Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein Sohn ist 19 Wochen alt und ich stille voll. Nun muß ich leider aus gesundheitlichen Gründen schnellstmöglich abstillen. Möchte meinen Schatz aber trotzdem möglichst schonend umstellen. Sind 7 Tage pro Brustmahlzeit ausreichend ? Ist adaptierte oder teiladaptierte Milch besser ? Habe gelesen das Babys von teiladaptierter Milch leicht dick werden und da wir eh schon einen Wonneproppen(9.200 g) haben, habe ich Sorge das er zu dick wird. Wie lange kann dann die Flasche gegeben werden bis die Beikost kommt ? Sind jetzt viele Fragen geworden, aber da ich mich noch gar nicht damit beschäftigt habe, weil ich eigentlich viel länger stillen wollte, hoffe ich, schnelle Hilfe von Dir zu bekommen. LG Kawi
? Liebe Kawi, es gibt nur ganz selten einen medizinischen Grund, dass eine Frau wirklich abstillen muss (z.B. weil eine Chemotherapie aufgrund einer Tumorerkrankung unerlässlich ist). In der Mehrzahl aller Fälle gibt es Möglichkeiten weiterzustillen und es wird leider einfach von den Ärzten zum Abstillen geraten, obwohl es nicht notwendig ist. Unglücklicherweise ist es beim Thema Medikamenteneinnahme oder Erkrankung der Mutter in der Stillzeit oft so, dass das Medikamentenrisiko überbewertet wird und die Konsequenzen, die ein (plötzliches) Abstillen für das Kind und die Mutter mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Die Risikoinformationen in Beipackzetteln und Einschätzungen in Arzneibüchern sind oft irreführend und geben keine wirkliche Hilfestellung bei der Wahl einer adäquaten Therapie. Es gibt in fast jeder Situation eine Möglichkeit ein Medikament zu finden, das mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Manchmal muss der Arzt etwas suchen, in entsprechender Fachliteratur nachlesen oder auch Erkundigungen einziehen (z.B. beim Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-30686734). Auch Operationen sind in der Stillzeit möglich und verlangen fast nie eine längere Stillpause als die Zeit, die die Mutter in Narkose verbringt. Wenn dir also etwas am Stillen liegt und Du gerne weiterstillen möchtest, dass hole dir in jedem Fall noch eine zweite Meinung einer (hoffentlich stillerfahrenen) Ärztin/Arztes ein. Falls das Abstillen unumgänglich ist, kannst Du wie folgt vorgehen: Ersetze schrittweise eine Stillmahlzeit durch eine Flaschenmahlzeit und wenn möglich lass dir dazu mindestens eine Woche Zeit. Nach einer Woche kannst Du die nächste Stillmahlzeit angehen. Gleichzeitig solltest Du, sobald sich Deine Brust voll anfühlt, soviel Milch ausstreichen oder abpumpen, bis Du kein Spannungsgefühl mehr verspürst und kannst die Brust kühlen. Denke daran, dass das Baby wahrscheinlich nicht ebenso oft eine Flasche braucht, wie es gestillt wurde. Die Zahl der Flaschenfütterungen wird letztlich geringer sein als die Zahl der Stillmahlzeiten. Möglicherweise ist es anfangs besser, wenn jemand anderes das Flaschegeben übernimmt Angesichts möglicher Risiken für die Mutter sollten beim Abstillen physikalischen Maßnahmen wie Kühlung (Quark- oder Eiswickel) den Vorzug gegenüber Ergotaminpräparaten erhalten. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat aufgrund der mütterlichen Risiken die Zulassung für Bromocriptin („Pravidel") zum Abstillen zurückgezogen (Herings et al., 1995). Da Kochsalz Flüssigkeit im Körper bindet, kann es vorteilhaft sein, die Salzaufnahme zu reduzieren, bis das Spannungsgefühl nachgelassen hat. Du kannst entsprechend Deinem Durst trinken. Dein Baby (und wohl auch Du) wird den Verlust des Stillens als schmerzlich empfinden. Versuche ihm möglichst viel Aufmerksamkeit zu geben und halte soviel Körperkontakt wie nur möglich. Bedenke auch, dass ein Baby in diesem Alter noch ein hohes Saugbedürfnis hat und biete ihm daher Ersatz (z.B. durch einen Beruhigungssauger oder Deinen Finger an). Auch ein mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährtes Baby sollte erst mit etwa einem halben Jahr Beikost erhalten. Als Ersatz für die Muttermilch kann im gesamten ersten Lebensjahr eine Pre-Nahrung gegeben werden. Pre-Nahrungen sind der Muttermilch am weitesten angeglichen und können wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden. Sie sind als alleinige Nahrung für die ersten sechs Monate geeignet und können zusammen mit Beikost bis zum Ende des Flaschenalters gegeben werden. Sogenannte Folgemilchen (2er-Nahrung) ist aus ernährungsphysiologischen Überlegungen heraus überflüssig und sollten, wenn überhaupt, nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Sprich mit deiner Kinderärztin/arzt darüber, ob die Verwendung einer HA-Nahrung sinnvoll sein könnte. Ich wünsche Euch viel Kraft und hoffentlich eine rasche Besserung deiner Gesundheit. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Guten Tag Frau Welter, ich wende mich an Sie, da ich Sie um Tipps für das Abstillen bitten wollte. Ich habe leider während der Stillzeit bereits 4 Zahnfüllungen erneuert bekommen und die alten verschluckt. Auch nächste Woche steht wieder eine Erneuerung an. Ich denke, dass das auf Dauer sicher die Qualität meiner Muttermilch beeinflusst und ...
