Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstillen, um durchzuchlafen?

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Abstillen, um durchzuchlafen?

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Liebe Kristina! Ich habe einen 2 1/2 -jährigen Sohn, den ich seit seiner Geburt zwischen 6 und 20 (!)Mal pro Nacht stille. Vor allem wenn er zahnt (seit dem 4. Lebensmonat bis heute)gibt es regelrechte Stillorgien, die mir sehr zu schaffen machen, weil ich kaum schlafen kann und zudem "Energie" verliere durch die Milchproduktion. Momentan muss ich meinen Studienabschluss machen und ich bräuchte meine Kraft eigentlich tagsüber am Schreibtisch. Auch wenn es mir selbstverständlich weh tut nach der langen Zeit der Nähe, würde ich gerne Abstillen, befürchte aber, dann gar keine "Handhabe" mehr zu besitzen, wenn mein Sohn wegen der Zahnerei aufwacht. Lange kräfteraubende Szenarien in der Nacht kann ich mir nämlich momentan nicht leisten; es ist also erst einmal einfacher, im die Brust in den Mund zu stopfen und ihn im warsten Sinne des Wortes zu "stillen". Ich bin davon ausgegangen, dass er sich von allene abstillt, aber mit den ständigen Schmmerzen im Mund ist er sehr nähe-,liebes- und busenbedürftig, und das einzige was etwas Linderung zu verschaffen scheint, ist eben das Saugen. Haben Sie Erfahrungen gemacht, dass abgestillt Kinder plötzlich durchschlafen? Oder würden Sie mir empfehlen, mit der Abstillerei bis nach der Zahnerei zu warten? Leider haben wir keine Verwandten, die ihn mal für ein Wochenende nehmen könnten, oder Grosselten, die ihn tagsüber betreuen könnten, was die Situation natürlich zusätzlich erschwert. Für einen Tipp wäre ich ihnen sehr dankbar! Ach: Was das Zahnen betrifft, haben wir nahezu alles erfolglos ausprobiert: Zahngel, Veilchenwurzel, Bernsteinkette, Homöopathie, Beissring, Schnuller (nimmt er nicht) - ohne Erfolg! Herzliche Grüsse, Svetlana


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Liebe Svetlana, so enttäuschend es sich lesen mag: Abstillen ist (leider?) kein Garant für ruhigere Nächte. Oft ist wirklich genau das Gegenteil der Fall. Wie Sie schon sagen: Dann fehlt nämlich plötzlich das Beste, was Sie an Hilfen zur Verfügung haben, das Stillen bzw. Ihre Trost und Geborgenheit spendende Brust. Es ist also tatsächlich mit einigen unruhigen Nächten zu rechnen. Kann Ihr Partner Sie vielleicht dabei unterstützen, in dem er sich ein paar Nächte lang verstärkt Ihrem Sohn widmet? Denn es kann schon einen Versuch wert sein: Solange das Kind aus "reiner Gewohnheit" noch an der Brust trinkt oder nuckelt, kann man die Gewohnheit ändern und einige Kinder im Alter Ihres Sohnes schlafen dann doch plötzlich ruhiger und länger in der Nacht. Sie müssen ja auch nicht gleich komplett abstillen, wenn Sie und Ihr Sohn noch Freude am Stillen haben. Es "reicht" vielleicht aus, erst einmal an den Nächten zu arbeiten? Ihr Sohn kann lernen, dass nachts nicht mehr gestillt wird. Dafür müssen Sie jedoch ganz konsequent sein. Erklären Sie ihm, von wann bis wann "Stillpause" ist (z.B. ab dem Moment, wo sie das Licht im Schlafzimmer aus machen bis dass der Wecker morgens klingelt - meist findet jede Mutter da ihre eigenen "Zeichen") und halten Sie sich daran. Soll heißen: Stillen Sie Ihr Kind nicht mehr, nachdem das Licht aus ist, auch wenn Ihr Kind das einfordert. Aber stillen Sie es auf jeden Fall, wenn das Zeichen "Jetzt darfst Du wieder" erscheint. AUch wenn Ihr Kind dann schlafen sollte, holen Sie es zu sich und bieten Sie ihm die Brust an. Weil Ihr Sohn nun erst einmal lernen muss, auf lieb gewordene Gewohnheiten zu verzichten, wird er -weil er klug ist- das nicht ohne Protest über sich ergehen lassen. Doch wenn Sie bei ihm bleiben, liebevoll beruhigend mit ihm sprechen, oder eben vielleicht auch den Papa ein paar Nächte lang verstärkt einsetzen, dann sollte Ihr Kleiner innerhalb von ein paar Tagen mit den neuen "Regeln" klarkommen (ich muss aber ehrlicherweise wiederholen, dass die ersten Nächte natürlich sehr anstrengend werden). Lassen Sie aber bitte Ihr Kind nicht allein mit der Verzweiflung, dass sich da jetzt etwas ändert, das würde dann doch sein Vertrauen in Sie erschüttern... Ich drücke Ihnen ganz fest die Daumen, dass es bald auch für SIe ruhigere Nächte gibt. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel


Mitglied inaktiv

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Liebe Kristina! Vielen Dank für die schnelle und ehrliche Antwort! Es war schön zu lesen, wie sehr Sie um das Wohl des Kindes bemüht sind - die meisten sagen mir einfach nur: "Das mit dem Abstillen muss er jetzt halt knallhart lernen, wird sonst voll das Mamasöhnchen!" Ich versuche, die nächtlichen Mahlzeiten zu reduzieren (Wünsch mir Glück!), nach meinen Prüfungen versuchen wir es dann auch mit den anderen Tipps, die (erst einmal) etwas kräfteraubender sind! Ihnen udn Ihrer Familie alles Liebe, Svetlana


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Liebe Svetlana, ich wünsche Glück! Und Durchhaltevermögen, denn das ist wirklich ganz wichtig, dass wir uns erst überlegen, was wir wollen und es dem Kind dann auch so rüberbringen. Wenn wir ständig wieder nachgeben, kann sich unser Kleines ja überhaupt nicht wirklich auf uns einstellen. Oft haben wir viel zu viel Angst, "NEIN" zu sagen und auch dazu zu stehen. Und dieses "NEIN" muss ja gar nicht bedeuten, dass wir weniger liebevoll mit den Gefühlen und Bedürfnissen unserer Babys und Kleinkinder umgehen! Lieben Gruß, Kristina


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