Hallo!
Mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt, bekommt 3xBrei und drei Stillmahlzeiten am Tag. Seit einer Brustentzündung im April ist bei der rechten Brust die Milchproduktion mehr schlecht als recht aufrechtzuerhalten. Auch das Brustdrüsengewebe hat sich schon zurückgebildet. Aber ich lege ihn trotzdem immer wieder an. Nun beginnt an der linken Brust ebenfalls, sich das Drüsengewebe zurückzubilden und ich weiß jetzt nicht, ob es bald mit der Milch vorbei sein wird. Hab auch schon versucht, Flasche anzubieten aber da stoße ich auf totale Verweigerung. Würde gern noch weiter stillen aber geht denn das noch?
Dankeschön schonmal für die Antwort!
Mitglied inaktiv - 22.06.2010, 09:28
Antwort auf:
Abstillen oder nicht?Bin etwas verzweifelt!
Liebe kati1606,
ja, das geht sicherlich!
Weiche Brüste sind KEIN Hinweis auf zu wenig Milch, im Gegenteil, nach den ersten Wochen ist es absolut normal, dass die Brust wieder weich (und oft auch kleiner wird). Das bedeutet nicht, dass die Milch weniger geworden ist oder sich das Drüsengewebe zurück bildet.
Es kommt höchst selten vor, dass die Milch plötzlich "wegbleibt". Solche Situationen gibt es, wenn die Mutter plötzlich einem überaus großen Stress ausgesetzt ist (z.B. weil das Kind einen Unfall hatte oder andere einschneidende Ereignisse vorgefallen sind). Dann kann es dazu kommen, dass die Muter so verkrampft ist, dass der Milchspendereflex ausbleibt. Aber wie schon gesagt, das ist sehr selten, außerdem vorübergehend und man kann etwas dagegen tun.
Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Günstig wäre es deshalb, wenn Sie ein paar "Baby und Stilltage" einlegen könnten. Das heißt, Sie legen sich mit Ihrem Baby ins Bett, ruhen sich aus und kümmern sich ausschließlich um
Ihr Baby, stillen es alle zwei Stunden und lassen den Haushalt von jemandem anders
versorgen.
Achten Sie darauf, genügend zu essen (möglichst kohlehydratreiche Nahrung) und Ihrem
Durstgefühl entsprechend zu trinken. Sie müssen keine Flüssigkeit in sich hineinschütten, eine zu
hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich NICHT positiv auf die Milchmenge aus.
Außerdem ist es sicher empfehlenswert, dass Sie sich die Unterstützung einer Stillberaterin vor
Ort suchen. Sie kann im direkten Gespräch mit Ihnen viele Fragen sofort klären und kann sich auch
anschauen, wie Sie anlegen und wie Ihr Baby saugt.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.06.2010