Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost und schlafen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Beikost und schlafen

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Stillberaterin, eigendlich habe ich gar kein Problem mit dem Stillen, dass klappt hervorragend. Mein Problem liegt viel eher beim Einführen von fester Kost. Ich habe 6 Monate voll gestillt weil mein Sohn Neurodermites- und Heuschnupfengefährdet ist. Dann habe ich begonnen Pastinake zu füttern. Drei Tage hat er ganz wenig gegessen, seitdem verweigert er mir jede Art von Brei. Ob gekauft oder selbstgekocht und dann pürriert ... er verweigert es. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass er das pürrierte nicht im Mund haben mag. Er ist jetzt 8,5 Monate alt und isst am liebsten wenn wir ins Restaurant gehen. Da isst er Kartoffeln, Gemüse, Fleisch .... koche ich zu Hause wird es verweigert. An guten Tagen isst er Leberwurstbrot und beisst beim Apfel oder Nektarine mit ab ... an schlechten Tagen nimmt er nur Muttermilch zu sich. Selbst wenn er Brot und Obst isst - ohne zu stillen geht es nicht. Ich stille wirklich gerne aber ich möchte nicht mehr VOLL stillen und bin am verzweifeln weil ich es nicht hinbekomme. Er ist doch jetzt alt genug um zu essen. Ich habe dass Gefühl dass er sehr wohl essen toll findet, interessant halt aber SATT macht in seinem Kopf an der Brust trinken. Ich esse immer mit ihm zusammen am Tisch. Ich sitze auf meinem Stuhl und er im Hochstuhl und dann "essen" wir beide die gleichen Sachen. Ich bin einfach ausgelaugt. Nachts kommt er alle 2h und will trinken. Verweigere ich ihm die Brust und kuschel ihn nur anmich ohne anzulegen, schreit er solange bis ich nachgebe. Seit 8,5 Monaten habe ich keine 3h am Stück mehr geschlafen, dass muss im Interesse des Kindes und im Interesse meiner Ehe und vor allem auch für MICH besser werden. Marwin schläft in seinem eigenem Bett im eigenem Zimmer aber zum stillen hole ich ihn mir in mein Bett und wenn ich nicht drüber eingeschlafen bin bringe ich ihn wieder zurück, ansonsten schläft er halt bei mir. Ich hoffe nicht zu wirr geschrieben zu haben und ehrlich gesagt weiss ich auch gar nicht ob Sie mir was raten können aber ich wollte es nicht unversucht lassen .... Ich danke Ihnen jetzt schon einmal von Herzen, Liebe Grüße, Franziska (32J)


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Franziska, je mehr Druck Sie jetzt ausüben und um so verzweifelter Sie Ihr Kind zum Essen drängen, um so mehr Abwehr werden Sie auslösen. Sie sind bereits in einem Teufelskreis und aus dem müssen Sie heraus. Dazu gehört als erstes, dass Sie akzeptieren, dass Ihr Kind nicht essen muss, sondern darf. Als nächstes ist es sicher nicht schlecht, wenn Sie Ihrem Kind fingergerechte Nahrung zum Selberessen anbieten, denn das Füttern wird von ihm als Druck empfunden, dem es ausweichen will. Unter Umständen kann es sogar sinnvoll sein, wenn Sie ein paar Tage das Thema Essen ganz zur Seite legen und nur stillen, einfach damit sich die Situation entspannen kann. Der nächste Punkt betrifft die Nacht: Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen oder ihr Baby beruhigen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Vielleicht lesen auch Sie einmal das Buch „Mein Kind will nicht essen“ von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, das eigentliche Problem ist nicht der 2-Stunden-Rythmus, sondern dass du zum Stillen aufstehen muss. Meine Tochter hatte auch lange einen 2 Stunden- Rythmus. Ich hatte damit kein Problem mehr, als ich sie einfach in meinem Bett gelassen habe. Man braucht dann nicht mehr zum Stillen aufstehen, passt seinen eigenen Schlafrythmus an den des Kindes an, so dass man nicht mehr aus dem Tiefschlaf gerissen wird, und wird teilweise gar nicht richtig wach dabei bzw. schläft vor dem Ende wieder ein. Ich habe auch ein paar wenige Male versucht meiner Tochter das abzugewöhnen, aber das waren dann wirklich die schlauchenden Nächte. Eines Tages hat sie dann von selber aufgehört, nachts richtig zu trinken und ich konnte sie nachts problemlos und ohne großen Widerstand abstillen. LG Almut


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo, ich habe einen Sohn der knapp 6 Monate ist. Ich stille ihn (gottseidank) noch voll. Schon seit längerem bekomme ich von einem Teil meiner Umgebung gesagt, daß jetzt langsam die Zeit zum Zufüttern kommt. Ich möchte allerdings solange wie möglich voll stillen. Die Meinung der anderen ist mir natürlich egal, aber mit der Zeit nervt es.Jetz ...

Hallo! Mein Sohn Kenneth ist jetzt 6 1/2 Monate alt und ich hab für meine Ansichten ein ernstes Problem. Seit 2 Wochen bekommt er abends ein kleines Glas Brei. Sind jetzt bei Karotte, Mais und Kartoffeln. Verträgt er ganz gut. Vorher die üblichen Karotten und dann Karotte mit Kartoffeln bzw. Mais. Naja und nu eben 3 Sachen in einem. Den Brei ...

Liebe Biggi, ich gehöre leider zu den Müttern, die sich leicht von anderen beirren lassen und dann völlig verunsichert sind. Ich habe nach 7 Monaten voll Stillen angefangen, meiner nun 8 1/2 Monate alten Tochter mittags Pastinake zu geben und habe - wie empfohlen - nur 1 neues Lebensmittel je Woche eingeführt, wenn überhaupt. Somit sind wir ...

Hallo! meine kleine Tochter ist mittlerweile über 6mon. und erhält beikost dies aber nur in kleinen mengen bzw. soviel sie möcxhte.leider sind die nächte nach wie vor sehr ansträngend,da sie 3-5 mal gestillt werden will. mein kinderarzt meinte als wir zur U5 waren sie solle abends milchbrei bekommen und dann später nochmal gestillt werden,dann mü ...

Liebe Biggi, ich habe momentan 2 "Probleme" die mich beschäftigen. 1. Meine Tochter ( 6 1/2 Monate alt) wacht Nachts zwischen 19.30 und 6.00 Uhr ca. 4-5x (im Abstand von 3Std. am Anfang der Nacht, der Abstand verkürzt sich ab ca. 2.00 Uhr auf ca. 1-2Std )auf und möchte dann gestillt werden. Sie trinkt auch jedes Mal und daher denke ich das sie ...

Hallo Biggi, du hast mir schon vor etwa 3 Monaten so gute Tipps gegeben und uns echt weitergeholfen, deshalb wieder ein paar Fragen... Also meine Tochter ist nun 10 Monate und es klappte bisher ganz gut mit der Beikost. Seit ein paar Tagen isst Sie jedoch bei jeder Mahlzeit nur noch ein paar Löffel und pfludert dann alles wieder raus. Ich mus ...

hallo, ich habe mehrere Fragen.... Nach anfänglichen Startschwierigkeiten klappt das Stillen prima... Meine Tochter ist 8 Monate alt. Beikost bekommt sie seit 6 Wochen, sie ißt Mittags ca.150 g Gemüse/Kartoffelbrei, diesen stelle ich selbst her. Nun die erste Frage: Meine Hebamme meinte, ich soll nach 3 bis 4 Wochen eine Mahlzeit ersetze ...

Guten Morgen Zusammen, ich habe ein paar Fragen, bzw stehe gerade vor einem kleinen Berg an Problemen .. Unser Sohn ist fast 9 Monate alt. Ich experimentiere schon lange mit Beikost rum, aber wir kommen nicht wirklich weiter. Er mag keinen Brei, egal welche Sorte egal welche Uhrzeit. Ganz selten isst er mal 100g, aber in der Regel gar keinen od ...

Hallo, Greta ist jetzt 7,5 Monate alt und mit etwa 5,5 Monaten haben wir mit der Beikost begonnen, weil sie wahnsinnig interessiert war. Vorher stillte ich nach bedarf, das war von Geburt bis dahin alle zwei Stunden in etwa, anfangs gab es nachts stillfreie Phasen, das ist aber lang her. Milch ist genug da, sie trinkt aber immer nur recht kurz. Na ...

Liebes Stillteam, ich fühle mich gerade wie in einer Sackgasse und würde mich über jegliche Ideen, Meinungen, Ratschläge sehr freuen. Meine Kleine ist 8.5 Monate alt und sehr aufgeweckt und gut entwickelt. Einzig der Schlaf war schon immer eher schwierig . Sie schläft ab etwa 18.30 Uhr für ca. 12h mit 5-8 Stillunterbrechungen. Am Tag schl ...