Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen oder noch nicht?

Frage: Abstillen oder noch nicht?

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo! Ich brauche dringend Ihren Rat.Mein 12 Wochen alter Sohn wird voll gestillt. Von einer harmonischen Stillbeziehung konnte man noch nie sprechen. Das Stillen endet meistens in einer Schreiattacke. 5 Minuten trinkt er ganz gut, dann fängt er an zu zetern und nach der Brustwarze zu schnappen. Wenn ich ihn Bäuern lassen will schreit er, meistens spuckt er dann. Dann trinkt er mit viel Glück noch 1-2 Minuten weiter. An der anderen Seite ist dann noch mal das gleiche Spiel, nur daß das Theater früher beginnt und sich bis zur endlosen Schreierei steigert. Die Brust ist fast nie leer getrunken. Er ist dann schwer zu beruhigen, manchmal mit herumtragen und Windel wechseln. Dann ändert sich sein Gemüt schlagartig und er strahlt wieder. Manchmal hilft einfach gar nichts und er ich muß ihn weglegen, weil ich die Brüllerei nicht mehr aushalte. Aus der Flasche trinkt er die Milch genauso. Komischerweise aber nur tagsüber, nachts haben wir fast gar keine Probleme. Zwischen den Mahlzeiten liegen auch meistens 4 Stunden- nachts sogar mehr, also ist er wohl auch satt. Aber er ist sehr dünn. Vor einer Mahlzeit kann man seine Rippen zählen. Mein Mann und ich sind allerdings auch sehr schlank. Könnte es sein, daß Dominik mit Flaschennahrung zufriedener wäre? Vielleicht ist ihm meine Milch zu dünn? Wenn er 4 Monate alt ist werde ich schon Brei zufüttern, denn er guckt uns beim Essen jeden Bissen vom Löffel und schmatzt.Bis dahin sind es allerdings noch 5 Wochen. Ich bin mit meiner Geduld bald am Ende; für einen Rat wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße Sabine


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Sabine, mir Sicherheit ist Ihre Milch nicht zu dünn, denn es gibt keine zu dünne Muttermilch. Doch mit ebensolcher Sicherheit brauchen Sie dringend kompetente Unterstützung, um das Stillen nicht mehr als K(r)ampf zu erleben. Ich kann Ihnen nur dringend raten, sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind sich an der Brust verhält. Ihre Beschreibung gibt Hinweise darauf, dass Ihr Milchspendereflex sehr stark einsetzen könnte und das Baby damit nicht zurecht kommt und deshalb an der Brust weint und sich sträubt. Es kann aber auch andere Erklärungen für sein Verhalten geben, was ich aber aus der Ferne nicht wirklich beurteilen kann. Außerdem gibt mir die Tatsache zu denken, dass Ihr Kind so dünn ist, dass die Rippen zu sehen sind und Sie gleichzeitig von sehr langen Abständen zwischen den Stillzeiten schreiben. Das klingt sehr danach, dass Ihr Kind zu wenig trinkt und wohl auch zu selten. Auch dies sollte unbedingt von der Kinderärztin/arzt abgeklärt werden, am besten in Zusammenarbeit mit einer Stillberaterin. Es ist nämlich leider nicht immer so, dass ein Kind, das sich von alleine nicht häufiger zum Stillen meldet auch tatsächlich immer satt ist. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Ehe Sie nun auch so früh mit Brei beginnen, sollten Sie unbedingt nochmals mit Ihrer Kinderärztin/arzt sprechen. Die frühe Einführung der festen Nahrung hat keine Vorteile, aber viele Nachteile für ein Kind. Ein Baby sollte erst dann Beikost bekommen, wenn es eindeutig dazu bereit ist und nur die Neugier alleine ist noch kein sicheres Indiz für diese Bereitschaft. Die Bereitschaft Ihres Kindes für feste Nahrung erkennen Sie an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, auch für Sie und Ihr Kind besteht die Möglichkeit, dass Sie zu einer schönen Stillbeziehung finden können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi,  mein Kind ist 15 Monate und stillt wenn überhaupt tagsüber noch einmal zum Mittagsschlaf. Nachts nach Bedarf wenn es wach wird.  Eigentlich wollten wir einfach weiter stillen bis es irgendwann nicht mehr mag. Allerdings bin ich erneut schwanger in der 14 Woche und das Stillen tut mir seit einer Weile so sehr weh. Die Nippel sind ...

