Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen und danach????

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Frage: Abstillen und danach????

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Guten Abend, mein Sohn wird nun 10 Monate alt ist ein fröhlicher kleiner Brummer.Er war in den ersten Wochen/Monaten ein sehr anstrengendes Kind hat tagsüber kaum geschlafen und viel geweint. Ich stille ihn immernoch Nachts und 3x am tag vor dem schlafen gehen. Ansonsten isst er kleine Mengen Brei oder Gläschennahrung. Es hat bei mir alles sehr gut geklappt mit dem stillen. Aber ich finde 10 Monate sind genug. Wie kann ich abstillen? Das größte Problem sehe ich nachts auf uns zukommen. Wenn er da wach wird nehme ich ihn zu mir ins Bett, dort bleibt er dann auch. Er sucht dann immer wieder nach der Brust nuckelt ein paar minuten und schläft dann wieder ein. Durchschlafen ist so nicht möglich. Da habe ich ihm nichts gutes angewöhnt. Können sie mir vielleicht einen Rat geben wie wir diese schlecht angewohnheit wieder einstellen können. Ich würde nach fast 2 Jahren auch mal gern wieder mit Freunden oder meinem Mann ausgehen. Wie viel an Flüssigkeit sollte ein Kind in seinem Alter zu sich nehmen? Oder wieviel sollt er essen wenn er nicht mehr gestillt wird? Jetzt hat ist er ein kleines schwergewicht mit fast 12 Kg. Meine nächste Frage ist: Wann bekommet man nach dem Abstillen seine erste Periode. Habe ehrlich gesagt etwas Angst davor. Ich habe gehört es soll seeeeehrrrr schmwerzhaft sein. Ich hatte die ganze Stillzeit über keine. Ich danke ihnen schon mal für ihre antwort und ihre bemühungen.


Biggi Welter

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Liebe zwergenmami1403, also zunächst einmal möchte ich dich beruhigen: Es ist nicht schlimm, und schon gar nicht ein "Versagen" deinerseits, dass dein Sohnemann noch nicht alleine ein- und durchschlafen mag. Ganz im Gegenteil: DIESES Verhalten ist das normale, will heißen, so hat die Natur es vorgesehen, so entspricht es der Natur eines Menschenjungen. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Also: Das Einschlafen an der Brust ist nicht wirklich ein Problem, denn es entspricht der Natur der Kinder, die genau dort die Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht finden (mal ganz abgesehen von der wertvollen Muttermilch), die es ihnen ermöglicht, sich dem Schlaf hinzugeben. Kleine Kinder haben es sehr schwer, einzuschlafen, das hängt mit ihrem unreifen Nervensystem zusammen und wird ganz von allein, sobald sie reif genug dafür sind, sich auflösen! Dein Baby ist jetzt noch viel zu jung, um alleine einschlafen zu können und Du solltest dir und dem Baby den Stress ersparen. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. Ein einjähriges Kind sollte etwa 700 bis 1000 ml pro Tag trinken. Allerdings bekommt ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit und wenn dein Kind noch nach Bedarf gestillt wird, sollte die Menge der Muttermilch nicht unterschätzt werden. Ich denke Du machst das schon richtig, wenn Du auf die Zeichen deines Kindes achtest und ihm dann etwas zu trinken anbietest. Eine gute Richtschnur, wenn es um die Flüssigkeitszufuhr geht ist der Urin des Kindes. Er sollte hell sein und kaum riechen. Ist der Urin dunkel und konzentriert, bekommt das Kind zu wenig Flüssigkeit. Es gibt keine allgemeingültige Regel, wie lange es dauert, bis die Menstruation wieder einsetzt. Bei vielen Frauen setzt die Menstruation innerhalb von etwa zwei Monaten nach dem Abstillen wieder ein. Es gibt auch Frauen, deren Menstruationszyklus bereits während der Stillzeit wieder beginnt. Wie die Blutung sich entwickelt, kann man nicht genau sagen, viele Frauen berichten, dass die ersten paar Regelblutungen sehr schmerzhaft, stark und sehr unregelmäßig kamen, aber die meisten berichten, dass sich sogar Zyklusstörungen gebessert hätten. Manchmal ändert sich der Zyklus nach jeder Geburt ganz. LLLiebe Grüße, Biggi


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