Mitglied inaktiv
Hallo, Ich hab bald 6 Monate gestillt und möchte/muß dannach auf Brei und/oder Fläschchen umstellen. Aus versch. Gründen habe ich leider nicht soviel Zeit wie ich es gerne hätte, sondern max 2 Monate. Mein Problem ist jetzt, daß ich wohl erst mal die Stillmahlzeiten durch Fläschchenmahlzeiten ersetzen muß bevor ich mit Brei oder so anfange, oder? Das Kind muß sich doch sicher erst an eine Flasche gewöhnen? Kann ich gleich eine ganze Mahlzeit als Flaschenmahlzeit ersetzen? Ist da auch jeweils eine Woche Anbstand sinnvoll, bevor man eine um die andere Stillmahlzeit durch eine Flaschenmahlzeit ersetzt? Oder kann man das in kürzeren Abständen machen, ist ja immer die gleiche Nahrung und nicht versch. Gemüsesorten oder so? Gibt es Tips, daß das Kind die Flasche nimmt? Kann ich gleichzeitig morgens eine Mahlzeit durch die Flasche ersetzen und mittags z. B. schon ein paar Löffel Brei geben? Und anschließen noch Flasche oder dann stillen?? Fange ich mit Pre-Nahrung oder 1er-Nahrung an? Oder nutze ich evtl. beides?? Falls das Kind zwischendurch Hunger hat? Fragen über Fragen, aber ich hoffe, daß Ihr mir weiterhelfen könnt Liebe Grüße Maela
Kristina Wrede
Liebe Maela, das sind ja doch viele Frage in einer... ich probiere es mal, sie nach und nach zu beantworten: 1. Ein Baby ist meist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt), • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein). 2. Dein Baby ist knapp 6 Monate alt und du planst, es zum 8. Monat abgestillt zu haben. Du hast also etwa 2 Monate dazu Zeit und wirst wahrscheinlich auf Flasche und Beikost abstillen. Du weißt, dass es auch möglich ist, trotz Abwesenheit der Mutter oder medikamentöser Therapie, statt ganz abzustillen auf nur teilweises Stillen umzustellen (so dass z.B. in der Nacht und morgens früh noch gestillt wird, und tagsüber dein Baby Flasche bzw. Brei bekommt). Dies hat viele Vorteile: Dein Kleines erhält weiterhin die beste Nahrung, die die Natur für ein Baby vorgesehen hat: Muttermilch, und es bekommt viel Körperkontakt mit Mami, der ihm insbesondere darum gut tun wird, wenn es in 2 Monaten nicht nur auf Muttermilch tagsüber sondern vielleicht auch auf Mamas Anwesenheit verzichten müsste. Falls du mehr darüber wissen möchtest, wie sich solch ein teilweises Stillen umsetzen lässt, lass es mich bitte wissen. 3. Zum Abstillen innerhalb von 2 Monaten hilft dir vielleicht dieser "Plan", jedoch gilt zu bedenken: Eine „Gebrauchsanweisung" im wörtlichen Sinn gibt es nicht, nur Tipps und Vorschläge wie vorgegangen werden kann. Dabei gehst du am besten so vor, dass du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst du ausprobieren. Allmählich steigerst du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit man beginnt, bleibt der Mutter überlassen. Nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst du gerade so viel Milch ab oder streichst sie von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst die Brust kühlen. Besprich mit eurer Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung du verwenden solltest. Pre-Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Für das komplette Abstillen solltest du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn du Probleme mit der Brust vermeiden willst, und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Theoretisch kann der Milchbedarf eines Kindes mit acht Monaten vollständig über Milchbrei gedeckt werden. Praktisch hat ein Kind jedoch in den meisten Fällen mindestens bis zum ersten Geburtstag noch ein so hohes Saugbedürfnis, dass die Flasche oft doch noch eingeführt werden sollte, wenn ein Kind deutlich vor dem ersten Geburtstag abgestillt wird. Auch hier muss immer das einzelne Kind beobachtet werden, eine allgemeingültige und unumstößliche Regel gibt es nicht. 4. Zur Einführung von Beikost: Wenn es dann soweit ist, dass dein Baby bereit für die Beikost ist, dann ist es ganz gleich, mit welcher Mahlzeit ihr beginnt, mit der Einschränkung, dass es sinnvoll ist, keine neuen Nahrungsmittel am Abend einzuführen, da dann die Wahrscheinlichkeit, dass eine eventuell auftretende Unverträglichkeit in die Nacht fällt recht groß ist. Das Abwarten, bis dein Kind von sich aus seine Bereitschaft signalisiert hat unter anderem den Vorteil, dass es deutlich seltener zu Unverträglichkeitsreaktionen und anderen Problemen in Zusammenhang mit der festen Nahrung kommt, als bei einer zu frühen Einführung. Sollte es jedoch zu Problemen kommen, dann ist eine Kinderärztin/arzt jederzeit zu sprechen und nicht nur bei den Vorsorgeuntersuchungen. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse-Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide-Obst-Brei erweitert werden kann. Nun hoffe ich, dass ich deine Fragen beantworten konnte. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Danke Kristina, ich werde versuchen, den "Plan" so gut es geht umzusetzen. Ohne Druck für das Kind, enn das soll nicht leiden. Es wird auch nicht von mir getrennt sein oder einer anderen Roßkur ausgesetzt, ich muß aber eine schon lange aufgeschobene medikamentöse Behandlung durchführen und dann darf das Kind die Milch nicht mehr trinken, deshalb das Abstillen bzw. Umgewöhnen des Kindes auf Flasche. Danke Maela
Kristina Wrede
Liebe Maela, ich drück euch die Daumen! Du bist sicher, dass die Therapie mit dem Stillen nicht zu vereinbaren ist? Hat dein Arzt sich bei der Embryotox in Berlin beraten lassen? Die kennen oft Alternativen, so dass nicht abgestillt werden muss.. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Also, ich kann nicht gleichzeitig z. B. morgens eine Mahlzeit durch Flaschenmilch ersetzen und nachmittags schon ein paar Löffelchen Brei geben? Ich denke, sie ist reif für Brei. Maela
Mitglied inaktiv
Ja, es geht um Cortisongaben und so.............Hauterkrankung.
Kristina Wrede
Liebe Maela, du kannst es schon probieren, wenn du magst. Wichtig ist, dass es nicht zu schnell geht - der kleine Magen-Darm Trakt muss sich ja erst einmal daran gewöhnen, dass es nun andere Kost gibt. Lieben Gruß, Kristina
Kristina Wrede
Bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Dein Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030-30308-111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Lieben Gruß, Kristina
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