Hallo, ich möchte gerne abstillen und dabei abpumpen. Mein Kind soll also erst Muttermilch über die Flasche erhalten und dann noch Pre dazu. Wie viel ml kann ich dabei geben? Kann man sich bei der gesamten Trinkmenge an dem orientieren, was auf der Verpackung steht? Wenn er zB 100ml Muttermilch bekommen hat noch 100ml Pre dazu, wenn  auf der Pa ...

Hallo, ich habe es bei meinem Sohn jetzt so gemacht: ca 90 bis 95 ml abgepumpte Muttermilch und danach noch 100 ml Pre. Er hat alles restlos ausgetrunken. Bei dem letzten Stück hat man schon gemerkt dass er etwas wegdusselt, ein Anzeichen für mich für Sättigung. Trotzdem hat er alles ausgetrunken. Meine Sorge ist, dass er jetzt an der Flasche s ...

Hallo  ich stille meinen Sohn (14 Monate) mittlerweile ausschließlich zum Einschlafen und in Nacht. Ich habe versucht ihn abends und mittags zum Einschlafen nicht mehr zu stillen und der Papa hat das zu Bett gehen übernommen. Nun klappt dies ganz gut - zu Mittag schläft der Kleine bei Papa ein und dann ca. 1,5 Stunden durch. Am Abend schläft er ...

Hallo Biggi, ich bin ratlos. Seit zwei Wochen beißt mein elf Monate alter Sohn immerzu in meine Brust. Ich nehme ihn dann immer ab und sage dass er das nicht darf, er sanft sein muss. Ich weiß er tut es nicht extra und ich vermute, er kann es nicht richtig regulieren. Ich Stille ihn "nur" noch nachts (ca 8 mal...) und bin am Limit. Ich will heu ...

Hallo liebe Biggi, ich habe eine wundervolle 11 Monate alte Tochter, die momentan auch noch gestillt wird. Wir wollen aber gerne bald mit unserem Versuch für Wunder 2 starten. Hierzu hat mir mein Frauenarzt allerdings geraten, vorher abzustillen.   Ich habe vor meiner ersten intakten Schwangerschaft leider zwei Fehlgeburten gehabt. Eine i ...

Hallo, ich werde in 2 Monaten wieder Vollzeit arbeiten gehen. Aktuell ist meine Tochter fast 9 Monate und will noch sehr viel an der Brust trinken. Brei oder BLW nimmt sie nur relativ wenig zu sich. Ich stelle mir nun die Frage wie ich möglichst stressfrei das Abstillen tagsüber einleiten kann, damit mein Kind in 2 Monaten die 9 Stunden ohne Still ...

Liebe Frau Welter, mein Sohn ist vier Jahre alt und wird immer noch gestillt (2-4x am Tag bzw. nachts). Ich warte auf den Moment, in dem er sich selber abstillt... aber scheinbar tut er es zu gerne ;) Mittlerweile denke aber auch ich ans Abstillen, doch ich weiß wirklich nicht, wie. Er reagiert sehr, sehr trotzig und wütend, wenn ich ablehne.  ...

Liebe Biggi Welter,  Mein Sohn ist 8 Monate alt und ich würde gerne abstillen. Er ist sehr neugierig und das Stillen ist oft ein Kampf, da er sich furchtbar ablenken lässt und es belastet mich mittlerweile sehr. Er isst sehr gerne Brei, nimmt pre, aber ausschließlich aus einer Schnabeltasse.  Ein normaler Tag sieht so aus:  Gegen Morgen c ...

Liebe Biggi, unser Kind ist 16 Monate alt und wurde bis jetzt immer nach Bedarf gestillt. Das Kind nutzt das Stillen vor allem zum einschlafen und stillt fast nur noch Abends/ Nachts und beim Mittagsschlaf.  Nun ist es so, dass das nächtliche Stillen mich sehr belastet, da das Kind Nachts in einer normalen Nacht fast jede Stunde aufwacht und ...