Hallo Biggi, unsere Tochter (14 Monate) ist ein Stillkind und ich möchte die Beziehung auf dieser Ebene langsam beenden. Auch ich war eine dieser Mütter, die dachten, dass sie 6 Monate stillen, "weil das macht man ja so" und dann kommt die Beikosteinführung. Bei Start meines Rückbildungskurses (3 Monate nach Geburt) haben wir versucht (tatsächlich eigentlich eher aus Sicherheit für meinen Mann), Muttermilch abzupumpen und ihr ab und an in Flaschenform anzubieten, hat nichts gebracht, war auch irgendwie egal. Mit 7 Monaten fing sie so langsam an sich für Nahrung zu interessieren und ich habe ihr mal ein bisschen Avocado angeboten, hat sie ein bisschen probiert und fand sie wohl ganz gut, ich dann auch. Das Sortiment wurde breiter, aber sie aß immer nur einen Haps und eigentlich war das alles nur Spaß. Hat mir nichts ausgemacht, fand es sowieso besser, ihr direkt "richtige" Nahrung anzubieten und habe sie alles probieren lassen. Trinken: nur Wasser, anderes (Milch, Mandelmilch) vielleicht mal probieren, reicht aber auch, ok. Ich habe das Gefühl, dass sie teilweise einfach nicht weiß, dass das Nahrung ist, die satt macht. Haben Kleinkinder das überhaupt in der Form, also ein Gefühl dafür was "Nahrung" ist? Ich habe das Gefühl, das ist einfach alles nur Spaß für Flora. Mittlerweile geht sie in die Kita (Eingewöhnung lief super) und dort wird auch Mittag gegessen. Sie isst mal ein bisschen und wartet aber, bis ich sie abhole. Dann versuche ich ihr etwas anzubieten, aber dann muss auch die Brust her. Bei allen "Essversuchen" wird sie irgendwann richtig aggressiv und schreit nur noch, bis sie die Brust bekommt. Wir setzen uns gemeinsam an den Tisch, also wenn wir auch essen. Wir bieten ihn dann Essen an, mal ein bunter Blumenstrauß an Lebensmitteln, dann eine kleine Auswahl oder nur mal eine Sache oder unsere Teller sehen alle gleich aus. Sie darf von uns essen und gibt uns von ihrem Essen. Und wir setzen sie aber nicht jedes Mal starr irgendwohin und halten ihr etwas vor, sondern sie darf auch immer in der Küche auch mal probieren. Sie isst ja immer auch ein bisschen, aber der Hunger scheint jedes Mal zu bleiben. Ich habe das Gefühl, sie trinkt immer recht viel. Ich möchte diese Stillbeziehung nun sanft, aber konsequent auflösen und bin ein bisschen ratlos, weil ich tatsächlich unsicher bin, wie ich es angehen soll. Meine Idee (finde ich aber ehrlicherweise für mich total schwierig): morgens früh aufstehen, direkt frühstücken (ist nie passiert, wir schlafen in einem Bett, sie hat sich immer vor dem Frühstück also schon bedient) und wenn sie verlangt, wird sie gestillt. Das circa 5-7 Tage und dann mal eine Stillmahlzeit aussetzen. am nächsten Tag wieder Stillen, am übernächsten nicht und dann wieder..und dann mal zwei Tage nicht usw. Und das viell. auch am Mittag so fortführen. Diese Idee fühlt sich schwierig an, ich habe Angst hier inkonsequent zu sein, (sind das die Hormone?) und nein, nicht weil ich unsicher bin, sondern ich möchte mein Kind nicht verletzen, so blöd das klingt. Haben Sie einen Tipp für mich? Wie wahrscheinlich viele schon berichtet haben, habe ich auch Sorge, dass wenn wir also konsequent loslegen, dass sie nicht ausreichend versorgt ist und dann eine Schleife losgeht und sie super knatschig wird. Wird sich das ausbalancieren? Sie isst wenig, trinkt viel Muttermilch, wenn ich also konsequent bin, dann wird sich das Verhältnis vielleicht ändern oder kann man davon ausgehen, dass sie erst einmal offensichtlich wenig isst? Ich würde mich sehr freuen von Ihnen zu hören.
von SusiSauer am 26.09.2020, 22:30