Jil1234
Liebe Biggi, ich versuche es nun noch einmal auf diesem Weg: Wir haben ein ziemliches Stillproblem. Meine 3 Wochen alte Tochter hat nie an der Brust getrunken. Sie kann sich einfach nicht andocken und streckt die Zunge nicht weit genug raus. Beim Arzt waren wir. Das Zungenbändchen ist in Ordnung. Nach der Geburt bekam sie erst ausgestrichenes Kolostrum über den Löffel. Dies reichte jedoch nicht lange aus. Da sie eh sehr zart ist entschied die Kinderärztin im Krankenhaus, dass sie zusätzlich pre Milch braucht. Diese haben wir ihr über die ersten Tage in der Flasche gegeben bis der Milcheinschuss bei mir einsetzte und ich auch abpumpen konnte. Meine Hebamme gab mir darüber hinaus Stillhütchen, aus denen sie aber nur mäßig trinkt. Satt wird sie davon nie und bekommt danach abgepumpte Milch aus der Flasche. Es haben ca. 4 verschiedene Pflegerinnen im Krankenhaus und 2 verschiedene Stillberaterinnen sowie meine Hebamme versucht, sie mir ohne Hütchen an die Brust zu legen. Nur eine der Stillberaterinnen hatte für etwa 10 Minuten Erfolg. Da hat sie das einzige mal an der Brust ohne Hütchen getrunken. Die Hütchen an sich findet sie nicht so toll. Andocken gestaltet sich als sehr schwierig, da sie zappelt, den Kopf wegdreht, sich mit ihren Armen zur Wehr setzt, schreit oder einfach einschläft. Habe ich es doch geschafft sie anzudocken saugt sie zweimal und dockt sich ab. Dann das ganze Spiel wieder von vorn. Das ist für sie und mich sehr Kräfte zehrend. Auch die Beziehung zu meinem Mann belastet der Stillkampf, da er den Stress und das ständige Schreien mitbekommt. Meine Hebamme ist ratlos und empfiehlt für mich eine Stillberatung. Dort habe ich diese Woche noch einen Termin. Ich kann mir nach den ganzen erfolglosen Versuchen jedoch kaum vorstellen, dass ein Termin dafür ausreichend ist. Aber mehrere Termine wahrzunehmen ist natürlich eine erhebliche finanzielle Belastung. Ich bin kurz davor das stillen aufzugeben und einfach weiter zu pumpen und Flasche zu geben. Auch das ständige Fragen von Freunden und Verwandten ob es denn nun klappt nervt nur noch. Hast du einen Rat für mich ? Vielen Dank und liebe Grüße Jil
Liebe Jil, du brauchst dringend eine kompetente Stillberatung vor Ort, gemeinsam könnt ihr das schaffen! Dein Kind braucht tatsächlich ein Saugtraining und mit drei Wochen bietet sich das sicher auch an! Du solltest wenn möglich auf künstliche Sauger und Flasche verzichten. Hast du schon mal von einem Brusternährungsset oder der Becher- Fütterung gehört? Das kann in deinem Falle hilfreich sein und solltest du der Flaschenfütterung vorziehen. Das Brusternährungsset regt zu gutem Saugen an der Brust an, stimuliert die Milchproduktion und vermeidet den Einsatz von Flaschen. Das Brusternährungsset besteht aus einem Behälter für die zugefütterte Flüssigkeit (einem Plastikbeutel oder einer Flasche), der an einer Kordel um den Hals der Mutter hängt und zwischen ihren Brüsten ruht. Eine dünne Schlauchverbindung geht von dem Behälter zur Brust der Mutter, wo der Schlauch so befestigt wird, dass sein Ende etwa sechs Millimeter über die Brustwarze hinausragt. Bei einigen Modellen besteht die Möglichkeit, den Schlauch im Deckel abzuklemmen, um zu verhindern, dass die Milch bereits fließt, bevor das Baby saugt. Es gibt über verschieden dicke Schläuche je dicker der Schlauch, umso schneller fließt die Milch. Welcher Schlauch zum Einsatz kommt, hängt davon ab, wie wirkungsvoll das Baby saugt und welche Zufütterung es benötigt. Ein Brusternährungsset kann in der Apotheke bestellt werden oder über eine Stillberaterin oder die La Leche Liga bezogen werden. In Deutschland wird nur das Brusternährungsset der Firma Medela vertrieben. Lieben Gruß Biggi
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