Dreamdance
Liebes Stillberatungsteam, mein Baby ist knapp drei Monate alt. Ich stille seit Anfang an voll. Nun wurde zu meinem Erschrecken bei der letzten Kinderarztuntersuchung eine Gewichtszunahme von ca. 100g in 5 Wochen festgestellt. Natürlich mache ich mir jetzt Sorgen. Sie wiegt momentan bei 60 cm ca. 4580 g. Der Kinderarzt hat sie sich dann genauer angeschaut und mir empfohlen, aufs Zufüttern (erstmal) zu verzichten. Mein Baby hat eine rosige Haut, keine eingefallenen Augen und auch sonst keine Anzeichen von Unterernährung oder Vertrocknung. Ich wäre auch selbst nie auf die Idee gekommen, dass sie nicht genug Milch bekommt, bis ich jetzt von der geringen Gewichtszunahme erfahren habe :( Ich versuche nun, etwas mehr zu stillen, wobei sie manchmal direkt nach dem stillen Milch wieder ausspuckt (evtl. Überschuss?). Ich lege sie alle 2 bis 3 Stunden an. Nachts hat sie ca. 1 - 2 Mal Hunger. Ist es denn "normal", dass ein Stillbaby auch mal über Wochen wenig zunimmt? In die Länge ist sie gewachsen, nur am Gewicht haperts leider. Stuhl hat sie fast täglich und Urinwindeln meines ERachtens auch genügen. Meine Hebamme empfielt mir auch, erstmal aufs Zufüttern zu verzichten. Ich mache mir halt Sorgen, dass mein Baby Hunger hat. Und leider kommt auch von der Schwiegerfamilie Druck, dass ich Zufüttern soll.
Kristina Wrede
Liebe Dreamdance, ich wäre genau wie du besorgt, denn mit drei Monaten sollte doch noch mehr Gewicht auf die Waage kommen. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 150 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen! Und tatsächlich nehmen die Babys in Schüben zu und nicht linear, wobei eine so lange "Talstrecke" tatsächlich ungewöhnlich ist in diesem Alter. Aber es kommt natürlich immer auf das Gesamtbild an, und wenn dein Baby gut gedeiht und super aussieht, dann finde ich es toll, dass dein Kinderarzt erst einmal entspannt bleibt. Lass dich nun von niemandem unter Druck setzen (DU bist verantwortlich und kompetent, nicht die Schwiegerfamilie!), und schau mal, ob diese Maßnahmen vielleicht einen Zunahme-Kick auslösen: 1. Füttere Muttermilchsahne: Schau, dass du Milch ausstreichst oder abpumpst, die du in 10 ml Spritzen aufziehst und dann kopfüber in ein Glas stellst (also mit der Spitze nach unten). Lass aber ein bisschen Luft, denn die Schwerkraft wird den Kolben vielleicht etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden kannst du den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und deinem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Statt mit leeren Spritzen kannst du natürlich auch mit einer Tasse arbeiten, in die du die gewonnene Muttermilch gibst. Oben wird sich der fetthaltige Rahm absetzen, du kannst ihn mit einem Löffel abschöpfen und deinem Baby geben. Wenn du das 3-4 Tage lang machst (je mehr, desto besser), wird sie ganz sicher einen Schub machen! 2. Setze die Brustkompression ein (siehe unten). Viel Erfolg und liebe Grüße, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
Dreamdance
Ich hätte nochmal eine Frage zu der Muttermilchsahne. Ich habe jetzt zwei spritzen mit 10 ml aufgezogen.eine habe ich bei Raumtemperatur stehen lassen u eine über Nacht im Kühlschrank aufbewahrt. Jedoch setzt sich bei beiden kaum was ab. Es ist maximal eine 2mm Schicht zu sehen. Mache ich etwas falsch oder habe ich so schlechte Milch? Ich hab jeweils etwas Luft in die spritze mitreingezogen.
Ähnliche Fragen
Hallo Frau Welter, ich habe das Gefühl, dass mein Baby ( geb. am 18.06.22), inzwischen 6 1/2 Monate alt nicht mehr so richtig zunimmt. Er wurde das letzte Mal beim KA am 25.11. für die U5 gewogen ( 6960g) und seitdem, weil die nächste Untersuchung erst in einigen Monaten stattfinden wird, wiege ich ihn selber 1 x Woche. Gestern wog ich ihn erneu ...
