agnesc
Hallo! Unser Sohn, 4,5 Monate alt, wird seit dem 3. Monat voll gestillt. Die Nächte sind normalerweise ruhig und lang, wobei ich alle 3-4h im Halbschlaf anlege. Seit 5 Tagen allerdings wacht er ab 2 Uhr stündlich auf, jammert, nimmt erst die Brust nicht, nach ein paar Minuten lässt er sich jedoch "überreden", nuckelt lässt vielleicht Winde abgehen und schläft gleich wieder ein. Er war 4 Wochen zu früh, wir haben anfangs zugefüttert, und die ersten Wochen hatten wir auch recht mit Koliken zu kämpfen. Seitdem ist es aber gut, und wir dachten erst es ist wieder Bauchweh. Heute Abend und auch die letzten beiden Tage war er aber ständig quengelig und wollte nie abgelegt werden, da haben wir es heute Abend mal wieder mit zufüttern versucht. Er hat 40ml getrunken, war aber dann genauso quengelig. Kann das Hunger sein? Ist meine Milch vielleicht weniger geworden? Gewichtszunahme war immer super, erst vor 4 Tagen waren wir bei einer Kontrolle. Ich bin dankbar über Ideen!
Liebe agnesc, als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit zwei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit vier oder acht Monaten. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. Sehr empfehlenswert ist auch von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Von ihr ist auch die Broschüre "Kinder brauchen uns auch nachts", in der 20 namhafte Experten wie Dr. William Sears, Prof. Dr. Gerald Hüther und Prof. Dr. Remo Largo gute Argumente liefern , weshalb von der Anwendung eines Schlaftrainings, wie zum Beispiel der Ferber-Methode, abzuraten ist. http://www.fuerkinder.org/files/broschre_kinder_brauchen_uns_auch_nachts_de.pdf Statt nun zu versuchen, Euer Kind zu längeren Abständen zu bringen, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen: • nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. • Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. • Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Guten Tag, mein Sohn ist 10 Wochen alt, wurde von Anfang an voll gestillt und seit ca 2 Wochen zugefüttert nach Absprache mit Hebamme und Besuch bei Stillberaterin. Er wiegt sltuell 4700g hatte bei Geburt 2820 g und ist 3 Wochen zu früh. Er habe immer recht wenig zugenommen und schreit leider sehr viel. Die Stillberaterin sagt er habe fehlende Mus ...
Guten Abend , Mein Sohn ist genau 8 Wochen alt und wird voll gestillt , er ist ein externes spuck Kind mir ist in den letzten 2-3 Tagen aufgefallen daß er besonders Abends vorm schlafen gehen wenn er gestillt wird extrem unruhig trinkt ganz oft an dovkt und wieder los lässt , erst hab ich gedacht das meine Milch kommt aber wenn ich drücke kommt g ...
Hallo, mein Baby fast 6 Wochen wird von mir von Anfang an voll gestillt. Vor etwas 1½ Wochen fing er an zu Clustern was für mich die ersten Tage OK war. Nun ist es leider so daß er sehr an Koliken leidet und das Clustern für ihn eher zur Qual wird da die Bauchschmerzen dadurch noch schlimmer werden. Desweiteren ist es nun auch bei mir so daß ich K ...
Hallo, Meine Tochter ist 3 Monate alt und ich stille eigentlich voll. Jetzt war sie die letzten 3 Tage trotz stillen immer unruhig und hat richtig geschrien. Sie machte immer den Eindruck, weiterhin hungrig zu sein, nuckelt jedoch an der Brust nur. Ich habe ihr dann aus lauter Verzweiflung abgepumpte Milch aus der Flasche angeboten. Diese hat si ...
Hallo liebe Experten , meine Kleine ist nun 4,5 Monate alt und beim Stillen oft sehr abgelenkt und unruhig. Ist verständlich, da alles andere so interessant ist und sie alles entdecken und sich umschauen will.. aber dadurch dass sie sich ständig wegdreht und alles in Bewegung ist, verschluckt sie sich auch öfter :( muss ich mir da Sorgen machen ? ...
Liebe Biggi! Mein Sohn ist 4 Wochen alt und wird voll gestillt. Seit zirka 2 Wochen ist das Stillen ziemlich mühsam. Wenn das Baby trinkt, dann fängt es nach zB. 2 min an zu weinen. Ich nehme es hoch und dann muss es aufstoßen, es hat Blähungen oder nichts. Dann leg ich es wieder an, aber es fängt wieder an zu weinen, sucht die Brust will aber n ...
Hallo, mein Sohn wurde gerade drei Monate alt und seit ein paar Nächten ist er sehr unruhig und will stündlich an die Brust, hab angefangen im Liegen zu stillen-klappt wunderbar, allerdings würde er da am liebsten die ganze Nacht dann am Busen bleiben nur zum nuckeln und das möchte ich eigentlich nicht aus angst dass es zur Gewohnheit wird. Schnul ...
Hallo, mein Sohn ist 13 Wochen alt. Seit einiger Zeit trinkt er an der rechten Brust sehr schlecht. Er dockt an, dockt wieder ab. Dabei drückt er sich dann mit dem Gesicht in die Brust rein. Sucht dann wieder, dann gebe ich sie ihm und dann fängt das ganze von vorne an. Wenn ich ihn nachts stille, dann klappt es meistens, aber auch nicht immer. ...
Hallo mein Sohn ist nun 1,5 Jahre und wir stillen noch zum Einschlafen und nachts. Es hat eine Zeit lang (ca.3-4 Wochen) so ausgesehen, als würde er sich selbst abstillen - er hat zum Einschlafen gestillt dann nochmal um 23:00 Uhr ,dann durchgeschlafen und um 06:00 Uhr Früh sind wir ausfgedtanden, er hat gefrühstückt und auch tagsüber gut geges ...
Hallo liebe Biggi, vorab danke für deine Antwort. Meine Tochter ist genau 3 Monate und ich habe zurzeit etwas Probleme mit ihr beim Stillen. Vorab paar Infos : Das stillen hat am Anfang super geklappt, sie kriegt seit der Geburt einen Schnuller (den sie wirklich gut nutzen kann und auch gerne nimmt) , sie hat leider sehr stark mit Koliken zu kä ...