cry_baby
Hallo liebe Biggi, ich lese schon seit zwei Jahren still in diesem Forum mit, und bin Ihnen sehr dankbar für die vielen Tipps, die ich mir hier schon holen konnte. Nun bin ich aber leider an einem Punkt, an dem ich mich direkt an Sie wenden muss, weil ich keinen Ausweg mehr weiß. Mein Sohn Max ist jetzt 25 Monate alt. Ich stille ihn noch immer und es ist kein Ende in Sicht. Ich bin sehr froh, dass ich so lange stillen konnte. Nun ist es aber so, das er tagsüber auch vor fremden Leuten zu mir sagt: "Mama Busen", wenn er gestillt werden möchte. Das ist schon peinlich für mich und ich habe schon viele komische Blicke geerntet. Nachts stillt er am meisten. Er wacht etwa einmal pro Stunde auf und will an die Brust, was ich sehr häufig finde. Quasi habe ich seit zwei Jahren nur noch sehr schlechten Schlaf. Deshalb möchte ich zwar nicht abstillen, aber ich möchte ihn nachts nicht mehr stillen. Ich dachte daran, Muttermilch abzupumpen und ihm nachts übers Fläschchen zu geben. Aber ich weiß nicht wie ich das handhaben soll. Wenn ich so gegen 21 Uhr einmal abpumpe und dann nachts so gegen 2-3 noch mal, müsste das doch klappen oder? Aber wie kann man die Muttermilch warm halten oder auf die schnelle erwärmen, ohne das mein Sohn hellwach wird weil es zu lange dauert? Oder haben Sie für mich irgendwelche anderen Tipps? Wir brauchen auch zum Einschlafen jeden Abend zwischen ein und zwei Stunden. Ich lege ihn um 7 Uhr schlafen. Er hat einen sehr geregelten Tagesablauf. Ich achte täglich darauf, dass die wichtigen Dinge wie Essen, Aufstehen, Schlafen usw. zur selben Zeit passieren. Auch vor dem Schlafen gehen hat er ein schönes Ritual. Wir nehmen uns Zeit im Bad, wo ich ihn fertig mache. Dann darf er sich zwei Bücher und zwei Puzzle nehmen, die wir im Bett machen. Danach schauen wir das Sandmännchen übers Handy und dann wird das Licht ausgemacht. Er hat ein Nachtlicht mit Sternen, das darf an bleiben. Manchmal singe ich ihm noch Lieder oder erzähle eine erfundene Geschichte. Er ist dann meistens so müde, das ich das Gefühl habe, er schläft sofort ein. Aber irgendwie weckt er sich immer wieder selbst auf. Dann fängt er wieder an zu reden, oder er macht einfach die Augen auf und schließt sie nicht mehr. Und ein sehr großes Problem, womit ich nichts anfangen kann ist, dass er während der Einschlafzeit durchgehend mit den Händen und Füßen unkontrolliert zappelt. Ich kann mir das nicht erklären und habe das Gefühl, etwas stimmt mit ihm nicht. Selbst wenn ich die Arme sanft oder stark festhalte, er kann sie nicht ruhig hinlegen. Er wird mit der Zeit immer wacher, bleibt durchgehend an der Brust. Ich halte das nicht mehr aus. Das nächste Problem ist das Essen. Er hat panische Angst davor, dass er etwas essen müsste, was er nicht will. Obwohl ich ihn nie zu irgendwas gezwungen habe. Ich kann mich an nichts erinnern, das essenstechnisch für ihn traumatisch gewesen sein könnte. Er hat noch nie in seinem Leben auf einem Brot etwas anderes gegessen als Nutella. Er hat noch nie Marmelade, Käse, Wurst, Honig oder sonstiges probiert. Und das mit Nutella war meine Schuld, weil ich ihm in meiner Verzweiflung gesagt habe, das ist Schokolade, nur damit er überhaupt mal reinbeißt. Jetzt isst er halt nur Brot mit Nutella und das wars. Wir haben ihm einmal ganz lieb gesagt, dass der Onkel Doktor gesagt hat (da war er sogar dabei), dass man nicht nur Nutella essen darf sondern auch mal Käse essen soll. Wir haben ihn auch da nicht gezwungen. Und er hat sich in den paar Minuten da so sehr reingesteigert in seine Angst, er müsse das jetzt probieren, dass er sich extrem übergeben hat. Ich konnte ihn auch nie dazu bringen, einen Apfel oder sonstiges Obst zu essen, obwohl ich wirklich JEDEN Tag etwas zubereitet habe. Andererseits koche ich dann halt zwei mal am Tag (nicht immer), damit er wenigstens was isst. Aber das ist sehr anstrengend. Da koche ich sehr viel frisch, mit Gemüse, Fleisch usw. Das isst er alles, wenn auch die Gerichte sehr eingeschränkt sind. Was kann das sein, bzw. was kann ich tun? Er hat auch erst mit 22 Monaten das Sprechen angefangen. Ich habe das Gefühl, er hat in sehr vielen Lebensbereichen einfach Blockaden. Wie wenn er nicht anders kann. Ich habe nirgends das Gefühl, als würde er es absichtlich machen. Vor allem nachts wenn er nicht schläft, werde ich manchmal agressiv. Wenn ich manche Nacht nur zwei oder drei Stunden Schlaf habe, und die nicht mal am Stück, denn manchmal kommt er auch alle halbe Stunde. Ich habe ihn da auch schon angeschrien, was mir unendlich leid tut. Ich habe Angst, dass ich ihm damit etwas schlimmes antue, weil eigentlich kann er ja nichts dazu. Aber für mich ist die komplette Situation wirklich mittlerweile untragbar, ich bin am Ende meiner Kräfte und am Ende mit meinen Ideen. Mein Mann hiflt mir nicht, erstens weil mein Sohn es gar nicht zulässt und zweitens weil er keine Geduld hat es so lange zu probieren, bis es irgendwann mal klappt. Also muss ich da alleine durch. Soll ich vielleicht mal mit meinem Sohn zum Psychologen? LG Nadine
Liebe Nadine, es ist schwierig, aus der Ferne etwas dazu zu sagen, denn ich kenne dein Baby ja nicht. Zunächst würde ich das Kind untersuchen lassen und auch ein Blutbild machen lassen, um zu sehen, ob dein Kind irgendwelche Mangelerscheinungen hat. Du schreibst, dass Du zweimal kochst, WAS isst dein Kind denn da? Dann würde ich jetzt Grenzen setzen, denn Ihr BEIDE müsst Euch wohlfühlen und dein Kind sollte und kann jetzt auch lernen, dass es Grenzen gibt und auch DU wichtig bist. In diesem Alter kann dein Kind durchaus langsam lernen, dass es nachts mal eine Pause gibt, eine stillfreie Zeit. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wichtig ist nun, dass ihr zum Einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. LLLiebe Grüße, Biggi
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