Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist inzwischen fast 9 Monate alt. Wie lang ich eigentlich Stillen wollte, darüber habe ich nie nachgedacht. Ich weiß nur, dass dies für mich mehr als selbstverständlich war. Leider war von Anfang an nichts selbstverständlich (wir haben 10 Wochen gebraucht bis es geklappt hat). Ab dem 7. Monat habe ich die Breie eingeführt. Den GOB allerdings vormittags wegen der "Milchökonomie", nachdem er nachts bis 3 x kommt. Nachdem ich jedesmal (inzwischen unbeabsichtigt) gebissen werde (bin deshalb ganz verkrampft und mir macht es keinen "Spaß" mehr) und für ihn einerseits alles Andere auch viel interessanter ist als das "Rumgestille" (meine Nase, Haare, Brille, ...) - ich mich jedesmal total ärgere- möchte ich gerne aufhören. Das Problem: er nimmt keine Flasche und ihm schmeckt keine Kunstnahrung. Ab dem 10. Monat sind ja 2 Zwischenmahlzeiten angesagt, es würde also wieder eine Stillmahlzeit wegfallen, ich weiß aber nicht was ich ihm da anstelle geben soll. Er nimmt nichts was irgendwie "gröber" ist, d.h. es muss alles ganz klar püriert sein (ihn würgt es sonst fürchterlich) mehr als 1 Glas mit 190 g (ab 8. Monat sind ja eigentlich die 220g-Gläser dran) sind nie drinnen, außerdem klappt das mit dem Trinken von 200ml auch nicht (max. 50 ml). Bis zum Abend reicht ihm sein Mittagessen aber nur manchmal wirklich. Andererseits mag er seinen Abendbrei nicht so gern und trinkt dann lieber Milch nach 3-4 Stunden, verweigere ich, schreit er schon mal 1,5 Stunden durch (noch länger haben wir ihn nicht versucht abzulenken bzw. zu beruhigen). Was mache ich nur? Kann ich auch schon jetzt nachts nichts mehr geben oder ist das einfach zu lang bis morgens (12 Stunden)? Danke für eine Antwort. Mausi
Kristina Wrede
Liebe Mausi, oh je, es klingt wirklich so, als wäre eure Stillbeziehung nicht die alllereinfachste. Da ist es nachvollziehbar, dass du gern ein Ende sehen möchtest. Gleichzeitig ist dein Kleiner anscheinend noch recht weit davon entfernt, ohne die Milch klar zu kommen. (Das Würgen ist ein Zeichen dafür, dass er noch nicht reif genug ist für Beikost). Es ist auch gar nicht so ungewöhnlich, dass ein Baby mit 9 Monaten nur sehr zögerlich isst, die Beikost soll ja im 2. Lebenshalbjahr eher den Organismus ganz allmählich auf anderes als Muttermilch einstimmen, als dass sie wirklich der Grundbaustein der Ernährung des Babys wäre... Ich sehe nun also 2 Alternativen: 1) Du versuchst es ganz geduldig weiter und weiter mit der Flasche und Pre-Milch. Es kann sein, dass dein Baby die Flasche verweigert, weil es nichts damit anfangen kann. Die Trinktechnik unterscheidet sich enorm vom Trinken aus der Brust! Darum hier ein paar Tipps, wie ein Baby die Flasche leichter nimmt: Viele Stillkinder verweigern die Flasche und zwar erstens, weil sie mit dem ungewohnten Gefühl des künstlichen Saugers nichts anfangen können und zweitens weil sie nicht wissen, wie sie aus einer Flasche trinken müssen, denn die Technik zwischen Sauger und Brust unterscheidet sich ganz erheblich. Ein Baby muss erst lernen, was es mit dem Sauger tun soll und mit welcher Technik es aus der Flasche trinken muss. Dazu kommt, dass es sich denkt "Was soll ich denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". Daher funktioniert es oft besser, wenn nicht die Mutter die Flasche gibt, sondern der Vater, die Oma, ein Babysitter usw. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Und wenn es gar nicht klappt, dann tut's meist auch eine Schnabeltasse. Nur sollte auch das Saugbedürfnis des Babys irgendwie befriedigt werden, dass ganz wichtig ist für seine Entwicklung. Da wird dann wohl schon ein Schnuller herhalten müssen. 2) Du probierst es noch ein wenig länger mit dem Stillen. Was das Beißen betrifft: Wenn ein Kind Zähne bekommt, dann muss es sich zunächst selbst erst einmal an die "neuen Dinger" in seinem Mund gewöhnen und es muss in manchen Fällen erst lernen, wie es an der Brust trinken kann, ohne dass es diese neuen Zähne in die Brust der Mutter "eingräbt". Bei einem beißenden Baby haben sich sich die folgenden Strategien bewährt: - das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen sobald es seine Zähne in deine Brust drückt, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. - etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. - das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. - statt das Kind wegzuziehen, es erst Recht in Richtung Brust zu ziehen, dadurch lässt es von allein die Brustwarze los, statt sich dort "festzubeißen" - einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. - mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Was nun die Mengenangaben betrifft: Der Magen eines