Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby verweigert die Flasche

Frage: Baby verweigert die Flasche

Jojoko

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Hallo! Mein Sohn ist jetzt sechs Monate alt und wird voll gestillt. Seit einigen Wochen biete ich ihm mittags Gemüsebrei, auch schon mal Obstbrei an, allerdings mit mäßigem Erfolg. Meistens isst er nur drei, vier Löffel, momentan sogar gar nichts. Nun versuche ich ihn zur Flasche zu überreden, einfach damit ich ihn vielleicht auch mal ein bisschen abgeben kann. Aber das funktioniert überhaupt nicht. Ich habe es mit verschiedenen Pulvern und Saugern versucht, mit Muttermilch... aber er nimmt den Sauger nicht mal in den Mund, egal was in der Flasche ist. Von meiner Freiheit abgesehen sagen mir viele, dass ich ihn nie von der Brust weg bekomme, weil ich ihn schon so lange stille, dass er mir noch im Kindergartenalter an der Brust hängen wird. Eigentlich denke ich, dass sich irgendwann alles regelt, aber ich bin inzwischen wirklich unsicher. Er schläft nicht ohne mich und trinkt nur an der Brust. Habe ich ihn zu sehr verhätschelt, zum Mamakind gemacht?? Vielleicht haben Sie einen Rat für mich?! Viele Grüße, Julia


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Julia, das Verhalten Ihres Kindes wird sicher von manchen Menschen als extrem anhänglich oder mutterfixiert bezeichnet, doch es ist ein vollkommen normales Verhalten für ein Baby. Es ist sogar wichtig, dass ein Kind zunächst eine feste und verlässliche Bindung zu einer Person aufbaut (und diese Person ist bei einem gestillten Kind naturgemäß fast immer die Mutter). Aufbauend auf dieser Erfahrung kann das Kind dann später seinen Horizont erweitern und Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Doch das "Fundament" der engen Beziehung zur ersten Bezugsperson sollte fest sein und so zum Fundament der Beziehungsfähigkeit und Bindungsfähigkeit überhaupt zu werden. Wie schnell oder langsam das Kind dann seine Fühler ausstreckt und Kontakt zu anderen aufnimmt und dort Bindungen knüpft ist ebenso wie das Laufenlernen oder Sprechen von Kind zu Kind verschieden. Jedes Kind hat da seinen eigenen Zeitplan. Keine Angst, Ihr Baby wird weder ein Muttersöhnchen noch ein ewig unselbstständiger Mensch, sondern Sie legen jetzt den Grundstock für einen in sich ruhenden, selbstbewussten und selbstständigen Menschen. Es gibt auch keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In „Schlafen und Wachen“ beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf LLLiebe Grüße Biggi


Alenmelli

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Hallo, ich möchte dich etwas stärken! Im gesamten ersten Lebensjahr braucht ein Baby Muttermilch! Warum solltest du Pulver in Wasser rühren wenn du etwas viel gesünderes und wertvoller hast! Abgesehen davon ist stillen auch Mutterliebe und es ist ja nunmal umsonst! Dein Baby ist schlau und verweigert die schlechter schmeckende Pre und den Gummisauger!!! Selbstverständlich ist dein Baby ein Mamakind so wie alle Babys!!! Niemand der gar nicht oder nur kurz gestillt hat kann das nachvollziehen. Diese Bindung wird aus deinem Baby ein gesundes, selbstbewusstes und zufriedenes Kind/ Erwachsenen machen! Du darfst stolz sein auf das was du deinem Kind gibst!!! Und umso sicherer eure Bindung ist umso eher kann dein Kind dann eine Bindung zu anderen Personen eingehen (z.B. Erzieher im Kiga)! Du machst instinktiv alles richtig! Das Einschlafstillen wird von allein wegfallen wenn dein Baby die entsprechende Reife hat! Ebenso wirst du dann wieder deinen Körper für dich haben und mehr Freiheiten! Setz dich durch und erkläre den Neidern mal was die WHO zum Thema stillen sagt! Alles Gute


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