat und zufrieden ist, dass es dann ok ist? 0der sollte ich lieber runterstufen und mich dann langsam wieder hocharbeiten ueber die naechsten Wochen? Bis Sie mir antworten, werde ich ihm erstmal nur den Mittagsbrei und eine klitzekleine Portion abends geben. Und sollte ich ihm ab jetzt zusaetzlich Wasser anbieten? Wenn ja, Wieviel ? Und solange er noch gestillt ist, muss ich trotzedem dem Gemuesebrei etwas Oel beimengen? Herzlichen Dank, Stella Hundt
Liebe Stella, keine Bange, Sie machen alles gut und richtig! Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Ihr Baby bekommt jetzt Gemüse und Reis und wenn es die Beikost mag und verträgt, ist alles in Ordnung :-). Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Lassen Sie Ihr Kind ab jetzt mit dem (leeren) Becher spielen, setzen Sie auf seinen Nachahmungstrieb und versuchen Sie es nicht mit Druck. Ihr Kind wird nicht verdursten, vor allem nicht, wenn es weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Kindes über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt es wird nach Bedarf gestillt. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Trinken lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Das Öl ist erforderlich um dem Kind einerseits genügend Energie zuzuführen und andererseits wegen der fettlöslichen Vitamine. Auf 200 g Gemüse Kartoffelbrei werden 10 g Fett empfohlen. Das wertvollste Fett ist kaltgepresstes Pflanzenöl. Trotzdem sollte bis zum Ende des achten Monats nicht kaltgepresstes l verwendet werden, da empfindliche Babys auf die (ansonsten wünschenswerte) Reste der Ölsaat reagieren können. Deshalb sollte anfangs Soja , Raps oder Maiskeimöl, später dann auch kaltgepresstes Sonnenblumenöl verwendet werden. Solange das Kind nur ein paar wenige Löffel Karotten (oder anderes Gemüse) isst und in Zusammenhang mit dem Karottenbrei gestillt wird, ist die Fettzugabe noch nicht ganz so dringend erforderlich, sobald die Menge aber gesteigert wird, sollte das Fett auf jeden Fall zugegeben werden. Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig helfen. LLLiebe Grüße Biggi
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