Babys ist so groß wie seine geschlossene Faust. Natürlich ist er dehnbar, aber trotzdem: Wenn du seine Faust mit einem Gläschen vergleichst, dann merkst du schnell dass die "Empfehlungen" mehr dem Hersteller dienen als dem Baby. Ein so kleiner Mensch ist nicht dafür ausgelegt, soch riesige Mahlzeiten zu sich zu nehmen, sondern häufige kleine Portionen. So unschön das für dich klingen mag: Ich kann mir vorstellen, dass es bei euch viel entspannter läuft, wenn du ihn wirklich wieder bzw. weiter nach seinem Bedarf anlegst. Was auch bedeutet, dass du eine Stillmahlzeit abbrichst, wenn er zu zappelig wird. Aber auch, dass er vielleicht doch nachts wieder trinken darf (da könnte er sich das holen, was ihm tagsüber aufgrund der ach so spannenden Umgebung entgehen könnte)... Allmählich wird er dann von allein mehr essen, und vertraue ruhig darauf, dass er ganz genau (viel besser als Herr Hipp) weiß, wie viel er tatsächlich benötigt, und weniger stillen. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Vielen Dank liebe Kristina, wir hatten schon mal eine Zwiemilchernährung bis zu unserem kleinen "Unfall" (hatte einen Pfirsich gegessen, er Brust verweigert, ich abgepumpt mit Flasche gefüttert - ging sehr schleppend hat aber schon einen halben Tag nichts getrunken, hat davon ein sehr sehr wundes Fidi bekommen) Seit dem geht mit Flasche nichts mehr. Er kaut drauf rum ebenso auf dem Schnulli; betrachtet ihn eher als lustiges Spielzeug. Und damit habe ich echt das Problem sein Saugbedürfnis zu befriedigen. Weiter als 6 Monate zu stillen ging auch nicht mehr, weil ich schon 8 mal mind. pro Tag gestillt habe und er einfach nicht satt geworden ist (habe keine übermäßige Milch, muss immer mit Tee "ankurbeln" bzw. habe einen Fresssack). Wie muss ich mir denn so einen Tag mit 3 mal Beikost und Stillen nach Bedarf vorstellen? Kannst du mir ein Tagesablauf-Beispiel sagen? Ich habe nämlich tagsüber irgendwo ein Zeitproblem alle Mahlzeiten plus Trinken dazwischen unter einen Hut zu bringen. Jetzt isst er z.B. weiter, wenn ich ihm ein Spielzeug gebe, er quasi abgelenkt ist, bis er den Mund nicht mehr aufmacht bzw. schiebe ein paar Löffel Obstmus ein und das hält dann ca. 2,5 bis 4 h. (Also unser heutiger Tag: 0.30 Milch, 5.30 Milch, 9.30 GOB, 1.30 GFBrei, 16.00 Milch, 7.30 GMBrei wahrscheinlich 23.00 Milch) vG Miriam
Kristina Wrede
Liebe Miriam, ja, das klingt wirklich nach einer eher anstrengenden Stillzeit. Trotzdem hat sich dein Kleiner nicht wirklich ungewöhnlich verhalten, so ein Stillkind hat selten Pausen von mehr als 2 1/2 - 3 Stunden. Ist ja auch verständlich, wenn man bedenkt, dass Muttermilch meist nach ca. 60 Minuten verdaut ist. Du fragst jetzt nach einem möglichen Tagesablauf: Im Prinzip ist das einzige, was "fest" steht, die Beikost-Mahlzeiten. Davor, danach und zwischendurch kann gestillt werden, wann immer dein Kleiner es möchte. Das kann mal jede Stunde 5 Minuten lang sein, oder nach 2 Stunden und dann etwas länger. Erfahrungsgemäß sind es meist mehrere, dafür eher kleinere Mahlzeiten. Und es ist gar nicht wichtig, irgend eine Form von "festen Zeiten" zu haben. Natürlich kannst du ihm zu den Mahlzeiten Wasser anbieten, und auch eine Schnabeltasse hat sich oft bewährt, wenn die Kleinen die Flasche nicht mögen und Mutter es für einen Becher noch zu früh hält. Hast du denn viel um die Ohren, so dass es für dich schwer ist, es einfach "laufen" zu lassen? Im Prinzip ist es nämlich wirklich so, dass dein Sohnemann ganz von allein ganz gut weiß, was er braucht und wann. Und er weiß natürlich nichts davon, dass es Bücher oder kluge Menschen gibt, die meinen, dass das einen spezifischen Rhythmus braucht, um ok zu sein. Ich hoffe, meine Antwort hilft dir... Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Liebe Kristina, ja vielen Dank, das hilft mir schon weiter. Nämlich das dieses Unregelmäßige und Unstetige wohl normal ist. Es ist eben schwer alles richtig machen zu wollen und von nichts eine Ahnung zu haben. Im Prinzip bin ich eine stolze Mama und eine frustrierte Hausfrau, die urlaubsreif ist, sich mit dem Rosenkrieg meiner Eltern und einer gelangweilten Swiemu rumärgert. Ich werde in einem viertel Jahr wieder zum Arbeiten gehen und da macht man sich halt so seine Gedanken. Überall steht, dass man pro Monat eine Stillmahlzeit ersetzen soll und bei der vierten auf Zwischenmahlzeit umsteigen soll, aber was ist eine Zwischenmahlzeit, die klar püriert ist und keinen Zucker enthält :-( Heute ist mein Sohn schon 21.30 wieder gekommen und ich habe heute nicht allzuviel Milch - bin nicht so richtig zum Essen gekommen - das wird bestimmt wieder eine Nacht werden... also lG von Miriam
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