Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby 7 Monate schläft schlecht

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby 7 Monate schläft schlecht

tatinkatin

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Hallo zusammen, Habe eine Frage zum Schlafverhalten meiner Tochter 7 Monate. Sie bekommt man tagsüber Fläschchen, einen Mittagsbrei und abends einen Milch-Getreide-Brei. Vor dem schlafen legen abends stille ich sie nochmal, sie trinkt hier aber nicht wirklich viel, da sie wahrscheinlich noch satt ist und macht sich nach einigen minuten selbst los. Beim kuscheln und singen wird sie dann müde und ich lege sie halb wach in ihr Beistellbett, wo sie selbstständig mit Fingernuckeln einschläft. Nach 3 Stunden wacht sie wieder auf und will an die Brust, hier trinkt sie 2,3 Minuten und macht sich los, dann lege ich sie zurück in ihr Beistellbett und sie schläft weiter. Nach 3 Stunden wacht sie wieder auf, usw.. kann sie sich zum einschlafen an die Brust gewöhnt haben? Ich glaube nicht, dass die aus Hunger aufwacht. Habe versucht das letzte stillen vorm schlafen wegzulassen, aber die besteht darauf. Mit einer Flasche Wasser lässt sie sich nachts auch nicht beruhigen. Sie brüllt nur, nimmt die Flasche garnicht an. Schnuller hatte sie noch nie, immer nur ihre Finger. Würde eigentlich gerne abstillen, da die gelegentlich beißt. Vielen Dank und liebe Grüße


Biggi Welter

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Liebe tatinkatin, in diesem Alter ist es ganz normal, wenn Babys wieder schlechter schlafen. Du musst dir bewusst sein, dass sich durch die Flasche, einen Brei oder gar das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, könntest Du eine herbe Enttäuschung erleben. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. Die unruhigen Tage und Nächte sind furchtbar anstrengend, daran kann ich mich auch noch gut erinnern. Trotzdem: Sie sind normal und werden garantiert irgendwann vorbei sein. Wann, kann ich leider nicht sagen. Aber sie gehen wirklich vorbei! Bis dahin kannst du probieren, dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, so dass auch du tagsüber mal ein kurzes Nickerchen machen kannst. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Du kannst jetzt höchstens versuchen, dein Baby in der Nacht doch an die Flasche zu gewöhnen oder aber zu gewöhnst ihm das Beißen ab. Babys können nicht GLEICHZEITIG an der Brust trinken und zubeißen. Aber sie können aufhören zu saugen und dann beißen. Wenn deine Kleine dich beim Stillen beißt, kannst Du ihr durchaus vermitteln, dass dir das weh tut. Ein Baby verbindet das Gefühl der Beruhigung und der Sicherheit ebenso wie das Stillen des Hungers mit seiner Mutter. Es versteht nicht, dass es der Mutter Schmerzen verursacht, wenn es seine Zähne auf ihre Brustwarze drückt. Babys beißen nicht aus Boshaftigkeit. Ein Baby muss lernen, was es beim Stillen mit neuen Zähnen tun muss. Oft lernt es durch Ausprobieren und dem, was darauf folgt. Sobald dein Baby zubeißt, reiß es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehe es nahe an dich heran. Wenn Du es nahe an dich heranziehst, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für deine Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn Du es von der Brust wegreißt. Es gibt einige Tipps, wie man einem „bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne (oder vorher eben den Gaumen) einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereithält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Sie beißt auf keinen Fall aus böser Absicht, sondern weil sie probiert, was diese Dinger in ihrem Mund mit dir machen. Eigentlich gehen da fast alle Stillkinder "durch" und es vergeht in der Regel auch ganz schnell wieder... Ich könnte mir vorstellen, dass dir der Besuch einer Stillgruppe gut tun könnte, denn dort findest du Frauen, die ganz ähnliche Fragen haben wie du, oder schon Antworten darauf gefunden haben. Kompetente Unterstützung und der Austausch von Mutter zu Mutter sind unendlich wertvoll, wenn wir die neue Erfahrung des Mutterseins machen. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi


CSEMMARHOLD

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Du redest mir von der Seele..... wir haben genau das selbe, ich muss mind. 4 mal in der Nacht stillen, obwohl es Abends ein Fläschchen gibt, dass auch ausgetrunken wird :( :( :( lg


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