Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist 10 Wochen alt und ich überlege ab der 12. Woche langsam abzustillen. Ist es egoistisch zu sagen, ich möchte meinen Körper für mich zurück oder das füttern mal jemand anderen abzugeben (z.B. dem Papa) oder soll ich auf "Zwiemilchernährung umsteigen, um auch mal eine Auszeit zu haben!?
Kristina Wrede
Liebe Engelchen1505, zunächst einmal zu dem, was das Stillen betrifft: Es ist allemal besser, auf Zwiemilchernährung umzustellen als ein so kleines Baby abzustillen, ohne dass es WIRKLICH notwendig wäre. Dafür ist Muttermilch zu kostbar, und künstliche Milch ist ein Ersatz der noch lange nicht an den "Goldstandard" herankommt. Und Stillen ist eben auch viel mehr als eine reine Frage der Ernährung... Nun wirst du sagen: Das Abstillen ist notwendig, denn du vermisst deinen Freiraum und es belastet dich sehr, dass deine Kleine so sehr von dir abhängt. Damit stehst du nicht alleine da, viele von uns Müttern haben (wenigstens irgend wann einmal das gleiche gefühlt). Doch so ist das nun mal: Unsere Kinder brauchen uns. Nach 10 Wochen steht ihr immer noch quasi am Anfang, und glaub mir, die anstrengende Zeit geht schneller vorbei, als man glauben mag. Dein Kind braucht dich, daran lässt sich nichts ändern, und das hat seinen guten Grund: Es reagiert auf dich anders als auf alle anderen Menschen auf der Welt, das haben Mutter-Kind-Beobachtungen von Stern (1985, 1991) klar gezeigt. Verläuft diese erste ganz besondere Beziehung störungsfrei, so befriedigt der Säugling sein erstes elementares Bedürfnis: Willkommen sein, angenommen sein, dazu gehören. Damit die Mutter dies auch leisten kann, schüttet ihr Körper einen Hormoncocktail aus, der ihr das liebevolle Umsorgen nicht als stressvolle Belastung erscheinen lässt - vorausgesetzt, sie wird von anderen Pflichten entlastet und führ sich selbst in gewisser Weise bemuttert und beschützt. Mein "Lieblingspsychologe" S.K.D. Sulz schreibt in seinem psychologischen Lesebuch über menschliche Überlebensformen und individuelle Entwicklungschancen "Als Sisyphus seinen Stein losließ. Oder: Verlieben ist verrückt!" (CIP-Medien 1999), dass oftmals Eltern jedoch selbst noch so bedürftig sind, dass sie sich nicht auf die ihnen innewohnenden Mutter- und Vatergefühle besinnen können. Das kommt gar nicht so selten vor, und wer sich dessen bewusst wird, der hat genau dadurch die Chance, selbst Heilung zu finden. Dies war nun nicht als "Predigt" gedacht, denn das, was du fühlst, ist in unserer Generation nicht selten. Doch bevor du an dein Kind weitergibst, worunter du selbst leidest, kannst du überlegen, in dich hinein horchen, was dich wirklich belastet: Unterstützt dich dein Mann nicht gut genug, setzt dich eine Oma unter Druck, weil der Haushalt nicht mehr flutscht, hast du Angst, nie wieder die Figur zu haben wir vor der Schwangerschaft...? Fehlen dir Freiräume, auch mal abschalten zu können? Es lassen sich durchaus Wege finden, ohne abzustillen. Der Papa kann mit Baby im Tragetuch Spaziergänge unternehmen, wenn er so etwas gern macht, oder legt sich mit ihr ins Bett für den Mittagsschlaf am Wochenende, während du dich einfach nur mal in die Sonne legst, oder laufen gehst, oder in die Sauna... Liebe und verständnisvolle Grüße, Kristina
Mitglied inaktiv
Ich möchte auch noch kurz was dazuschreiben: Mein Sohn ist jetzt 6Monate alt und ich habe ihn bisher voll gestillt. Ich kann nur sagen, es ist ein herrliches Gefühl ganz genau zu wissen, was mein Kind braucht und zu sehen, dass es eigentlich den ganzen Tag nicht ein einziges Mal weint, weil es gar nicht notwendig ist....Diese tiefe Verbundenheit kann sich mMn nur entwickeln, wenn ich mich auf mein Kind einlasse und es akzeptiere, dass es ohne mich hilflos ist. Die Zeit vergeht so schnell - Stillen ist schon in unseren Alltag integriert wie Essen, Trinken, Schlafen...und man bekommt definitiv mehr vom Kind zurück als man in dieser Zeit gibt (auch wenn es natürlich zu Stresszeiten ganz schön kraftraubend sein)! Alles Gute!
