Mitglied inaktiv
Hallo Biggi Ich habe mehrere Fragen zum Abstillen: Mein kleiner Sohn Emil ist jetzt 17 Wochen alt und ab 01.04 muss er für drei Tage in die KIGa. Bis dahin muss ich abstillen. Nun meine Fragen: 1) Mein Kinderarzt will dass ich ab nächster Woce anfange mit Mittagsbrei (dann ist Emil 4 Monate alt) Ist das nicht zu früh? 2.) Wann müsste ich spätestens anfangen mit abstillen, damit ich im April arbeiten gehen kann? Und wie geht das dann mit der Nahrungsumstellung? Gibt es dazu irgendwelche Bücher oder so? 3.) Klein Emil nimmt keinen Nuckel, auch nicht die einer Flasche. SOmit weiß ich gar nicht, wie ich ihm Flaschenahrung geben soll? 4) Emil schläft abends nur an der Brust beim stillen ein. Sonst gar nicht? Wie kann ich dort die Kurve bekommen, wenn ich nicht mehr stille? Oder wie kann ich es jetzt schon probieren? Kuscheltier und Tuch gehen auch nicht. Hoffentlich kannst Du mir hier weiterhelfen: Liebe Grüße Marlen
Liebe Marlen, das Thema "ab vier Monate oder ab sechs Monate" ist eine zwischen Ernährungsexperten und Säuglingsnahrungsindustrie heiß diskutiertes Thema und der Markt für Säuglingsnahrung ist ein mindestens so heiß umkämpfter Markt mit großen Verdienstmöglichkeiten, die um so größer sind, je weniger bzw. kürzer die Kinder gestillt werden. Für den Organismus des Babys ist es besser, wenn es erst ab sechs Monaten etwas anderes als Milchnahrung bekommt, erst dann sind Darm und Nieren so weit ausgereift, dass das Kind andere Nahrung bekommen soll. Eine zu frühe Einführung der Beikost kann Darm und Nieren des Kindes überlasten und erhöht das Allergierisiko. Mit vier Monaten "kann" ein Kind Beikost bekommen und nicht jedes Kind wird (sofort) mit Problemen reagieren, aber leider sind nicht alle Probleme, die sich aus zu früher Einführung von Beikost ergeben sofort erkennbar. Es gibt Studien, die Zusammenhänge zwischen zu früher Einführung von Beikost und im Erwachsenenalter auftretenden Stoffwechselerkrankungen zeigen, das merkt man dann natürlich noch nicht mit vier oder fünf Monaten. Es gibt überhaupt eine Menge von Studien, die die gesundheitlichen Vorteile für das Kind belegen, wenn es das erste halbe Jahr ausschließlich gestillt wird. Bereits 1994 gab es eine Veröffentlichung von G. van Oost und M. Kersting mit dem Titel "Drei Jahrzehnte Beikost für Säuglinge in Deutschland. Pädiatrische Empfehlungen, industrielles Angebot und Praxis der Mütter" in der festgestellt wurde: "Im Vergleich mit den kinderärztlichen Empfehlungen bieten die Hersteller eine unnötig große Vielfalt von Beikostprodukten zu unnötig früh deklarierten Einssatzzeitpunkten an". Sicher eine gute Hilfe bei der Überlegung ist immer "Was hat derjenige davon, der die Empfehlung abgibt". WHO (Weltgesundheitsorganisation) oder AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) haben keinerlei Profit davon, dass sie empfehlen mit der Beikost bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat zu warten. Zwei Monate früher Beikost bedeutet jedoch eine erhebliche Umsatzsteigerung für die entsprechenden Hersteller. