Jenincosma
Hallo liebes Stillberatungs-Team, mein Sohn ist jetzt 8 Monate und wird nachts und morgens, sowie zum Einschlafen abends gestillt. Tagsüber bekommt er Beikost und ich würde ihn auch gerne danach oder davor stillen, aber er weigert sich. Er hat schon immer nicht so toll und gerne getrunken (hatte auch shon mehrere Stillberatungstermine - leider ohne Erfolg). Ich bin schon stolz, dass ich es so lange geschafft habe, trotz aller Probleme und trotzdem mir Hebamme und Arzt zum Abstillen geraten hatten. Zur Zeit kommt er nachts sehr häufig, ca 4-5x und trinkt dann, meist aber nur sehr kurz. Wir stehen gegen 6:30 Uhr auf, das letzte Mal trinkt er um 5:30 Uhr. Die Nachwindel ist immer sehr schwer (ca 300g). Gegen 9:00Uhr stille ich ihn dann und da habe ich in letzter Zeit das Gefühl, dass er sehr wenig trinkt. Ich habe ihn jetzt auch ein paar mal gewogen und es waren immer nur ca 60-70ml. Das ist doch zu wenig, oder? Milch hab ich gnug - ich kann nach dem stillen immer noch 100ml abpumpen, das müsste doch ein Zeichen sein, dass ich genug hab oder? Hat er vielleicht keinen Hunger weil er nachts noch recht viel zu sich nimmt? Gewichtszunahme ist OK (fast 400g in 4 Wochen). Vom Gewicht her ist er auch im unteren Normalbereich (8500g, geburtsgewicht 3650g). Die Flasche stellt für mich keine Alternative dar, da er auf dem Sauger nur kaut und nicht richtig trinkt. Außerdem müsste ich ja dann nachts immer eine Flasche machen, wenn er nachts so oft kommt. Liebe Grüße & Danke für die Antwort!!
Liebe Jenincosma, es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikende Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Babys anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks. LLLiebe Grüße, Biggi
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