Sehr geehrte Frau Welter Ich hab ein bisschen Bedenken das meine Tochter zu wenig wiegt. Ich stille sie voll. Sie ist mit 3500 g und 50 cm auf die Welt gekommen . Aktuell ist sie 4 Monate alt und wiegt 5880 g 63 cm lang überall steht was von das sie schon über 6 kg haben sollte . Noch dazu hatt mich meine kia verunsichert da sie bei der U4 mit 3 ...
Liebe Frau Welter, ich bin gerade ziemlich aufgelöst. Meine Tochter ist 6,5 Monate alt und seit sie gestillt wird, nimmt sie zu viel zu. Das geht so weit, dass sie heute bei der U5 14,4kg gewogen hat, bei 75cm Ich dachte immer, gestillte Kinder können nicht zu dick werden. Bei der U4 wurde uns schon geraten, mit Beikost anzufangen um Kalorien zu ...
Hallo Meine kleine ist jetzt 12wochen alt und wiegt 6460 gram Am Anfang hat sie gut zugenommen aber jetzt weniger als 30 Gramm pro Tag 2 Januar wog sie 6300 und heute 9 Januar 6460 Ist das normal oder soll ich mal lieber zu Kinderarzt
Hallo Unsere Tochter ist jetzt 6 Monate alt und wiegt nur 7kg. Von der letzten u4 im Oktober bis jetzt hat sie nur 1kg zugenommen. Das erscheint mir sehr wenig. Ich biete ihr Beikost an, aber sie nimmt nur etwas Fingerfood. Brei bisher noch nicht. Ansonsten wird sie nach Bedarf gestillt. Es ist nur leider so, dass sie pro Seite vllt 3 min stillt ...
Vielen Dank für ihre Antwort. Ich habe recherchiert und folgende Infos gefunden. https://www.still-lexikon.de/was-ist-vordermilch-und-hintermilch-eine-naehere-betrachtung/ Demnach wäre es irrelevant zwischen vorder und Hintermilch zu unterscheiden bzgl der gewichtszunahme. Dann kann wenn sie tatsächlich zu wenig zunimmt nur zu wenige St ...
Guten Morgen Frau Welter, Meine Tochter ist 12Wochen alt und wird vollgestillt. Sie kam am SGA zur Welt und bewegt sich seitdem auch weiter auf der 8-10 Perzentile. Nun hat sie Corona erwischt. Sie trinkt weiter super aber stagniert seit einer Woche mit dem Gewicht. Ich vermute auch teils wegen Durchfällen. Die Windeln sind weiter regelmäßig ...
Guten Tag, Ich brauche bitte Ihre Hilfe.Meine Tochter wurde am 13.12.2023 geboren, wog sie damals 3600 gr.Leider hat sie durch Gelbsucht abgenommen und am 16.12 hatte Sie ein Gewicht von 3400 gr. Ich stille sie voll.Gestern hat sie 5000 gr gewogen. Was ist Ihre Meinung zu Ihre Entwicklung? Freue mich auf Ihre Rückmeldung. Viele Grüße
Hallo liebe Biggi, ich hatte dir schon mal geschrieben und hatte mir Sorgen wegen einer Saugverwirrung gemacht, weil er immer kurz trank und trotzdem unzufrieden war und nicht genug nasse Windeln hatte. Ich war so "schlau", dass ich dann immer noch die Flasche angeboten habe, damit er wenigstens was trinkt. Daraus wollte er eigentlich nicht ...
Hallo Frau Welter, mein Sohn ist 6 Wochen alt und kam mit 3740gr und 55cm auf die Welt. Heute hat die Waage 4500gr gezeigt. Meine Hebi sagt er könnte noch bisschen mehr wiegen, Kinderarzt sagt ist ok. Ich Stille ihn voll. Wir haben unsere 5-6 nasse windeln am Tag. Und er ist immer zufrieden Er wird ca 10-15min an einer brust gestillt, manch ...