Ähnliche Fragen
Guten Tag Frau Welter, ich wende mich an Sie, da ich Sie um Tipps für das Abstillen bitten wollte. Ich habe leider während der Stillzeit bereits 4 Zahnfüllungen erneuert bekommen und die alten verschluckt. Auch nächste Woche steht wieder eine Erneuerung an. Ich denke, dass das auf Dauer sicher die Qualität meiner Muttermilch beeinflusst und ...
Hallo Biggi! Mein Zwerg ist jetzt 3 Jahre und 8 Monate. Nun ist es so, er hat ein schlechtes Immunsystem und viele Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Leider hat er wohl viele dieser schlachten Antikörper durchs Stillen mitbekommen. Ich habe auch ein paar Unverträglichkeiten. Wir halten uns jetzt strikt an den Essensplan und lassen alles weg. ...
Hallo Frau Welter, ich habe folgendes "Problem": und zwar stille ich meine 11 Monate alte Tochter nur noch nachts. Tagsüber isst sie gut Brei. Feste Nahrung mag sie noch nicht. Sie trinkt recht wenig, aber sie bekommt ja Flüssigkeit über den Brei und vor allem nachts. Denn da wird sie mindestens alle 2 Stunden wach und schläft dann nur mit der ...
Hallo, vor ungefähr zwei Wochen hab ich schonmal geschrieben . Mir wurde geraten, aus guten Gründen, komplett abzustillen und zwar von heute auf morgen. Ich hab das auch gemacht und es lief auch total gut. Ich kann jetzt nachts auch endlich mehrere Stunden am Stück schlafen. Nur bin ich völlig außer Gefecht... 🥴 Ich bin müde, müde, müde. ...
Guten Tag, Mein Sohn ist 6 Monate alt, wird voll gestillt (abgesehen vom Mittagsbrei seit kurzem) und nutzt keinen Schnuller. Ich muss nun aus gesundheitlichen Gründen abstillen. Ich weiß einfach nicht, wie wir das schaffen sollen. Er verweigert jede Flasche. Wir haben diverse Hersteller und unterschiedlichste Sauger probiert. Auch haben ...
Hallo Biggi, Ich bin aktuell in der 8. Ssw und habe eine 2 jährige Tochter die noch gestillt wird. Da ich seit 2 Wochen extreme Schmerzen habe, wollte ich sie langsam abstillen. Leider klappt das überhaupt nicht. Heute nacht konnte ich nicht vor Schmerzen gar nicht mehr stillen und habe es ihr versucht zu erklären. Nach viel Tränen und kus ...
Hallo Biggi, mein Kind ist 15 Monate und stillt wenn überhaupt tagsüber noch einmal zum Mittagsschlaf. Nachts nach Bedarf wenn es wach wird. Eigentlich wollten wir einfach weiter stillen bis es irgendwann nicht mehr mag. Allerdings bin ich erneut schwanger in der 14 Woche und das Stillen tut mir seit einer Weile so sehr weh. Die Nippel sind ...
Hallo, ich möchte gerne abstillen und dabei abpumpen. Mein Kind soll also erst Muttermilch über die Flasche erhalten und dann noch Pre dazu. Wie viel ml kann ich dabei geben? Kann man sich bei der gesamten Trinkmenge an dem orientieren, was auf der Verpackung steht? Wenn er zB 100ml Muttermilch bekommen hat noch 100ml Pre dazu, wenn auf der Pa ...
Hallo, ich habe es bei meinem Sohn jetzt so gemacht: ca 90 bis 95 ml abgepumpte Muttermilch und danach noch 100 ml Pre. Er hat alles restlos ausgetrunken. Bei dem letzten Stück hat man schon gemerkt dass er etwas wegdusselt, ein Anzeichen für mich für Sättigung. Trotzdem hat er alles ausgetrunken. Meine Sorge ist, dass er jetzt an der Flasche s ...
Hallo ich stille meinen Sohn (14 Monate) mittlerweile ausschließlich zum Einschlafen und in Nacht. Ich habe versucht ihn abends und mittags zum Einschlafen nicht mehr zu stillen und der Papa hat das zu Bett gehen übernommen. Nun klappt dies ganz gut - zu Mittag schläft der Kleine bei Papa ein und dann ca. 1,5 Stunden durch. Am Abend schläft er ...
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu