Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Arbeiten und Stillen

Frage: Arbeiten und Stillen

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Liebe Frau Welter, meine Freundin hat eine Tochter bekommen, die im Januar ca. 3 Monate alt sein wird. Nun möchte sie eben ab Januar auch einmal die Woche arbeiten gehen. Meine Freundin möchte dann mit Brei anfangen. Ich habe ihr allerdings geraten, bis zum sechsten Monat zu warten und nach Möglichkeit abzupumpen. Das Baby verweigert allerdings die Flasche. Könnten Sie Ihr ein paar wichtige Ratschläge geben (z.B. wie sie die Milch am besten abpumpt, aufbewahrt; bei welcher Temperatur und wie sie das Baby an die Flasche gewöhnen könnte.).


Biggi Welter

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? Liebe Nija, Brei mit drei Monaten ist wirklich kaum empfehlenswert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Stillkind die Flasche verweigert. Viele Stillkinder lehnen die Flasche zunächst ab, weil sie nicht wissen, was sie damit anfangen sollen. Die Techniken beim Trinken der Brust bzw. der Flasche unterscheiden sich völlig voneinander. Das Baby empfindet den Flaschensauger wahrscheinlich als etwas Befremdliches, dem es nichts abgewinnen kann. Manche Kinder nehmen die Flasche auch einige Zeit an und verweigern sie dann. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung (mit einem ganz normalen Becher nicht einem Trinklernbecher) ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche. Ihre Freundin kann sich einmal von einer Stillberaterin in der Nähe die Becherfütterung zeigen lassen (dabei wird aber keine Trinklernflasche und auch keine Schnabeltasse verwendet). Das könnte eine schnelle und einfach Lösung eures Problems sein. Wenn Sie mir Wohnort mit Postleitzahl angeben suche ich gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Kollegin kann sie dann auch gleich persönlich und direkt zu allen Fragen des Abpumpens beraten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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