Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich habe vor knapp 2 wochen begonnen unserem Sohn (knapp 5 Monate,aber schon 7,5kg)mittags Brei anzubieten, erst Karotte jetzt Karotte m. Kartoffel. Er ißt ein dreiviertel Gläschen und bekommt dann nochmal die Brust. Sollte ich mit der Zugabe von Fleisch warten, bis er ein Gläschen leert und ihm evtl. erstmal eine anderen Anfangs-Gemüsenahrung anbieten? Ist er dann mit einem Gläschen satt oder sollte ich ihm zusätzlich noch Obst oder etwas zu trinken dazugeben? Da ich sehr viel Milch habe bin ich unsicher welche Mahlzeit ich als nächste ersetze ohne Probleme zu bekommen.
? Liebe Janny, für ein noch nicht einmal fünf Monate altes Kind bekommt dein Sohn schon sehr viel Beikost und es ist besser, wenn Du dir mit der weiteren Einführung von fester Nahrung noch Zeit lässt. Das Gewicht des Kindes sagt übrigens nichts über die Bereitschaft zur Beikost aus. Dein Kind braucht jetzt noch keine große Vielfalt und der Kartoffel-Karottenbrei genügt zur Zeit vollkommen. Ob ein Baby/Kleinkind Fleisch braucht oder nicht, hängt davon ab, wie es ernährt wird. Fleisch wird wegen seines hohen Eisen- und Proteingehaltes gegeben. Es kann jedoch durch andere Nahrungsmittel ersetzt werden, vorausgesetzt das Baby wird weiterhin gestillt. Die Verfügbarkeit und damit die Aufnahme des Eisens in den Körper wird entscheidend verbessert durch Vitamin C. Durch die Gegenwart von Vitamin C wird die Eisenaufnahme aus allen Lebensmitteln bis um das dreifache gesteigert, Da Vitamin C das zweiwertige Eisen vor der Umwandlung in nicht resorbierbares dreiwertiges schützt und zur Umwandlung von vorhandenem dreiwertigen in resorbierbares zweiwertiges Eisen beiträgt. Zu jeder Mahlzeit gehört ein Vitamin-C-haltiger Bestandteil. Wenn unter Beachtung dieser Regel konsequent Vollgetreide verwendet wird, braucht die Beikost kein Fleisch zu enthalten. Eine Vollwertkost mit Vollkorngetreide, reichlich Gemüse und Obst, gemahlenen Nüssen, Milch und wenig Ei macht auch im zweiten Lebensjahr Fleisch nicht unbedingt erforderlich. Mit fünf Monaten genügt in aller Regel Muttermilch als alleinige Nahrung, so dass jetzt noch kein Fleisch erforderlich ist. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Sowohl für dein Kind als auch für deine Brust ist es günstiger, wenn Du den Begriff BEI-Kost wörtlich nimmst. Beikost ist Nahrung, die ergänzend zur Muttermilch gegeben wird und nicht als Ersatz, denn sonst würde es ANSTATT-Kost heißen. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Das sind eine Menge Vorteile. Falls Du - aus welchen Gründen auch immer - Mahlzeiten unbedingt rasch vollständig ersetzen magst, sollte immer ein Abstand von etwa vier Wochen zwischen jeweils zwei Mahlzeiten liegen. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit Solange ein Baby zusätzlich zur Beikost weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt auch die Muttermilch als Flüssigkeitszufuhr, dennoch ist es sinnvoll, parallel zur Beikost den Becher mit Wasser einzuführen. LLLiebe Grüße Biggi
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