Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen- Wer hat einen Rat?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen- Wer hat einen Rat?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich bin momentan ein wenig verzweifelt. Ich wollte meinem Sohn, 20 Wochen alt, allmählich ans Fläschen gewöhnen, also abstillen. Seit ein paar Tagen versuche ich Ihm zur Mittagsmahlzeit das Fläschen zu geben. Wir haben auch Sauger besorgt, die der Brust nachempfunden sind. Er läßt sich aber absolut nicht darauf ein und ist nur am Schreien. Bei meinem Mann ist es das selbe Spiel. Hast Du einen Rat, wie man den Kleinen ganz behutsam daran gewöhnen könnte? Ich möchte Ihn auf keinen Fall quälen. Er lässt sich im allgemeinen auch nur an der Brust beruhigen und schläft größtenteils auch nur so ein. Nachts ist das ganz besonders ein Problem, da er mittlerweile ständig wach ist und dann an die Brust möchte. An Schlaf ist kaum zu denken. Von Schnullern hält er leider auch nichts. Hab ich den Kleinen etwa verwöhnt? Vielen Dank schon einmal für Deinen Rat. Viele Grüße Sabine


Biggi Welter

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? Liebe Sabine, dein Kind ist keineswegs verwöhnt, zumindest nicht, wenn man „verwöhnen" in diesem Zusammenhang mit „verziehen" verwechselt. Im ursprünglichen Sinne, hoffe ich, dass euer Kind verwöhnt ist, denn „verwöhnen" heißt „jemandem etwas Gutes tun" und das ist etwas absolut Positives und nichts dagegen einzuwenden. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust (auch wenn ein Hersteller sagt, der Sauger sei der Brust „nachempfunden"), lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden Der Dreh- und Angelpunkt ist jedoch in jedem Fall, die Geduld. Es hat keinen Sinn das Kind zwingen zu wollen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Sabine! Wir haben hier genau das gleiche Problem. Mein Sohn (6 Monate) weigert sich auch, die Flasche zu nehmen (egal welcher Inhalt und welcher Sauger). Letztlich habe ich es mit einem weichen Schnabeltassenaufsatz probiert. Ebenfalls für die Flasche von Avent oder Mam. Habe es immer wieder versucht, inzwischen trinkt er fast "stolze" 30 ml Tee am Tag. Und immer mal wieder den Sauger wechseln. Vielleicht findet er ja doch noch gefallen. Aber nicht zwingen. Wenn er schreit, aufhören. Sonst wird er Morgens und Abends gestillt, restliche Mahlzeiten sind bereits mit Brei etc. ersetzt (ausser Milch). Aber ich denke das hat nichts mit dem Problem schlafen zu tun. Ich kann dir nur sehr das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" empfehlen. Das nächtliche Problem von dir wird darin ebenfalls behandelt! So kann dein Kind auch ohne Brust einschlafen! Lieben Gruss jerry


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