Ich gebe seit drei Tagen meiner Tochter zwei Teelöffel Frühkarotten (Einführung der Beikost). Meine Tochter ist 5 1/2 Monate alt und wurde bis jetzt voll gestillt. Ich habe allerdings das Gefühl das sie seitdem zunehmend unter Blähungen leidet. Soll ich lieber noch etwas mit der Beikost warten oder ist es sinnvoll damit der Magen-Darm-Trakt sich langsam an festere Nahrung gewöhnt, diese kleine Menge an Frühkarotten beizubehalten.
Mitglied inaktiv - 03.12.2002, 09:55
Antwort auf:
Beginn mit Beikost
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Liebe Frederike,
Für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen - sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen.
Wenn ein Kind allerdings längerfristig Bauchprobleme oder Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat, sollte die Beikost neu überdacht werden.
Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse- und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein
Haben Sie mit der Beikost begonnen, weil Ihre Tochter deutlich gezeigt hat „Jetzt will ich auch was anderes als die Brust" oder weil Sie glauben „Jetzt ist sie alt genug"?
Der Zeitpunkt, zu dem die Einführung der Beikost beginnen sollte, sollte immer vom Kind abhängig gemacht werden und nicht vom Kalender.
Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie an den folgenden Anzeichen:
• es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
• der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt.
Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein) und Sie können Ihrem Kind langsam zusätzliche Nahrung ergänzend zur Muttermilch anbieten.
Die Erfahrung zeigt, dass es wirklich sinnvoll ist, darauf zu warten, bis das Kind die o.g. Zeichen zeigt, weil es dann seltener zu Problemen und Unverträglichkeitsreaktionen kommt.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 04.12.2002