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Hast Du schon einmal daran gedacht, dass Du deine Berufstätigkeit und das Stillem miteinander kombinieren kannst? Viele Mütter glauben fälschlicherweise, dass sich Stillen und Berufstätigkeit nicht vereinbaren lassen und stillen nur aus diesem Grund ab. Häufig ist es aber ganz gut möglich zumindest ein oder zwei Mahlzeiten weiterhin zu stillen, selbst bei ganztägiger Berufstätigkeit. Auf diese Weise gewinnst Du Zeit zum Abstillen und sowohl Du als auch Emil profitieren von einer längeren Stillzeit. Ich möchte dich zu nichts drängen, aber ich habe schon mehrmals erlebt, dass Mütter, die bald wieder arbeiten mussten, an die Möglichkeit teilweise weiter zu stillen gar nicht gedacht haben. Du könntest also ruhig voll weiterstillen, bis dein Kind bereit ist für Beikost und dann eben nur noch, wenn Du zu Hause bist oder frei hast. Dein Kind dann während deiner Abwesenheit dann Beikost, Fertigmilch oder aber auch abgepumpte Milch bekommen. Diese muss dann auch nicht aus der Flasche gegeben werden, sondern kann mit einem Becher angeboten werden. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung so genannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du noch die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Wenn dein Baby ein wenig älter ist, klappt es sicherlich leichter und wenn Du abstillen möchtest, wird sich ein anderer Weg finden, dein Kind zu beruhigen. Hab ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und lass dein Baby Baby sein. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Marlen, warum mšchtest du denn ganz abstillen? Es ist doch auch teistillen mšglich. Zumal dein Sohn die Brust ja auch "liebt" ;-) Wenn dir das Stillen liegt, wŸrde ich ihn 5-6 Monate ausschlie§lich stillen und danach fŸr die Zeit im KiGa eine Milchflasche einfŸhren. Dass kannst du ja jetzt auch schon machen mit Muttermilch, oder wenn du nicht pumpen willst mit Fertigmilch. Nur weil die Mutter arbeiten oder das Kind in den Kindergarten geht, ist das noch lange kein Grund zum Abstillen. Sowiso finde ich die RatschlŠge der €rzte mehr als bedenklich. So frŸh wŸrde ich kein Kind zufŸttern beginnen. Aber wie sagt man so schšn, schlachte nie die Kuh die dir Milch gibt. LG Tina
Mitglied inaktiv
Hallo Tina Ich würde ja gern abpumpen, aber momentan hängt Emil jede Stunde an der Brust (tagsüber), da wüsste ich gar nicht, wann ich mal was abpumpen soll. Ausserdem habe ich keine gute Milchpumpe. Kannst Du mir da was empfehlen? Dann habe ich immer noch das Flaschennuckelproblem. Emil geht an keinen Nuckel. Wir haben schon alle Flaschensauger durch. Alles endet mit Nahrungsverweigerung und großem Geschrei. Marlen
Mitglied inaktiv
Hallo, du kannst dir in guten Apotheken verschiedene Pumpen leihen. Ich persönlich schwöre auf die Avent Isis. Nicht zu teuer und klappt ganz gut. Ichbin beim ersten Kind auch schon nach 8 Wochen arbeiten gegangen. Sie hat dann abgepumpte Mumi bekommen und später als der Vorrat nicht mehr reichte zusätzlich Beba. Ganz abstillen würde ich nur wenn das Kind es dann von sich aus tut und mit der Wechselei nicht klar kommt. Und wenn es mit Nuckeln nicht klappt versuch doch mal einen Fütterbecher. Das Kind einer Bekannten ist gleich von der Brust auf Gläser umgestiegen auch für ihre Milch. Viel Glück, Melanie
Mitglied inaktiv
Ich gehe seit heute wieder ganztags arbeiten. Meine Kleine ist 14 Wochen alt. Ich pumpe mit einer medina Lactina Elektric aus der Apotheke geliehen ab. Ich muss zugeben es ist ganz schön stressig. Ich stille früh bevor ich arbeiten gehe und abends. Die restlichen Mahlzeiten erhält sie mit der Flasche, hierbei schwöre ich auf Avent Flaschen mit Sauger 1. Abpumpen versuche ich zeitlich alle 3 h zu legen. Am Wochenende versuche ich meinen Milchvorrat aufzufüllen um die Milch im Tiefkühler aufzubewahren. Ich hoffe es klappt alles so wie wir uns dies vorstellen. Vielleicht gibt es noch andere, die auch Erfahrungen gesammelt haben. Ich bin für Tips auch dankbar. Liebe Grüße
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