Annemily
Liebe Bibbi Ich habe links einen Abszess, dazu kurz die Vorgeschichte: erst Milchstau, dieser brachte ich praktisch weg mit Lymphdrainage, bis auf kleine Verhärtung direkt unter Brustwarze, dann ging Therapeutin aber in die Ferien und aus kleiner Verhärtung wurde ein riesen Ei. Nach 2 Tagen konnte ich nicht mehr stillen, alles war total hart und nichts kam mehr raus. FÄ gab Antibiotika nach 3 Tagen erste Punktion, zwei weitere folgten. Antibiotika nach zwei Wochen abgesetzt. Anstatt das Abszess ausheilte wurde er nach 4 Tagen wieder grösser. Wurde überwiesen zu Brustspezialistin, die meinte nur ob ich Geduld habe, der Abszess gehe vermutlich auf. Wieder Antibiotika. Nach einer Woche ging der Abszess auf und ich wurde überwiesen an Wundberatung im Krankenhaus. Nun spüle ich seit 10 Tagen den Abszess zweimal täglich und lege jedes mal eine frische Drainage. Die Antibiotika habe ich nach 12 Tagen abgesetzt. Nehme zur Zeit keine Medikamente. Nun meine Fragen: Wie lange dauert es bis Wunde ausgeheilt? Ich spüle seit 10 Tagen und komme immer noch 5cm in die Brust hinein. Hat da jemand eine Erfahrung wie die Heilung abläuft? Ich stille rechts normal weiter. Ist das ein Nachteil für die Abheilung links? Beim spülen kommt manchmal ein wenig Milch. Funktionieren die Brüste wirklich unabhängig? Oder rege ich links die Milchproduktion an, wenn ich rechts stille? Soll ich wieder Anfangen mit Stillen links? Habe aber bereits eine 5 wöchige Pause, es kommt praktisch nichts und habe natürlich null Lust noch mal einen Abszess zu bekommen, sollte ich nochmals anregen. Nun habe ich aber noch als Antwort bekommen, die Drüsengänge seien vom Abszess zerstört, ist das immer so oder nur wenn operiert wird? Ist dies ein irreparablerer „Schaden“? Sollte ich noch weitere Kinder haben, sollte ich dann auch nicht links stillen? Und als letzte Frage; die Brüste sind inzwischen ungleich gross, bleibt das so nach dem Abstillen? Ich danke dir für deine Antworten und Tipps!
Liebe Annemily, aus der Ferne kann ich nicht viel dazu sagen und Du brauchst dringend Hilfe vor Ort. Ich zitiere zunächst aus „Stillen bei Erkrankung der Mutter aus frauenärztlicher Sicht" von Dr. Michael Scheele, IBCLC in „Stillen und Muttermilchernährung Grundlagen, Erfahrungen und Empfehlungen" Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: „Weder bei der Mastitis noch bei einem Abszess muss der Frau zum Abstillen geraten werden, wie dies leider heute noch überwiegend geschieht. Bei der Mastitis führt dies, wenn die Frauen nicht sorgfältig über das Vorgehen instruiert werden, sogar zur Verschlimmerung der Situation! Wenn immer möglich, sollten die Frauen auch in dieser schwierigen und belastenden Situation beim Weiterstillen unterstützt und dazu motiviert werden. Andererseits haben viele Frauen bis zur Entwicklung eines Mammaabszesses einen längeren Leidensweg hinter sich, der den dringenden Wunsch nach Abstillen verständlich macht. Dieser sollte in einer einfühlsamen Beratung auch akzeptiert werden. Keinesfalls sollte eine Frau in dieser Situation zum Weiterstillen gedrängt werden! Die Sorge, dass das Kind „Eiter trinkt", ist unbegründet, da der Eiter im Abszess keine Verbindung zu den Milchkanälchen hat. Sonst wäre der Abszess ja nicht vorhanden, da er über die Milchkanälchen drainiert würde. Da das Entleeren der Brust bei der Mastitis und beim Mammaabszess ein wichtiger Teil der Therapie ist und durch das Saugen des Kindes am besten bewerkstelligt wird, unterstützt das Weiterstillen die Therapie in optimaler Weise! Hierfür ist es wichtig, dass zur Abszessinzision kein Mamillenrandschnitt durchgeführt wird. Aus der Abszessinzision kann sich noch etwa drei Wochen lang Milch entleeren. Die Wunde sollte immer gut trocken gehalten werden. Die Sorge, aufgrund des ständigen Flüssigkeitsaustritts aus der Wunde könne sich eine Fistel bilden, ist unbegründet und entspricht nicht der Erfahrung! Wenn das Anlegen des Kindes auf der erkrankten Seite unangenehm ist, kann das Kind auf jeden Fall an der gesunden Seite weitergestillt werden. Die erkrankte Seite wird dann vorübergehend durch Pumpen oder manuell entleert. Es wäre sicherlich sinnvoll, wenn der Arzt Dir ein Rezept für Lymphdrainagen verordnen würde, damit sich die Gewebeflüssigkeit nicht so staut. Es kann eine Weile dauern, bis sich alles wieder eingespielt hat und es ist wichtig, dass Du wirklich gut betreut wirst in der nächsten Zeit, da die Brust noch sehr empfindlich reagieren kann. Bitte schau doch, dass Du Kontakt zu einer wirklich erfahrenen Kollegin vor Ort bekommst, die Dir helfen kann und auch etwas zeigen kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche Dir sehr, dass Du schnell Hilfe findest! Der Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten ist nur ein kosmetisches Problem und gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Herzlichen Gruß Biggi
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