Victoria36
Sehr geehrte Frau Welter, meine Tochter ist 2 Jahre und 4 Monate alt. Im Laufe der Zeit habe ich immer weniger gestillt, zuletzt noch abends zum Einschlafen. Oft nur noch pro Seite 1-3 Minuten. Seit 1,5 Jahren versuche ich schon, erneut schwanger zu werden. Ich bin leider schon über 40. Da es bisher leider noch nicht geklappt hat, habe ich nun vor 2 Tagen zum letzten Mal abends gestillt. Ich weiß, dass viele Frauen schwanger werden, auch wenn sie noch stillen. Und ich weiß auch, dass es wahrscheinlich an den altersbedingt schlechten Eizellen liegt, dass ich nicht schwanger werde. Immer wieder habe ich mich trotzdem gefragt, ob das Stillen der Grund ist, dass es nicht klappt. Daher habe ich nun vor 2 Tagen das letzte Mal gestillt. Wenn ich darüber nachdenke, dass unsere Stillzeit vorbei ist, fange ich sofort an zu weinen. Ich mache mir unglaubliche Vorwürfe, dass wir jetzt aufgehört haben, aber ich würde mir auch immer Vorwürfe machen, es nicht versucht zu haben, schwanger zu werden ohne zu stillen. Ich vermisse es jetzt schon so sehr! Und die Wahrscheinlichkeit nie wieder zu stillen ist viel höher als dass ich noch mal schwanger werde und nochmal ein Baby stillen darf. Meine Tochter macht es eigentlich sehr gut. Ich habe ihr in letzter Zeit immer mal gesagt, dass wir bald aufhören. Jetzt erzählt sie mir auch immer, „Milch alle, alle“, aber abends möchte sie dann doch Milch und weint und braucht auch viel länger zum einschlafen. Es bricht mir das Herz, dass ich so egoistisch bin, nur weil ich noch ein Baby möchte. Außerdem mache ich mir große Sorgen, dass sie jetzt vermehrt krank wird. Bis auf einen Schnupfen hatte sie noch nie einen Infekt (toi, toi, toi). Wird sie jetzt Infektanfälliger, weil ich sie nicht mehr stille? Ich habe so fürchterliche Angst vor Gastroenteritis. Wenn sie dann nichts mehr essen und trinken möchte, dann braucht sie doch die Muttermilch! Oder bekam sie bei einmaligem Stillen von wenigen Minuten sowieso nicht mehr ausreichend viele Immunzellen, so dass es vernachlässigbar ist? Und glauben Sie, ich könnte jetzt eher schwanger werden, weil ich nicht mehr stille? Hatten Sie schon Fälle, wo es lange nicht geklappt hat und nach Abstillen dann doch? Mein Östrogen ist recht niedrig und das kann ja mit dem Stillen zusammenhängen. Auch wenn ich regelmäßige Eisprünge habe. Die Kinderwunschkliniken empfehlen ja immer, abzustillen. Wie lange benötigt mein Körper jetzt, damit zurechtzukommen, dass ich nicht mehr stille. Seit August habe ich nur noch 1x/ Tag gestillt. Besteht noch die Gefahr eines Milchstaus? Entschuldigen Sie bitte den langen Text! Mit freundlichen Grüßen Vicky
Liebe Vicky, leider kann ich überhaupt nicht sagen, wie sich die Situation entwickeln wird, aber bitte hab kein schlechtes Gewissen! Dein Wunsch nach einem weiteren Kind ist groß und evtl. klappt es doch nach dem Abstillen! Und du würdest dich ja wirklich immer fragen, ob es vielleicht doch geklappt hätte.... Du hast deiner Tochter den bestmöglichen Start geschenkt und ihr Immunsystem ist gewappnet, auch wenn die Kleine jetzt keine Muttermilch mehr bekommt! Und auch wenn sie sich etwas einfängt, wird sie es überstehen! Lass deine Gefühle der Trauer zu, aber bleibe nicht dort stehen. Du hast viele Möglichkeiten, deinem Kind Liebe, Nähe, Geborgenheit und Trost zu geben, auch wenn du nicht mehr stillst. Nicht nur stillende Mütter sind gute Mütter. Lass dein Kind an der Brust kuscheln und schenke ihm viel Nähe und so wie du schreibst, kommt deine Maus ja recht gut zurecht! Ich wünsche dir so sehr, dass dein Wunsch sich erfüllt und schicke dir ganz herzliche Grüße! Biggi
Victoria36
Liebe Biggi,
vielen lieben Dank für die aufmunternden Worte!
Es tut immer noch so weh und es macht mich so traurig, dass ich wahrscheinlich nie wieder stillen werde. Ich überlege die ganze Zeit, ob ich nicht wieder anfangen soll. So viele Frauen werden schwanger, während sie stillen. Das wird bei mir bestimmt nicht der Grund sein. Auch wenn ich beim Stillen, insbesondere in der 2. Zyklushälfte, immer das Gefühl hatte, ich spüre Kontraktionen der Gebärmutter. Obwohl es da ja eigentlich nur nach der Geburt gibt, oder?
Inzwischen habe nach 3 Tagen nicht-stillen schon prallere Brüste und ein kribbeln. Nach wie vielen Tagen sollte das aufhören?
Und ist es wirklich nicht schlimm, dass meine Tochter keine Antikörper mehr bekommt? Ich mache mir solche Vorwürfe! Ich vermisse es so sehr 
!
Wahrscheinlich kommt die Traurigkeit des unerfüllten 2. Kinderwunsches dazu, denn ich bin nur noch am weinen. Abschied nehmen von diesen 2 Herzensangelegenheiten fällt mir so schwer!
Viele Grüße
Liebe Vicky, ich kann dich wirklich gut verstehen und es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Wenn du magst, können wir die Tage gerne auch einmal miteinander telefonieren, wenn du magst, schicke mir deine Nummer an biggi@die-welters.de. Ich umarme dich Biggi
montary
Hallo Victoria36, Ich bin auch über 40 . und in der gleichen Situation wie du? Wie verhälst du dich jetzt? Hast du wieder mit stillen angefangen? Was unternimmt du noch um schwanger zu werden?
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