Hallo Biggi! Mein Zwerg ist jetzt 3 Jahre und 8 Monate. Nun ist es so, er hat ein schlechtes Immunsystem und viele Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Leider hat er wohl viele dieser schlachten Antikörper durchs Stillen mitbekommen. Ich habe auch ein paar Unverträglichkeiten. Wir halten uns jetzt strikt an den Essensplan und lassen alles weg. ...
Hallo Frau Welter, ich habe folgendes "Problem": und zwar stille ich meine 11 Monate alte Tochter nur noch nachts. Tagsüber isst sie gut Brei. Feste Nahrung mag sie noch nicht. Sie trinkt recht wenig, aber sie bekommt ja Flüssigkeit über den Brei und vor allem nachts. Denn da wird sie mindestens alle 2 Stunden wach und schläft dann nur mit der ...
Hallo, vor ungefähr zwei Wochen hab ich schonmal geschrieben . Mir wurde geraten, aus guten Gründen, komplett abzustillen und zwar von heute auf morgen. Ich hab das auch gemacht und es lief auch total gut. Ich kann jetzt nachts auch endlich mehrere Stunden am Stück schlafen. Nur bin ich völlig außer Gefecht... 🥴 Ich bin müde, müde, müde. ...
Guten Tag, Mein Sohn ist 6 Monate alt, wird voll gestillt (abgesehen vom Mittagsbrei seit kurzem) und nutzt keinen Schnuller. Ich muss nun aus gesundheitlichen Gründen abstillen. Ich weiß einfach nicht, wie wir das schaffen sollen. Er verweigert jede Flasche. Wir haben diverse Hersteller und unterschiedlichste Sauger probiert. Auch haben ...
Hallo Biggi, Ich bin aktuell in der 8. Ssw und habe eine 2 jährige Tochter die noch gestillt wird. Da ich seit 2 Wochen extreme Schmerzen habe, wollte ich sie langsam abstillen. Leider klappt das überhaupt nicht. Heute nacht konnte ich nicht vor Schmerzen gar nicht mehr stillen und habe es ihr versucht zu erklären. Nach viel Tränen und kus ...
Hallo Biggi, mein Kind ist 15 Monate und stillt wenn überhaupt tagsüber noch einmal zum Mittagsschlaf. Nachts nach Bedarf wenn es wach wird. Eigentlich wollten wir einfach weiter stillen bis es irgendwann nicht mehr mag. Allerdings bin ich erneut schwanger in der 14 Woche und das Stillen tut mir seit einer Weile so sehr weh. Die Nippel sind ...
Hallo, ich möchte gerne abstillen und dabei abpumpen. Mein Kind soll also erst Muttermilch über die Flasche erhalten und dann noch Pre dazu. Wie viel ml kann ich dabei geben? Kann man sich bei der gesamten Trinkmenge an dem orientieren, was auf der Verpackung steht? Wenn er zB 100ml Muttermilch bekommen hat noch 100ml Pre dazu, wenn auf der Pa ...
Hallo, ich habe es bei meinem Sohn jetzt so gemacht: ca 90 bis 95 ml abgepumpte Muttermilch und danach noch 100 ml Pre. Er hat alles restlos ausgetrunken. Bei dem letzten Stück hat man schon gemerkt dass er etwas wegdusselt, ein Anzeichen für mich für Sättigung. Trotzdem hat er alles ausgetrunken. Meine Sorge ist, dass er jetzt an der Flasche s ...
Hallo ich stille meinen Sohn (14 Monate) mittlerweile ausschließlich zum Einschlafen und in Nacht. Ich habe versucht ihn abends und mittags zum Einschlafen nicht mehr zu stillen und der Papa hat das zu Bett gehen übernommen. Nun klappt dies ganz gut - zu Mittag schläft der Kleine bei Papa ein und dann ca. 1,5 Stunden durch. Am Abend schläft er ...
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu